Postproduction: 16.09.2002

IBC2002: Quantel mit GenerationQ auf neuen Wegen

Quantel zeigt zur IBC2002 die neue GenerationQ-Produktlinie und Updates für iQ. Der britische Hersteller baut zudem ein Händlernetz auf und hat einen großen BBC-Projektauftrag an Land gezogen.

Kurz vor der NAB2002 kündigte Quantel erstmals die neuen Produkte der GenerationQ-Produktlinie an. Jetzt sind die neuen Systeme auch in Amsterdam zu sehen.

Alle Postproduction-Systeme der jüngsten Quantel-Produktfamilie teilen die gleiche Benutzeroberfläche, bieten generell auch das gleiche Tool-Set und arbeiten mit einem identischen Projekt-Format. Unterschiede bestehen in der Arbeitsgeschwindigkeit und der jeweils maximal in Echtzeit verarbeitbaren Auflösung. Das Top-End-System ist iQ, das zur IBC2002 in der Software-Version 1.3 vorgestellt wird. Darunter siedelt Quantel das System eQ an, das als sehr leistungsfähiges, offenes SD-Postproduction-System aus Hard- und Software von Quantel konzipiert ist, aber zu Preisen von 175.000 bis 200.000 Dollar auch HD-Funktionalität bietet.

Im News-Bereich gibt es ebenfalls GenerationQ-Produkte in Form einer skalierbaren Systemreihe, die für den Einsatz im News-Bereich optimiert ist und auf dem sQ-Server basiert. In diesem Server sind Hi-Res- und Low-Res-Material sowie Metadaten-Verwaltung vereinigt. Von Standard-Windows-PCs aus kann das Material im Browse-Modus gesichtet und per Storyboard-Editing roh geschnitten werden.

Im Grafikbereich beinhaltet die GenerationQ-Familie im Prinzip eine weiterentwickelte und mit Zusatfunktionen erweiterte Paintbox auf neuer Hardware-Plattform und heißt jetzt gQ. Das System arbeitet vektorbasiert und bietet zahlreiche zusätzliche Funktionen, wie etwa den Zugriff auf jedes Objekt in jedem Layer zu jedem Zeitpunkt der Bearbeitung. Trotzdem hat die in gQ integrierte Paintbox aber immer noch den »Look and Feel« der Paintbox, die Generationen von Videografik-Designern schätzen.

Mit den neuen Produkten will Quantel auch neue Wege beschreiten, wie Marketingchef Nigel Turner erläuterte: »Unser Business-Modell ändert sich, auch weil sich die Marktbedingungen ändern. Wir werden deshalb etwas tun, was es bei Quantel so noch nicht gegeben hat: Wie bauen ein weltweites Händlernetz auf.«

Quantel-Boss Richard Taylor fasste in der Pressekonferenz des Unternehmens wichtige Firmendaten und -entwicklungen zusammen. So nannte er etliche Kunden, die nun schon ein zweites iQ-System erworben haben, sprach von Anwendern, die gleich mehrere gQs kaufen. Auch eQ erfreut sich demnach wachsender Beliebtheit und ein einziger Kunde hat laut Taylor schon neun dieser Systeme im Betrieb. Im Server-Bereich nannte der Quantel-Chef die Regionalprogramme der BBC als wichtigste Kunden, in Australien sind bei Skynews und der Seven-Gruppe sQ-Server im Betrieb.

Besonderen Schub erhofft sich Taylor davon, dass Quantel das Jupiter-Projekt der BBC gewinnen konnte. Dabei handelt sich um ein Entwicklungs- und Installationsprojekt im News-Bereich, das Quantel in Zusammenarbeit mit BBC Technology für BBC News realisieren soll. Ein paar Eckdaten illustrieren, um welche Größenordnung es sich bei Jupiter handelt: Es sollen 1.400 Stunden Material in Sendequalität im direkten Zugriff auf Servern bereit stehen, 600 Workstations angebunden werden, wobei rund 140 Arbeitsplätze gleichzeitig zugreifen und editieren können.