IBC2018, Making-of: 12.09.2018

IBC2018: How we do it

Wie kommen die IBC2018-News zu Ihnen? Welches Equipment nutzen wir vor Ort in Amsterdam für die Berichterstattung? Das erklärt der folgende Artikel.



Video-Setups

Wie schon bei der diesjährigen NAB, nutzt film-tv-video.de auch bei der IBC2018 unterschiedliche Kameras, um die Videoreports zu drehen:

Fujifilm, X-E3, Kamera, IBC2018
Kompakter Retro-Look, aber 4K-Power: Fujifilm X-E3.

Für eher spontane Videos von den Messeständen kommt die UHD-fähige Fujifilm X-E3 zum Einsatz. Das ist eine sehr kompakte, spiegellose Systemkamera im Retro-Look.
Die X-E3 kann UHD-Videos aufzeichnen, für Fotos und Videos kommt eine SDHC- oder SDXC-Speicherkarte zum Einsatz. Videos speichert die X-E3 als Mov-Dateien. Die Schreibrate im 4K-Videomodus liegt knapp oberhalb von 60 Mbps. Man braucht also eine entsprechend schnelle Karte (siehe Abschnitt Speichermedien).

Fujifilm, X-E3, Kamera, IBC2018
Für den Videoeinsatz wird die X-E3 mit Zubehör gepimpt.

Als Fotoapparat ist die X-E3 schön klein und leicht. Im Videoeinsatz braucht man etwas Zubehör, wenn man verständlichen Ton aufnehmen will. Hier kommt das Aufsteckmikro Rode VideoMic Pro Rycote zum Einsatz. Mit ein bisschen Bastelarbeit gelang es, zudem ein Eye Lite von Aladdin so am Mikrohalter zu befestigen, dass dessen Funktion nicht beeinträchtigt ist. Das Eye Lite ist eine sehr kompakte und dennoch leuchtstarke Miniaturleuchte: dimmbar und mit regelbarer Farbtemperatur.

Fertig ist eine 4K-Messekamera mit integriertem Augenlicht. Videos werden damit in UHD gedreht und erst in der Postproduction auf HD herunterskaliert.

Um das Eye Lite — und natürlich auch anderes Equipment — auch unter Tags problemlos laden zu können, nutzen wir Powerbanks mit zwei USB-Buchsen und einer Kapazität von 4.000 mAh. Damit kann unter anderem auch der Akku in der X-E3 nachgeladen werden.

Bei vorab planbaren Videos kommt wie in den Vorjahren der bewährte Canon-HD-Camcorder C100 (Test) zum Einsatz. Als Objektiv nutzen wir überwiegend ein Canon EF-S 17-55 F2.8 mit Bildstabilisator. Um mit der C100 über den gesamten Messetag hinweg ergonomisch drehen zu können, nutzen wir sie in Verbindung mit einem Schulterrig von Zacuto. Dieses besteht aus der VCT-Pro-Baseplate und der Zgrip Trigger-Griffverlängerung. Durch diesen kann der Handgriff der C100, an dem sich die wichtigsten Bedienelemente befinden, neu positioniert bzw. nach vorne verlegt werden. Was Bedienung und Ergonomie angeht, kann die C100 somit fast wie ein klassischer Schultercamcorder eingesetzt werden. An langen Messetagen hat dies den Vorteil, dass man das meiste Gewicht des Kamera-Setups auf die Schulter verlagern kann. Arme und Handgelenke werden entlastet.

Ein weiterer Vorteil der Zacuto Zgrip Trigger-Handgriffverlängerung: Da sich der nach vorne ausladende Handgriff auch sehr einfach nach oben verschwenken lässt, sind damit auch Aufnahmeposition möglich, bei denen eine normale Griffverlängerung stören würde.

Beim Dreh von der Schulter kann man bei der C100 den eingebauten Sucher und das Display nicht vernünftig nutzen. Deshalb ergänzt ein Blackmagic Video Assist in der 5-Zoll-Ausführung das Setup. Das ist eine Fieldrecorder/Monitor-Kombi, die während der IBC2018 von uns aber lediglich als Monitor genutzt wird, nicht für die Aufzeichnung.

Für die IBC2018 konnte das C100-Setup aus Kamera und Rig zudem leichter gestaltet werden als in der Vergangenheit. In erster Linie gelang dies durch den Einsatz neuer MinivV-Mount Akkus.

IBC2018
In diesem Jahr sind kompakte und kleine Akkus im Einsatz.

So kommen für die Spannungsversorgung von Kamera und Monitor in diesem Jahr Mini-V-Mount Akkus von Hawk-Woods zum Einsatz. Diese Akkus vom Typ VL-M50 sind sehr kompakt und mit nur 294 Gramm pro Akku zudem extrem leicht. Ein Akku besitzt eine Leistung von 50 Wattstunden.

Angeschlossen werden die Mini-V-Mount-Akkus an einen Mount von IDX (P-V257). Dieser ist über eine Cheeseplate wiederrum direkt an der Zacuto VCT-Baseplate Pro befestigt. Der V-Mount von IDX bietet 2 D-Tap Anschlüsse, über die sowohl die C100 als auch der Blackmagic Video Assist mit Spannung versorgt werden. Um die Spannung des D-TAP-Anschlusses für die C100 aufzubereiten, kommt zudem ein Hawk-Woods LR-09 Spannungswandler zum Einsatz.

Als Kameraleuchte wird auch bei der C100 eine ultrakompakte LED-Leuchte des Typs Aladdin Eye Lite Bi-Color eingesetzt (Infos), die für etwas mehr Flexibilität bei der Beleuchtung in Interviewsituationen sorgt.

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Das Aladdin Eye Lite Bi-Color leistet als ultrakompaktes Augenlicht beste Dienste.

Für den Ton ist ein Richtmikro vom Typ Rode NTG-2 im Einsatz, das sich im Messebetrieb wegen seiner hohen Richtwirkung bewährt hat. Als Atmo- und Backup-Mikro direkt am Camcorder dient ein Rode NTG-1, das seitlich von der Kamera an einer Rycote-Invision-Aufhängung befestigt ist. Durch das seitliche Atmo-Mikro wird das Setup kompakter, verglichen mit der normalen Canon Mikrohalterung vorne am Henkelgriff. Die Mikros sind per XLR angeschlossen.

Für die Tonkontrolle kommt ein bewährter Kopfhörer zum Einsatz: der Sony MDR-7506.

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Die Aufzeichnung erfolgt während der IBC ausschließlich in der Kamera.

Die Aufzeichnung erfolgt während der NAB ausschließlich in der Kamera (in AVCHD auf SD-Karten). Das erlaubt es, bei der Aufzeichnung die Overlay-Anzeigen der C100 zu Weißabgleich, Belichtung, Record-Status, Restplatz auf den Karten und weiterem, auf dem Video Assist zu sehen. Würde man den Video Assist zur Aufzeichnung nutzen, wäre das nicht möglich, denn dann würden die Overlays ja mit aufgezeichnet.

Die Qualität von AVCHD reicht im Grunde für die Messeberichterstattung locker aus und der Postproduction-Workflow ist in Bezug auf AVCHD mittlerweile optimal und reibungslos. Somit ist diese Konfiguration für den hektischen Messebetrieb sehr gut geeignet.

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