Silex-Team arbeitet unter dem Dach von Tata weiter
Silex Media hat sich einen Namen mit der Entwicklung und Einführung bandloser Workflows im Broadcast-Markt auf der Basis von Standard-IT-Komponenten gemacht. Nun wurden alle Mitarbeiter des Unternehmens, dessen Hauptinvestor abgesprungen war, von der Consulting-Tochter des Mischkonzerns Tata angestellt.
Im Zuge der Wirtschaftskrise hat sich SGI Japan, der Hauptinvestor von Silex Media, zum Jahresbeginn 2009 neu ausgerichtet und das führte dazu, dass Silex am 13. Juli 2009 in die vorläufige Insolvenz gehen musste. Das Unternehmen blieb aber weiter operativ und konnte seither sogar ein neues Projekt akquirieren.
Silex-Geschäftsführer Stephan Schindler, der in den letzten Monaten verschiedene Lösungen für den Fortbestand des Unternehmens gesucht hatte, führte auch Gespräche mit Tata Consultancy Services (TCS). Diese Gespräche führten nun dazu, dass wesentliche Teile des bisher bei Silex versammelten Teams von TCS angestellt wurden. Gegenüber film-tv-video.de erklärte Schindler: »Ich bin froh und stolz, dass wir in den letzten Monaten das Team zusammenhalten konnten und mit TCS nun eine Firma gefunden haben, innerhalb derer wir Leistungen, wie sie Silex Media für seine Kunden erbracht hat, nun in wesentlich größerem Umfang anbieten können.«
Entwicklung von Silex
Silex Media, mit Stephan Schindler an der Spitze, hatte sich in den vergangenen Jahren mit großen Projekten für namhafte Kunden einen Namen gemacht. Im Zentrum der Aktivitäten stand dabei die Entwicklung und Integration bandloser, file-basierter Workflows für Broadcaster. Ein Vorzeigeprojekt war dabei sicher das Sendezentrum Byen von Danish Radio (Report).
Der Ursprung von Silex Media liegt bei Silicon Graphics Broadcast Europe, die Ausgründung aus diesem Unternehmen fand im Jahr 2006 statt. Hauptinvestor war damals SGI Japan — ein Unternehmen, das schon früher eine ganz ähnlich Entwicklung erlebt und sich 2002 selbst aus dem SGI-Konzern herausgelöst hatte.
Dänen zu DR, andere Mitarbeiter zu TCS
Im Zuge der Verhandlungen zur Fortführung von Silex übernahm dann Danish Radio die dänischen Mitarbeiter und nun ist auch für alle Mitarbeiter in Deutschland und einige aus Frankreich eine Lösung gefunden: Die Consulting-Tochter des aus Indien stammenden, aber weltweit operierende Mischkonzerns Tata hat alle verbliebenen Mitarbeiter von Silex angestellt. Somit kann das eingespielte Team mit seinen sich ergänzenden Kompetenzen zusammen weiterarbeiten, auch wenn Silex Media nicht weiterbestehen wird und nun Geschichte ist.
TCS und Tata
Tata Consultancy Services (TCS) ist Teil der Tata-Gruppe und existiert seit 1968. Dieser Firmenteil alleine hat nach eigenen Angaben rund 140.000 Mitarbeitern. Eines der Geschäftsfelder von TCS heißt »Media and Information Services«, hier arbeiten derzeit rund 1.500 Mitarbeiter und zu diesem Bereich gehört nun auch das bisherige Silex-Media-Team. Der Gesamtkonzern Tata beschäftigt insgesamt rund 350.000 Mitarbeiter.
Tata wurde in Europa über den Wirtschaftsbereich hinaus bekannt, als das Unternehmen die Automarken Jaguar und Landrover übernahm und auf einer Automesse Pläne für billige Weltmarkt-Autos bekannt gab. Der riesige Mischkonzern ist in den Bereichen Stahl, Auto, IT, Kommunikation, Strom, Tee und Hotels tätig. Tata ist in 85 Ländern aktiv und besteht aus rund 100 Firmen und Tochterunternehmen, die größten davon sind: Tata Steel, Corus Steel, Tata Motors, Tata Consultancy Services, Tata Technologies, Tata Tea, Titan Industries, Tata Power, Tata Communications, Tata Teleservices, Tata AutoComp und die Taj-Hotels.
