Branche: 14.02.2001

»Filmförderung« durch Spezialfonds im Kommen

Neue Tendenzen sieht der Vorstand der Filmförderungsanstalt (FFA) Rolf Bähr bei der Filmfinanzierung: Die Rolle von Spezialfonds, in die Anleger aus vielen Ländern investieren, sei im Wachsen begriffen und lasse nationale Finanz-Wurzeln in den Hintergrund treten.

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Man müsse, so Bähr, mittlerweile auch in der Filmförderung »binneneuropäisch denken« statt in nationalen Dimensionen. Im vergangenen Jahr seien 3,5 Milliarden Mark aus Fonds geflossen. So auch beim Berlinale-Starter »Duell – Enemy At The Gates«, dessen üppiger 180-Millionen-Mark-Etat großteils vom Fonds K.C. Media aufgebracht wurde.

Die Besetzungen und Drehstäbe ließen zudem auch fondsfinanzierte Projekte einen deutlich europäischen Charakter annehmen. Außerdem spielten vorab gewährte Verleih- und Vertriebsgarantien für das Ausland, insbesondere die USA, eine entscheidende Rolle.

Förderrechtlich ist laut Bähr nach wie vor das 20-Prozent-Minimum entscheidend für einen »deutschen Film«. Umgekehrt würden, wenig beachtet, etliche US-Produktionen von deutschen Banken mitfinanziert (1999: 800 Millionen Mark), etwa von der Berliner Bank und der Bayerischen Hyp – und niemand käme auf die Idee diese, ob mit künstlerischen oder wirtschaftlichen Motiven, als »deutsche« Koproduktionen einzuordnen.