Audio, Investition: 11.07.2025

Hochschule der Medien Stuttgart setzt auf Lawo mc²56

Die Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) hat ihr zentrales Tonstudio grundlegend modernisiert und sich dabei für ein IP-basiertes Lawo-System mit einem mc²56 MkIII Produktionsmischpult entschieden.

Das System bietet maximale Flexibilität für eine Vielzahl Produktionsformate – in der aktuellen Konfiguration mit 32 Fadern, einem A-UHD Core (lizenziert für 256 DSP-Kanäle), einer A-stage64 Stagebox sowie einem Power Core inklusive Dante-Erweiterung. Als zentrale Plattform für Signalmanagement, Routing und Gerätekonfiguration kommt die Lawo Home Managementplattform zum Einsatz.

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Flexible Infrastruktur

An der HdM wird Ton in vielen Varianten produziert: Musikaufnahmen, die von klassischer Kammermusik über Jazz bis hin zur Bigband reichen, Filmton, Hörspielproduktionen und Sounddesign für Animation und Games. Die Anforderungen an das neue System waren entsprechend breit gefächert. »Wir benötigen ein Pult, das vom Recording über Mischung bis zur Postproduktion alle Anwendungen abdeckt – und dabei flexibel auf unterschiedlichste Setups reagiert«, sagt Professor Oliver Curdt, der die Audioproduktionen im Studiengang Audiovisuelle Medien betreut. »Das mc²56 erfüllt das nicht nur technisch, sondern erlaubt es auch, die Konfiguration im laufenden Betrieb anzupassen – beispielsweise, wenn man kurzfristig mehr Aux-Wege und weniger Gruppen benötigt.«

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Die HdM hat sich für ein IP-basiertes Lawo-System mit einem mc²56 MkIII Produktionsmischpult entschieden.

Der A-UHD Core bietet für die ganze Bandbreite der Anwendungen entsprechende DSP-Ressourcen, die projektbezogen dynamisch nutzbar sind – ein großer Vorteil in dieser Ausbildungsumgebung. Über die Home Plattform lassen sich Geräte, Streams und Nutzer zentral verwalten. Neben Funktionen wie Autorisierung, Sicherheitszonen oder Geräteerkennung bietet Home auch den schnellen Zugriff auf alle Ein- und Ausgänge – unabhängig vom Standort im Netzwerk. »Das erleichtert die tägliche Arbeit erheblich – gerade in einer Umgebung, in der ständig wechselnde Studierendengruppen produzieren«, so Curdt.

Vielfalt an Konnektivität

Auch die nahtlose Anbindung einer bereits bestehenden Dante-Infrastruktur war ein zentrales Kriterium. Mithilfe des Lawo Power Core Rev3 mit Dante-Karte konnte diese problemlos integriert werden. Daneben bietet das Gerät auch analoge Mic/Line-, AES- und MADI-I/Os zur Verfügung. Die Audio-over-IP-Infrastruktur basiert auf Ravenna/AES67 und unterstützt auch SMPTE ST2110-30/31 via A-stage64 Stagebox – mit 32 Mikrofonvorverstärkern sowie AES- und MADI-Schnittstellen.
Ergonomisches Arbeiten und präzise Kontrolle

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Auch ein Skaarhoj-Pult wurde integriert.

Für eine intuitive Bedienung wurden benutzerspezifische Workflows umgesetzt: »Ich kann das Pult exakt auf meine Anforderungen zuschneiden – von Farbzuweisungen über Encoder-Zuordnung bis hin zu freien User-Buttons. Das ist in einer Produktionsumgebung mit wechselnden Setups extrem hilfreich«, erklärt Curdt. Auch eine externe Steuereinheit wurde integriert: ein Skaarhoj-Pult, das als individuell programmierbare Kommandozentrale für Kopfhörerwege und Studiokommunikation dient. Die Programmierung des Panels sowie der User-Interfaces übernahm das Lawo-Team im direkten Austausch mit dem Anwender.

Ein weiteres wesentliches Auswahlkriterium war die Möglichkeit zur präzisen Automationssteuerung – insbesondere für Pop- und Jazzproduktionen. »Wenn ich A/B-Vergleiche anstellen will, ist ein vollwertiges Pult mit speicherbarer Automation und schnell aufrufbaren Snapshots zum Direktvergleich unverzichtbar – das ist mit einer DAW in dieser Form nicht möglich«, so Curdt. »Und es ist wichtig, dass die Studierenden verstehen, was ein professioneller Signalfluss ist – auch wenn sie später ‚in the box‘ arbeiten.«

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Begleitung von Projektstart bis Betrieb

Die Umsetzung des Projekts erfolgte mit intensiver Unterstützung durch Lawo: Bereits in der Planungsphase wurden Systemdesign und Anforderungsprofil gemeinsam entwickelt. Die Installation wurde durch eine mehrtägige Werksabnahme mit Konfigurations- und Testprogramm im Januar 2025 vorbereitet. Anschließend folgten drei Tage Schulung für Lehrkräfte und Studierende. »Die Kollegen von Lawo waren fachlich auf höchstem Niveau, haben aber immer praxisnah erklärt«, lobt Curdt. »Der direkte Draht zum Support ist Gold wert – bei Bedarf bekomme ich innerhalb kürzester Zeit Rückmeldung. Fernwartung funktioniert zuverlässig, und viele Anliegen lassen sich direkt lösen, ohne dass jemand dafür extra anreisen muss.«

Mit der Installation des Lawo-Systems ist die Hochschule der Medien technisch auf dem neuesten Stand. Gleichzeitig eröffnet sie Studierenden einen praxisnahen Zugang zu professionellen Broadcast-Workflows – eine zentrale Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg in die Medienbranche.