»Filmförderung« durch Spezialfonds im Kommen
Neue Tendenzen sieht der Vorstand der Filmförderungsanstalt (FFA) Rolf Bähr bei der Filmfinanzierung: Die Rolle von Spezialfonds, in die Anleger aus vielen Ländern investieren, sei im Wachsen begriffen und lasse nationale Finanz-Wurzeln in den Hintergrund treten.
Man müsse, so Bähr, mittlerweile auch in der Filmförderung »binneneuropäisch denken« statt in nationalen Dimensionen. Im vergangenen Jahr seien 3,5 Milliarden Mark aus Fonds geflossen. So auch beim Berlinale-Starter »Duell – Enemy At The Gates«, dessen üppiger 180-Millionen-Mark-Etat großteils vom Fonds K.C. Media aufgebracht wurde.
Die Besetzungen und Drehstäbe ließen zudem auch fondsfinanzierte Projekte einen deutlich europäischen Charakter annehmen. Außerdem spielten vorab gewährte Verleih- und Vertriebsgarantien für das Ausland, insbesondere die USA, eine entscheidende Rolle.
Förderrechtlich ist laut Bähr nach wie vor das 20-Prozent-Minimum entscheidend für einen »deutschen Film«. Umgekehrt würden, wenig beachtet, etliche US-Produktionen von deutschen Banken mitfinanziert (1999: 800 Millionen Mark), etwa von der Berliner Bank und der Bayerischen Hyp – und niemand käme auf die Idee diese, ob mit künstlerischen oder wirtschaftlichen Motiven, als »deutsche« Koproduktionen einzuordnen.