Unternehmen: 18.02.2004

DCP stellt Insolvenzantrag

Die Hamburger Design+Commercial Partner GmbH (dcp) ist seit 1992 als Händler, Distributor und Systemintegrator in der digitalen Medientechnik tätig. Nun ist das Unternehmen in die finanzielle Schieflage geraten und musste Insolvenzantrag stellen.

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Vieles, was in den vergangenen Monaten bei dcp passiert ist, klingt vertraut, es gibt in Teilen Parallelen zum Münchener Systemhaus und Avid-Händler Dimedia sowie zu anderen Handels- und Vertriebshäusern in der Branche.

Nach massiven Umsatzrückgängen bei schwindenden Margen, besonders im Verlauf des Jahres 2003, begannen die Geschäftsführer, das Unternehmen um zu bauen, zu verkleinern und finanzielle Reserven auf zu lösen. Bei dcp bedeutete das unter anderem den Abbau von Stellen und den Umzug in andere, kleinere Räume in der Jenfelder Allee. Außerdem hatte man versucht, sich von einer Beteiligung am polnischen Handelsunternehmen Janusz Rupik PVP zu trennen. Als der schon weitgehend geplante und vorbereitete Verkauf der Beteiligung von den Interessenten auf die Zeit nach dem EU-Beitritt Polens verschoben wurde, sah die Hausbank keine Perspektive mehr und verlängerte die bestehenden Kredite nicht weiter. Weitere Rettungsversuche des seit 1. 4. 2003 alleinigen Geschäftsführers Ottmar Röhrig , etwa bei der Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg, waren erfolglos. So blieb für dcp letztlich nur noch, Insolvenzantrag zu stellen.

Ottmar Röhrig dazu: »Wir hatten einen anderen Kurs für das Unternehmen eingeschlagen, aber nun können wir das leider nicht mehr umsetzen. Der weitere Ablauf liegt jetzt in den Händen des vorläufigen Insolvenzverwalters. Ich stehe aber bereit, alles Notwendige dazu bei zu tragen, dass die schon laufenden Verhandlungen mit Interessenten, die auch bereit sind, Support-Leistungen und eventuell sogar Mitarbeiter zu übernehmen, zu einem positiven Ende kommen. Es geht jetzt darum, sinnvolle Lösungen für die verbliebenen Mitarbeiter und für die Kunden zu finden.«

Mit dcp steht nach Dimedia ein weiterer bekannter und in früheren Zeiten auch sehr erfolgreicher Händler aus dem computer- und software-orientierten Vertrieb in der professionellen Medienbranche vor dem Aus.