Rory Peck Award 2017
2017 gehen die Rory Peck Awards für Nachrichtenvideojournalismus an zwei Filme über Ost-Aleppo, eine Dokumentation über Mossul und eine Fotoarbeit aus Burma.
Am 23. Oktober 2017 wurden in London wieder herausragende Beiträge freiberuflicher Filmemacher, Videojournalisten und Nachrichtenfotografen im Rahmen mit dem Rory Peck Award 2017 ausgezeichnet. Der Preis wird in verschiedenen Kategorien vergeben.
Rory Peck Award für Nachrichtenbeiträge
Dabei gingt der von Google gestiftete Rory Peck Award für Nachrichten an die syrische Kamerafrau Waad Al Kateab für ihren Channel-4-News-Beitrag »Inside Aleppo: The Last Hospital«. Dafür drehte sie im November 2016 im Al-Kuds Krankenhaus, einer letzten langsam verschwindenden Enklave. Die Reportage spiegelt den Horror wider, mit dem die Menschen und Familien in Aleppo täglich konfrontiert sind.
Benedicte Autret, Head of Strategic Relationships, News & Publishers bei Google betont: »Alle Finalisten für den News Award hatten beeindruckende Arbeiten eingereicht, die die Gräueltaten und Kriegszustände von Irak bis Syrien abbilden. Wir sind stolz, sie in ihrer Arbeit unterstützen zu können, in ihrer unheimlich wichtigen Rolle als freiberufliche Journalisten auf der ganzen Welt.«
Rory Peck Award für Nachrichten-Features
Den Rory Peck Award für Nachrichten-Features erhielt in diesem Jahr der französische Kameramann und Filmemacher Olivier Sarbil für »Battle for Mosul«, eine intime und unverblümte Studie der zähen und zermürbenden Schlacht der freien Menschen von Mossul gegen die Terrororganisation Islamischer Staat. Erzählt wird das Feature aus der Perspektive von jungen Männern aus Iraks erstem Batailon. Auch dieser Beitrag wurde auf Channel 4 ausgestrahlt. Die Jury nannte Sarbil einen »brillanten Beobachter«, der »unglaubliches Bildmaterial sammelte und dadurch eine intime Einsicht in das wirkliche Leben in Mossul gibt«.
Sony Impact Award
Mit dem Sony Impact Award für Zeitgeschehen wurden vier junge syrische Videojournalisten ausgezeichnet: Siraj Al Deen Al Omar, Mojahed Abo Al Jood, Basim Ayyoubi, Ahmad Hashisho. Die BBC-Arabic-Produktion »Goodbye Aleppo« zeigt ihre persönliche Geschichte während des Falls von Ost-Aleppo Ende 2016: Wie sieht das Leben unter ständiger Belagerung aus und wie verändert es sich, wenn die Stadt plötzlich zu fallen droht? Eine »unheimlich fesselnde Arbeit«, so die Jury. »Wie eine Liebesgeschichte, ein Liebestagebucheintrag an ihre Stadt«.
Richard Scott, Head of Media Solutions bei Sony Professional Solutions Europe sagt: »2017 war ein weiteres unvergessliches Nachrichtenjahr. Alle Finalisten für den Sony Impact Award haben ihre internationalen Geschichte aus einzigartigen und eigenen Perspektiven erzählt. Und dennoch waren es die starken Bilder, die alle diese Reportagen gemeinsam hatten.«
Martin Adler Prize
Ein weiterer Preis, der am 23. Oktober 2017 in London verliehen wurde, der Martin Adler Prize, gestiftet von Hexagon, ging an den Fotografen Myanmar Oo aus Burma, für seine Arbeit in Myanmar. Mit diesem besonderen Preis wird ein lokaler Freiberufler ausgezeichnet, der einen bedeutenden Beitrag zur Nachrichtenberichterstattung geleistet hat, entweder durch eine einzelne Geschichte oder eine Serie, auf den die großen internationalen Nachrichtenmedien aber noch nicht aufmerksam geworden sind.
Rory Peck Trust
»Diese Preise sind alle den unzähligen Freiberuflern gewidmet und der großartigen Arbeit, die sie leisten. Während wir ihre Errungenschaften feiern, müssen wir uns aber auch bewusst sein, dass die Umstände, in den diese Menschen arbeiten, sich gerade enorm verändern. Sie wachsen und es entstehen neue Nachrichtenquellen«, so Tina Carr, Direktorin des Rory Peck Trusts. »Auch nach 22 Jahren bleibt die Aufgabe des Rory Peck Trusts, freiberufliche Journalisten bei diesen Herausforderungen zu unterstützen und sie stärker und widerstandsfähiger zu machen.«