SWR kündigt weitere Einschnitte an
Programm und Strukturen des Senders sind auf dem Prüfstand.

Der Südwestrundfunk (SWR) setzt seinen seit 2019 laufenden Sparkurs fort und muss eine strukturelle Finanzierungslücke von 70 Millionen Euro jährlich schließen. Hintergrund ist die unklare Beitragsentwicklung für die Periode 2025 bis 2028 – die von der KEF empfohlene Erhöhung um 0,58 Euro steht weiterhin aus.
Konkrete Maßnahmen: Die Sendung »Sport am Samstag« wurde bereits eingestellt, die beiden SWR4-Wellen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz werden vollständig zusammengeführt und künftig nur noch aus Stuttgart gesendet. Ab 2027 entfallen die TV-Unterhaltungsshow vom Rheinland-Pfalz-Tag sowie die Sendung »Ehrensache« vom Ehrenamtstag. Der Mainzer Jugendmaskenzug wird ab 2025 nicht mehr übertragen, die »Eisenbahnromantik« läuft 2026 aus. Bereits gestrichen wurden Formate wie »Meister des Alltags«, »Ich trage einen großen Namen« und »Hannes und der Bürgermeister«.
Strukturell reduziert der SWR die Zahl seiner Direktionen ab 2027 von acht auf sechs. Durch Desk-Sharing, Flächenkonsolidierung und den Verkauf nicht mehr benötigter Immobilien will der Sender weitere Kosten senken. Gemeinsam mit der ARD-weiten Tech-Unit setzt man auf Standardisierung bei IT-Lösungen.
Trotz Sparmaßnahmen betont der SWR, die digitale Transformation voranzutreiben, um auch künftig für alle Altersgruppen relevant zu bleiben.