Branche: 12.04.2002

NAB2002: Besucherzahl gesunken, Sands überflüssig

Erstmals seit Jahren ist die Besucherzahl der NAB gesunken. Viele Aussteller hatten zwar mit noch stärkeren Rückgängen gerechnet, als sie nun eintraten, phasenweise waren die Hallen aber doch schon ziemlich ruhig. Unverständlich: den zweiten Messeort, das Sands Expo Center, hätte es eigentlich gar nicht gebraucht.

95.000 Besucher meldete der Veranstalter am Vorabend des letzten Messetages der NAB2002 als aktuellen Stand der Besucherzahl. Bis zum Messeende werden noch einige dazu kommen, aber dramatisch wird sich die Zahl wohl nicht mehr ändern. Der Besucherrückgang gegenüber dem Vorjahr dürfte demnach am Schluss bei etwa 20 % liegen.

Diese Zahl korrespondiert aber nicht mit den individuell unterschiedlichen Eindrücken verschiedener Aussteller und Besucher, mit denen www.film-tv-video.de über dieses Thema sprach. Einzelne Stimmen auf der Ausstellerseite gaben sich sehr zufrieden und hatten sogar mehr Kundenkontakte (Leads) als in den Vorjahren. In der Mehrzahl der Gespräche wurde dagegen ein deutlich spürbarer und sichtbarer Rückgang der Besucherzahlen konstatiert.

Schon am Mittwoch, dem vorletzten Messetag, war der Besucherschwund unübersehbar: Leere Messegänge und unterbeschäftigte Standmannschaften waren durchaus keine Seltenheiten. Weiterer Indikator: Die Schnellrestaurants, sonst zur Mittagszeit bis zum Bersten gefüllt, waren am Mittwochmittag teilweise gähnend leer oder sogar geschlossen.

Unverständlich blieb, weshalb der Veranstalter auch in diesem Jahr wieder mit dem Sands Expo Center einen zweiten Messeort neben dem ohnhin schon riesigen Las Vegas Convention Center betrieb. Die Messestände waren nämlich mitunter recht locker und großzügig über die Hallenfläche verteilt, sowohl im Sands wie auch im Convention Center blieben stattliche Hallenanteile ungenutzt.

Mit der neuen Südhalle des Convention Centers, so war jedenfalls der Eindruck vieler Gesprächspartner und auch der Redaktion, hätte es das Sands Expo Center nicht gebraucht. Und vielleicht wäre dann auch eine bessere thematische Sortierung der Aussteller möglich gewesen.