Praxistest: 6K-Vollformatkamera Canon C400
Eine 6K-Vollformatkamera mit Triple Base ISO, RF-Bajonett und Dual Pixel AF II – das ist die Canon C400. film-tv-video.de hat sie gestestet.
Praxis
Monitor und Handgriffe sind leicht montiert, die C400 ist somit schnell einsatzbereit. Die Bootzeit beträgt etwas über drei Sekunden. Wer bereits mit anderen C-Modellen gedreht hat, kommt mit der Tastenbelegung auf Anhieb zurecht, das Menü ist Canon-like und dürfte auch vielen bekannt sein.

Die Vorbelegung der Tasten ist relativ sinnvoll, man kann schnell den Weißabgleich einstellen und Waveform oder Peaking nutzen. Über die S&F- sowie die daneben liegende FPS-Taste lässt sich bequem auf Zeitlupe wechseln. Ich habe mir noch die interne Stabilisierung auf eine vordere (13) Fn-Taste gelegt. In der Praxis ist es auch sinnvoll, sich das Facetracking auf einer Taste abzuspeichern.
Einen IBIS hat die Kamera nicht, ich kam mit dem stabilisierten RF-24-70-Objektiv in Verbindung mit dem digitalen IS (der croppt natürlich etwas) auch bei 70 mm gut zurecht.
In dem Testvideo habe ich mich auf die Aufnahmeformate, Framerates und natürlich die dritte Base ISO 12.800 konzentriert.

Obwohl das Display wirklich gut ist, hätte ich mir in manchen Situationen einen Sucher gewünscht, wie er etwa in der C200 verbaut ist. Durch einen solchen hat man einen weiteren Kontaktpunkt mit der Kamera und ist im Hellen etwas besser unterwegs.
Apropos hell – die internen ND-Filter in den Stufen 2, 4 und 6 sind eine große Hilfe, mehr als 6 hätte ich auch bei meinen Versuchen kaum gebraucht. Es gibt aber noch eine Extended-Einstellung, die 8 und 10 erlaubt. Praktisch und zugleich nicht so gut (weil ein weiteres Glas vor dem Sensor liegt) ist der Clear-Glass-Filter, der bei Nichtnutzung der ND-Filter vor den Sensor geschoben wird – durch ihn verändert sich der Backfokus nicht.

Bei den Fokustests konnte ich auch gleich die Hauttöne kontrollieren, hier liegt Canon wie immer auf einem hohen Niveau, geht aber, auch wie man es gewohnt ist, etwas ins Rötliche.
Neben Gesichtern erkennt die C400 auch Körper und Tiere. Da der AF-Bereich auf dem gesamten Bild liegt, hat die Kamera mein Gesicht auch noch am Bildrand getrackt.

Bei schnellen Bewegungen und weit offener Blende braucht der AF manchmal etwas, arbeitet aber generell ebenfalls auf einem hohen Niveau. Einzig bei Lowlight verlor das Objekttracking manchmal das Motiv.
Die Geschwindigkeitsstufen lassen sich feiner einstellen als bei den anderen Canon-Cinema-Kameras, die Einstellstufen hierfür gehen jetzt von 1 bis 10.

Der digitale IS hat zwei Einstellstufen: Standard und High. Er arbeitet bei einem stabilisierten Objektiv mit diesem zusammen. In Raw funktioniert er natürlich nicht.
Bei der Einstellung Standard croppt er etwas, bei High etwas mehr ins Bild.
Gerade bei längeren Brennweiten oder wenn man sich in einem Fahrzeug befindet, arbeitet der digitale IS hervorragend. Bei Parallelfahrten und händischen Kreisfahrten kommt er allerdings an seine Grenzen, das Bild zieht etwas nach.
Sas Kaykha stellt die C400 vor und zeigt Testaufnahmen.
Seite 1: Einleitung und Daten
Seite 2: Praxis: AF, IS
Seite 3: Praxis: Monitor, Aufzeichnung, ISO
Seite 4: Post und Fazit