Film- und TV-Dienstleister weiter unter Druck
Der VTFF konstatiert: Der Aufbruch wird sehnlich erwartet, aber ist noch nicht in Sicht. Fast zwei Drittel der Unternehmen geht es schlecht (63 %).

Das neue VTFF-Herbstbarometer zeigt: 2025 bringt noch keine Trendwende. Kostendruck, Auftragsflaute und unsichere Förderpolitik belasten die Filmwirtschaft.
Ernüchtert blicken die befragten Unternehmen auf das bisherige »Reformjahr« 2025: 72,4 Prozent erwarten für das laufende Jahr entweder stagnierende, leicht bzw. mäßig oder sogar deutlich sinkende Umsätze. Nur 5,2 Prozent erwarten signifikant steigende Umsätze, 22,4 Prozent leicht bis mäßig steigende Umsätze.

Entsprechend getrübt ist der Blick auf das kommende Produktionsjahr 2026: Immer noch 63,8 Prozent der Dienstleister prognostizieren stagnierende bis deutlich sinkende Umsätze. Ebenso schlecht sind die Renditeerwartungen: Nur 1,7 Prozent der teilnehmenden Unternehmen am VTFF-Herbstbarometer rechnen mit einer signifikant steigenden Rendite (leicht bis mäßige Steigerung: 20,7 %), 77,5 Prozent dagegen mit leicht bis deutlich sinkenden Renditen. 89,7 Prozent der befragten Unternehmen sehen für die kommenden zwei Jahre eine Konsolidierung auf die Branche zukommen, sprich Geschäftsaufgaben, Insolvenzen, Übernahmen – dies sind noch einmal zwei Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr.

Das sind Kernergebnisse des diesjährigen Herbstbarometers des Verbandes der Technischen Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF). Jährlich befragt der Verband seine Mitglieder zur aktuellen wirtschaftlichen Situation und den Herausforderungen des kommenden Jahres. Das reicht von Unternehmen für Außenübertragung, Rentalfirmen, Studios, Fundusbetrieben, Postproduktionsfirmen bis hin zu VFX – Studios und Virtual Production Anbietern.
Das Herbstbarometer des VTFF zeigt: Die Herausforderungen für die technisch-kreativen Dienstleister bleiben 2026 bestehen – sie erwarten hohen Kostendruck (91,4 %), rückläufige Auftragseingänge (81 %), Verlagerungen von Produktionen ins Ausland (58,6 %) sowie noch fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit der Politik (56,9 %).

Hohe Erwartungen an Staatsminister Weimer
Hoffnungsträger für die technisch-kreativen Dienstleister könnte der neue Staatsminister für Kultur und Medien (BKM), Dr. Wolfram Weimer, werden, sagt der VTFF: 79,3 Prozent der befragten Betriebe erwarten von ihm Maßnahmen für eine Verbesserung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der Film- und TV-Branche, 72,4 Prozent eine stärkere Berücksichtigung ihrer Interessen und damit einen besseren Zugang zu Fördermitteln. 69 Prozent fordern zudem den Abbau von bürokratischen Hürden bei der Filmförderung.
Außerdem erhoffen sich mehr als die Hälfte der Befragten (55,2 %) vom BKM eine Forcierung der Investitionen von Streamingdiensten in deutsche Produktionen, die auch am Produktionsstandort Deutschland realisiert werden.
Fördergelder für Filmwirtschaft müssen am 1. Januar 2026 am Start sein
»Die Ergebnisse des diesjährigen VTFF-Barometers zeigen, dass die technisch-kreativen Dienstleister trotz einiger Reformschritte in die richtige Richtung noch längst nicht aus dem Tal der Tränen raus sind«, erklärt VTFF-Geschäftsführer Achim Rohnke. »Die Lage vieler Unternehmen quer durch alle Gewerke ist weiterhin schlecht bis prekär.« Weder die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Film- und Fernsehindustrie noch die Situation im nationalen Markt hätten sich entscheidend verbessert.
Rohnke sagt: »Wir erwarten von der Bundesregierung weitere entschlossene Reformschritte. Dazu gehört, dass die versprochenen Fördergelder für die deutsche Filmwirtschaft von 250 Millionen Euro zum 1. Januar 2026 vollständig zur Verfügung stehen. Nur so kann der Start in das Produktionsjahr 2026 gelingen. Die Botschaft an die Produktionswelt muss ohne Einschränkungen lauten, Deutschland ist zurück auf der Landkarte!«.








