Branche: 17.09.2003

IBC2003: Discreet stellt Combustion 3 vor

Lange hat“s gedauert, nun stellt Discreet nach rund 2 Jahren erstmals wieder eine neue Version seiner Effekt-Software Combustion vor, die mit After-Effects und teilweise auch mit Shake konkurriert.

Dass Discreet die IBC2003 für die offizielle Vorstellung von Combustion 3 nutzt, hat einen einfachen Grund: Laut Hersteller hat ein Großteil der Flame- und Inferno-Betreiber auch zwischen 5 und 20 Zuarbeits-Stationen, auf denen (auch) Combustion läuft. Da kommt sicher nicht der Großteil der im Vertriebsbereich Europa, Mittlerer Osten und Afrika bislang laut Discreet rund 8.000 verkauften Combustion-Lizenzen zusammen, aber man lehnt sich eben gern an diesen High-End-Bereich an. Combustion wird demnach sowohl als Standalone-System genutzt wie auch im Zusammenspiel mit NLE– und 3D-Animations-Software.

Weil seit der vorangegangenen Version recht viel Zeit verstrichen ist, kann Combustion 3 eine ziemlich lange Liste neuer Features vorweisen. Neu:

– ein simpler, entfernt an Smoke angelehnter Editor, mit dem sich Clips besser trimmen und auf der Timeline anordnen lassen
– auf der Timeline lassen sich auch Marker setzen
– die Unterstützung von DV-I/Os, die das direkte Einspielen von DV-Material erlaubt, gab es bisher nur in der Mac-Version, nun auch bei Windows, was auch einen permanenten Video-Out, also das ständige Arbeiten mit einem Videomonitor erlaubt
– aufgehoben ist die 2-GB-File-Größenbegrenzung
– als Alternative zur Keyframe-Animation von Effekten gibt es nun auch die Möglichkeit, mit Expressions zu animieren, das sind kleine Javascripts, die man entweder mit einem integrierten Browser auswählen oder selbst eingeben und auf Wunsch auch jederzeit in keyframe-Animationen umwandeln kann.
– Flash-Ausgabe: Effektsequenzen können jetzt auch mit gewissen Einschränkungen als Flash-Animationen ausgegeben werden
– Illustrator-Dateien lassen sich importieren
– Combustion arbeitet schon immer im 3D-Raum, Layer lassen sich in verschieden Abständen voreinander positionieren, nun können sehr simpel die obenliegenden Layer auf die unteren projiziert werden, was man etwa für farbige Schatten nutzen kann
– viele Einstellungen, die man bisher nicht speichern konnte, etwa Blurs, Grainings und Ripples, können nun gespeichert werden, was auch den besseren Austausch von einmal gefundenen Effekten zwischen verschiedenen Systemen ermöglicht
– es werden mehr After-Effects und Photoshop-Plug-Ins unterstützt, etwa die Sapphire-Plug-Ins, die auch von vielen Flame-Usern benutzt werden

Verbessert hat Discreet nach eigenen Angaben auch die Integration von Combustion mit der erst kürzlich vorgestellten 3D-Animations-Software 3ds max 6 (mehr Infos zu dieser Software finden Sie hier).

Den Netto-Listenpreis lässt Discreet gleich: Combustion 3 soll 1.150 Euro kosten. Das Upgrade von Version 2 soll es für 200 Euro geben. Verfügbar wird Combustion 3 laut Hersteller noch im Herbst 2003 für WindowsXP und 2000, die Mac-Version soll Anfang 2004 folgen.