Messe: 21.04.2005

NAB2005: Omnibus will wachsen

Der Automations-Spezialist verzeichnete im Jahr 2004 unter der Leitung des neuen CEO Mike Oldham deutliches Wachstum. Auch für dieses Jahr hat der Hersteller große Pläne. Joachim Bause, der vor einigen Monaten die Position des VP Sales Europe bei Omnibus übernahm, erläutert im Gespräch mit www.film-tv-video.de die Strategie des Unternehmens.

Der Automations-Spezialist Omnibus konnte sich im vergangenen Jahr über großes Wachstum und den höchsten Auftragsbestand der Firmengeschichte freuen. Diesen Auftrieb will das Unternehmen nutzen, um seine Präsenz weiter aus zu bauen. In Deutschland ist Omnibus gemeinsam mit den Partnern BFE, Quantel und Dalet-a.n.n dabei, ein großes Projekt für den WDR um zu setzen, das in Kürze abgeschlossen werden soll. Mit einer weiteren Installation ist Omnibus bei Medialynx in Berlin vertreten.

Omnibus betont bei diesen Projekten den Ansatz, mit möglichst vielen Partnern zusammen zu arbeiten und dabei offene Systeme und Schnittstellen zu etablieren. Wie das aussehen kann, präsentierte Omnibus in einer interessanten Installation gemeinsam mit Microsoft, Avid, Panasonic, North Plain Systems und Telestream. Dabei ist zu sehen, wie sich eine Broadcast-Playout-Installation ganz ohne klassische Broadcast-Komponenten realisieren lässt. Die Installation basiert auf Microsofts »Connected Services Framework«, einer Plattform, mit der sich Aufgaben wie etwa Digital Asset Management und Content Distribution umsetzen lassen. Dabei kommen Technologien wie XML und WSDL zum Einsatz.

Im Gespräch mit www.film-tv-video.de erläuterte Joachim Bause, VP Sales Europe bei Omnibus, wie solche neuen Entwicklungen in die Strategie des aufstrebenden Unternehmens passen und beschreibt die Aufgaben, die er Ende vergangenen Jahres bei Omnibus übernommen hat.

? Sie haben bei Omnibus eine neue Position als VP Sales Europe übernommen. Welche Aufgabenbereiche umfasst Ihre Position, was sind Ihre wichtigsten Ziele?

Joachim Bause: Meine Hauptaufgabe liegt in der Entwicklung und im Aufbau eines Vertriebs- und Service- Apparats für Süd-, Zentral- und Osteuropa. Omnibus ist traditionell sehr stark im englischen Sprachraum und in Skandinavien vertreten. Durch das strategisch sehr wichtige Projekt beim Westdeutschen Rundfunk in Köln haben wir es zum wiederholten Mal geschafft, einen großen Broadcaster außerhalb dieses Raumes von der Leistungfähigkeit und Innovationskraft der Omnibus-Produkte zu überzeugen. Diese positive Entwicklung soll nun weiter ausgebaut werden. Hierfür werden spezielle Konzepte und Partnerschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den angrenzenden osteuropäischen Ländern, Spanien, Italien und Griechenland gesucht und aufgebaut, um ein duales Vertriebs- und Service-System zu etablieren – mit dem langfristigen Ziel einer Omnibus-Systems-Niederlassung in Zentraleuropa, die diese Märkte betreut.

? Wie sehen Ihre Prognosen für den deutschen Markt aus, in welche Richtung wird sich Omnibus hier weiter entwickeln?

Joachim Bause: Der deutsche Broadcast-Markt gehört von der Anzahl der Kunden und Projekte sowie des Umsatzpotenzials zu den drei größten in Europa. Auch wenn sich das in den Jahren 2003 und 2004 durch verschiedene Umstände etwas verschoben hat und Länder wie Frankreich, Portugal und Spanien aufholen, gibt es in Deutschland ein großes Potenzial und vor allem viele innovative Kunden und Projekte. Mit unseren neuen Produkten auf G3-Basis und unserer verstärkten Präsenz, sowie der WDR-Referenzinstallation auf neuester G3-Basis, können wir guten Mutes in die neuen Auschreibungen und Projekte gehen. Dies zeigen auch unsere Forecast-Analysen und die Marktstudien, die Omnibus für Deutschland und Europa erstellen ließ.
Zusätzlich zu den individuellen »Enterprise« Lösungen haben wir unser Portfolio mit Content-Workflow-Management-Lösungen erweitert. Sicherlich ein interessantes Thema für deutsche Broadcaster. Des weiteren bieten wir mehr Standard-Midrange-Lösungen an, als preisgünstige Alternative für Kunden, die eher an Preis/Leistung als an höchst möglicher Flexibilität interessiert sind.

? Wie wird sich der Bereich Automation aus Ihrer Sicht in den kommenden Jahren ganz generell verändern: Weg von den Spezial- hin zu allgemeineren Lösungen oder wird auch künftig jeder Sender eigene Lösungen verlangen und weiter entwickeln? Welches Potenzial sehen Sie für einen Hersteller wie Omnibus?

Joachim Bause: Aus unserer Sicht wird es immer eine duale Entwicklung geben. Die Anforderungen großer Sender werden immer etws Individuelles sein. Die Einbindung spezieller Produkte und Datenbankenlösungen sowie die Adaption ausgereifter Workflows beinhaltet immer auch eine kundenorientierte Lösung – dies ist die große Stärke von Omnibus Systems. Doch auch der – ich nenne Ihn mal »Standard-Featureset-Lösungsansatz« – wird immer beliebter. Mit fortschreitender Digitalisierung und dem Einzug von HDTV- und DVB-T-Kanälen sowie mit mehr Ausspielkanälen, die ohne zusätzliches Bedienpersonal auskommen müssen und natürlich auch mit mehr Spartenkanal-Anbietern, wächst auch ein großes Potenzial an mittelgroßen Installationen. Diese unterliegen oft Budget- und Effizienz-Druck.
Speziell in diesem Segment haben wir Lösungen im Angebot, die den großen Teil der Anforderungen abdecken, eine gute stabile Ausgangslage bieten und dem Kunden – basierend auf der Skalierbarkeit und Modularität der Omnibus-Lösungen und vor allem seinen Wünschen und Nöten – eine Erweiterbarkeit bieten, die genau auf ihn abgestimmt ist.
Der Automations-Bereich wird immer mehr mit dem Content-Management-Bereich zusammenwachsen. Der Metadaten-Austausch wie auch der Content -Austausch zwischen verschiedenen Abteilungen, Niederlassungen , Produkten und Herstellern wird die große Aufgabe für die nahe Zukunft – besonders für die Bereiche IP-TV, Video und Fernsehen, sowie On-Demand- und Web-Lösungen. Omnibus hat hierfür eine gute Startposition. Unsere aktiven Partnerschaften mit fast allen Anbietern und Herstellern aus der Broadcast-Familie ermöglichen es uns, eine »Multi-Vendor-Interface«-Strategie zu entwickeln. Mit unseren Opus-Interchange-Lösungen bieten wir die Möglichkeit der Kommunikation zwischen den diversen Hauptabteilungen aus Aufzeichnung, Produktion, News und Automation. Omnibus bietet in allen Bereichen Spezial-Lösungen und das übergeordnete Management-Tool Opus, das es ermöglichen wird, auch zwischen verschieden Herstellern Daten aus zu tauschen. Dies kann in Stufen ausgebaut werden.

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