Kamera: 25.02.2015

Arri kündigt Alexa Mini an

Mit der kompakten und leichten Alexa Mini erweitert Arri seine Kamera-Produktlinie: Gleiche Bildqualität wie die große Alexa, aber bei wesentlich geringerem Formfaktor, verspricht der Hersteller von der Neuentwicklung.

Die Alexa Mini soll die Bildqualität einer Alexa bieten — aber in einem deutlich leichteren und kompakteren Gehäuse. Um die dafür notwendige Technik in dem kleineren Gehäuse unterbringen zu können, hat Arri die Elektronik nochmals deutlich verdichtet und setzt zudem auf ein leichtes Kohlefasergehäuse mit einem PL-Mount aus Titan. Der Mount ist laut Hersteller direkt mit dem neuen, internen Sensor-Mount verbunden, sodass das Auflagemaß auch bei der Leichtbaukamera extrem stabil gehalten wird — selbst dann, wenn große Optiken im Einsatz sind.

Die Alexa Mini lässt sich laut Hersteller auf unterschiedlichste Arten bedienen und nutzen: über eine Drahtlos-Fernbedienung, als normale Kamera mit einem zusätzlich angebrachten MVF-1-Viewfinder oder auch mit einem On-Board-Monitor. Steuern lässt sich die Kamera über ein Bedienfeld auf dem Kameragehäuse. Der Hersteller merkt an, dass die Kamera so leicht sei, dass sie sich bequem in einem Hand-Rig einsetzen lasse — und auch einfach zu transportieren sei, etwa im Flughandgepäck. Zudem sei die Kamera dank der neuen Elektronik auch sehr leise, wenn sie laufe, was natürlich ebenfalls von Vorteil ist.

Dank ihres symmetrischen Designs kann die Kamera sehr flexibel eingesetzt werden und man kann in unterschiedlichsten Positionen drehen. Zudem sei es möglich, den Lens-Mount der Kamera zu wechseln: Auch die für die Amira entwickelten Mounts lassen sich nutzen, was den Einsatz von B4- und EF-Objektiven ohne zusätzlichen Adapter ermöglicht.

Die Alexa Mini ist mit einem 4:3-Sensor ausgerüstet, bietet einen automatischen De-Squeeze-Modus für anamorphotische Produktionen sowie Frame-Raten von 0,75 bis 200 fps. Weiter hebt Arri die hohe Lichtstärke der Kamera hervor. Bilder schreibt die neue Kamera in ProRes oder als unkomprimiertes Arri-Raw auf CFast 2.0-Karten oder aber auf einen externen Codex-Recorder. Dieser spezielle Codex-Recorder kann mit bis zu vier Alexa Minis betrieben werden und dabei bis zu vier Raw-Datenströme parallel aufzeichnen, was natürlich für Multikamera-Produktionen von Vorteil ist (mehr zum Recorder in einem separaten Abschnitt).

Die Alexa Mini punktet weiter mit einem eingebauten Lens-Motor-Controller, der es ermöglicht, neue Active-Lens-Antriebe an dem Titan-PL-Mount zu nutzen. Die Objektivdaten werden gemäß Arris LDS als Metadaten mit den Bildern abgelegt.

Dank WiFi-Funktionalität lassen sich iOS- oder Android-Geräte nutzen, um die Kamera fernzusteuern, etwa auch die internen motorbetriebenen ND-Filter, die eine schnelle Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse erlauben.

Das Kameradesign ist für den Einsatz mit der neuen Generation von Brushless Gimbals, Mulitkoptern und Stabilizer-Rigs optimiert. Es ist ausreichend kompakt, um den Einsatz von PL-Mount-Optiken zu ermöglichen — auch im Zusammenspiel mit kompakten Rigs. 

Wie die Amira kann auch die Alexa Mini in 4K/UHD-ProRes aufzeichnen und bietet laut Hersteller zudem besondere Fähigkeiten beim Dynamikumfang und bei Hauttönen. Arri will die Kamera ab Mai 2015 ausliefern, einen Preis nannte der Hersteller noch nicht

Codex-Recorder für die Alexa Mini

Codex hat einen neuen 8-Kanal-Recorder mit HD-SDI-Eingängen entwickelt, der zur Alexa Mini passt, aber natürlich auch anderweitig nutzbar ist. Der Recorder zeichnet auch Metadaten und Embedded-Audio auf. Der Recorder weist ein Cheeseplate-Design auf, bietet also an der Außenseite zahlreiche Montagegewinde, die es erlauben, den Recorder mit Zubehör zu kombinieren oder den Recorder selbst an Rigs oder Halterungen zu befestigen.

Im Zusammenspiel mit der Alexa Mini kann er die Signale von vier Kameras im Arri-Raw-Format aufzeichnen, die ihm über Dual-HD-SDI-Verbindungen zugeführt werden. Das erlaubt die synchrone Aufzeichnung von Multikamera-Produktionen mit nur einem, zudem ziemlich kompakten Recorder. Mit dem externen Recorder sind Aufnahmen mit bis zu 120 fps möglich — gegenüber maximal 30 fps interner Aufzeichnung in der Kamera auf CFast-2.0-Speicherkarten.

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