Investition: 19.10.2004

Schweizer Fernsehen ordert digitale Archivplattform bei IBM

IBM und Supercomputing Systems sollen ein neues digitale Fernseharchiv bei SF DRS installieren.

Das Schweizer Fernsehen der deutschen und rätoromanischen Schweiz (SF DRS) will zusammen mit IBM ein digitales Fernseharchiv entwickeln, installieren und in Betrieb nehmen. Als Subunternehmer von IBM soll daran auch die Supercomputing Systems AG (SCS) mitwirken. SF DRS und IBM haben eine entsprechende Vereinbarung geschlossen, die vorsieht, das kassettenbasierte Archiv durch ein Content Management System namens »Faro« ab zu lösen. Es soll auf einer neuen Archivdatenbank und der digitalen Speicherung von Video-Files basieren.

Die Redaktionen sollen mit dem neuen Archiv existierendes Videomaterial leichter finden und wieder verwenden können. Außerdem soll die neue Plattform zukünftige Datenangebote von SF DRS ermöglichen – etwa im Internet und für mobile Geräte.
Die Entwicklung des neuen digitalen Fernseharchivs ist über einen Zeitraum von mehreren Jahren geplant und umfasst in der ersten Phase den vollständigen Ersatz der alten Archivdatenbank. Besonders wichtig ist für den Sender nach eigenen Angaben die Erhaltung des bestehenden Archivbestandes: Rund 200. 000 Film- und Videobänder umfasst das Senderarchiv, es geht bis in die Anfänge des Schweizer Fernsehens in den 50er Jahren zurück.

Für die neue Archivlösung geht IBM eine Entwicklungspartnerschaft mit den Subunternehmern Supercomputing Systems AG aus Zürich und Ardendo Software AB aus Stockholm ein. Ziel ist es demnach, neueste IT-Technologie ein zu setzen und an das Fernsehgeschäft von SF DRS anzupassen, anstatt branchenfremde Datenapplikationen zu verwenden. Der Anteil der Eigenentwicklung sei auf die redaktionell wesentlichen Bereiche wie Front-End und Workflow konzentriert und werde durch Supercomputing Systems AG umgesetzt. Das System baue auf neue Standardtechnologien auf. lässt der Hersteller wissen. Zum Einsatz soll das Speichermanagement IBM Tivoli Storage Manager und die IBM Cluster-Speichersteuerung General Parallel File Storage (GPFS) kommen. Für die Bandrobotik sollen die Technologien IBM Magstar sowie IBM Linear Tape Open (LTO) verwendet werden. Die Verwaltung und den Transport der Medieninhalte (Essenzen) übernimmt demnach die Middleware-Software IBM ADMIRA.

Dieter Fahrni, Projektleiter bei SF DRS, begründet die Entscheidung für IBM Business Consulting Services damit, dass das Unternehmen nach einem langen und harten Auswahlverfahren am überzeugendsten gewesen sei. Weiter habe man mit dem IBM-Subunternehmer SCS bei der Entwicklung eines Traffic-Systems schon sehr gute Erfahrungen gemacht.