Unternehmen: 08.11.2023

Kurzarbeit bei Arri

Arri hat laut Insidern Kurzarbeit angemeldet.

Arri, Hauptgebäude, © Arri
Bei Arri herrscht laut Branchen-Insidern derzeit Kurzarbeit.

Laut Branchen-Insidern hat Arri Kurzarbeit angemeldet. Auf Anfrage von film-tv-video.de antwortete das Unternehmen aber nur: »Zu unternehmensinternen Details möchten wir uns nicht öffentlich äußern.«

Das Unternehmen hatte auch im Jahr 2009 schon einmal in der Produktion Kurzarbeit angemeldet, musste damals aber zusätzlich auch Personal abbauen — ging jedoch zu dieser Zeit offen mit dieser Situation um (Interview aus 2009).

Deutsche Wirtschaft insgesamt gebremst, Kurzarbeit steigt an

Dass Kurzarbeit derzeit in deutschen Unternehmen wieder ansteigt, ist Fakt: Das belegen eindeutig diverse Statistiken.

So ist etwa gegenüber 2019 — also vor der Pandemie und bevor dann die Zahlen drastisch explodierten — im aktuellen Jahr 2023 die Kurzarbeit ebenfalls schon deutlich angestiegen. Laut Statista ist das für 2023 schon mehr als das Dreifache, obwohl das Geschäftsjahr 2023 noch nicht zu Ende ist.

Bundesagentur für Arbeit, Logo
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Laut Bundesagentur für Arbeit haben sich die Zahlen von August auf September 2023 nahezu verdoppelt und lagen im September (aktuellere Zahlen gibt es noch nicht) bei 2.660 Unternehmen, die Kurzarbeit angemeldet hatten, betroffen sind davon aktuell 64.950 Arbeitnehmer in Deutschland.

Die Zahlen für Oktober und November werden mit Sicherheit deutlich weiter ansteigen: So gibt es derzeit etwa auch bei Volkswagen Kurzarbeit — und auch in ganz anderen Branchen, etwa im Maschinenbau und teilweise sogar in der High-Tech-Branche, greift Kurzarbeit um sich.

Umfang und Ursachen

Laut Insidern ist bei Arri zumindest die Kameraproduktion von Kurzarbeit betroffen. Da sich das Unternehmen aus schleierhaften Gründen nicht dazu äußern will, ließ sich das aber nicht sicher verifizieren: Es könnten also auch mehr Bereiche betroffen sein.

Ob Lieferengpässe, wie bei Volkswagen, auch bei Arri den Hintergrund bilden, den das Unternehmen zu diesem Schritt veranlasste, bleibt spekulativ. Andere mögliche Gründe: Insgesamt herrscht ja in der Wirtschaft derzeit eine gewisse Investitionsrückhaltung.

Die Streiks in den USA bleiben für die Equipment-Hersteller nicht ohne Folgen.
Streiks in Hollywood als Ursache?

In der Entertainment-Branche schlagen derzeit aber ganz sicher noch viel stärker die Aus- und Nachwirkung der Streiks von Autoren und Schauspielern in den USA durch: Wenn nicht produziert wird, kaufen auch die Rental- und Produktionsunternehmen in der Film- und TV-Industrie kein neues Equipment.

Da die USA auch den größten Markt von Arri darstellen, kann man vermuten, dass dies auch für Arri zu Absatzschwierigkeiten führte. Andere Unternehmen aus der Branche berichteten jedenfalls, dass sie von einer wahren Stornowelle in den USA betroffen waren.