Postproduction, Test, Top-Story: 31.08.2023

Praxistest: DaVinci Resolve 18.5

Resolve ist jetzt in der Version 18.5 mit etlichen KI-Funktionen verfügbar. film-tv-video.de hat die Software ausprobiert.



Remote Monitors, Presentations

Sehr praktisch ist die verbesserte Funktion des »Remote Monitors«, mit dem eine andere irgendwo auf der Welt sitzende Person den Inhalt des Programmfensters sehen kann.

Für Remote Monitor lassen sich Datenrate und Codec auswählen.

Dazu müssen beide Seiten ein BMD Cloud-Konto eingerichtet haben. Auf der Remote Seite genügt ab jetzt zum »Empfang« die App »DaVinci Monitor«, die auch für Smartphones und Tablets erhältlich ist.

Das erlaubt nicht nur die Abnahme eines Schnitts, sondern aus der Ferne auch ein Dabeisein beim Grading oder einer Farbkorrektur. Dazu sollte aber als Codec H265 mit 10 Bit gewählt werden, um eine bessere Farbdarstellung zu ermöglichen.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt »Presentations«, das ebenfalls über die Blackmagic Cloud genutzt wird. Allerdings gibt es außer der Möglichkeit, den Programmmonitor zu sehen, dort auch die Möglichkeit der Zusammenarbeit. Darüber wird bei film-tv-video.de ein eigener Artikel erscheinen.

Ripple Edit, Relight Effekt

Auf der Cut Page lassen sich jetzt auch Clips verkürzen beziehungsweise entnehmen, ohne dass die folgenden automatisch »aufschließen«, der sogenannte Ripple Edit stattfindet.

Ripple Edit lässt sich auf der Cut Seite nun abschalten.

Am Track-Head lässt sich das Rippeln ausschalten, allerdings stimmt wohl bislang etwas mit der Bezeichnung nicht, denn es wird immer »Ripple on« gezeigt. Bei »Ripple off«, lassen sich hier nun auch J und L Cut machen, also Tonein- / ausstieg getrennt festlegen, was bislang nur auf der Edit-Page möglich war.

Mit dem neuen Relight Effekt lassen sich Szenen »neu beleuchten«. Bislang konnte man mithilfe von Power Windows zwar bestimmte Bild-Teile bearbeiten, das aber ohne Rücksichtnahme auf Bildtiefe oder einen eventuellen Schattenwurf dargestellter Objekte. Der Relight Effekt berücksichtigt nun genau diese Strukturen und hellt nicht nur einfach auf, sondern vorhandene Objekte werfen nun auch Schatten.

Mit dem Effekt Relight lassen sich Szenen neu beleuchten – allerdings werden erhebliche Ressourcen benötigt.

Die Lichtquellen –Directional, Point Source oder Spotlight – können mit den üblichen Kurven und Reglern beeinflusst werden.

Abgesehen davon, dass dieser Effekt nur in der Studio Version vorhanden ist, werden außerdem erhebliche Hardware-Ressourcen benötigt. Bei unserem Test mit dem M1 Max dauerte es mehrere Sekunden, bis die Vorschau eines einzigen Frames angezeigt wurde.

Um den Effekt bei laufendem Clip richtig beurteilen zu können, musste also der Rendercache eingesetzt werden. Ob ein M2 Ultra mit viel RAM ohne Rendercache auskommt, konnten wir leider nicht testen.

Weitere Funktionen

Die aufgeführten neuen Features sind nur eine kleine Auswahl aus einer vier Seiten langen Liste neuer Funktionen. Zu den weiteren Verbesserungen zählen: Das Color Management lässt sich ab jetzt nicht nur projekt- sondern auch timeline-bezogen verwalten. Dadurch lässt sich bei Bedarf ein und dasselbe Video schnell in verschiedene Farbräumen exportieren.

Ein direkter Export zu TikTok ist jetzt möglich.

Der Rendercache kann jetzt über Projektgrenzen gelöscht werden. Außerdem möglich: Gruppierung von Fadern in Fairlight, neue Übergänge, smarte K-Frames, direkter Upload zu TikTok, Clip Klassifizierungen, Deep Map in Fusion und vieles mehr.

 


Keinen Test mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren:


 

Fazit

Die Version 18.5 bietet viele gute neue Funktionen, die unserer Meinung nach aber stellenweise noch weiter verbessert werden könnten.

Ob die Tatsache, dass die wichtigsten neuen Funktionen nur in der Studio-Version zu haben sind, bedeutet, dass das auch in Zukunft so sein wird, wird eben diese zeigen. Wer professionell mit Resolve arbeitet, sollte ohnehin in Erwägung ziehen, sich die vergleichsweise preiswerte Studioversion anzuschaffen – zumal die Updates kostenlos sind.

Seite 1: Untertitel
Seite 2: Retime, Stabilisierung, Super Scale, Backups, Export
Seite 3: Remote Monitors, Presentations, weitere Funktionen


Keinen Test mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren: