Konferenztechnik: 27.11.2017

Neue Medientechnik an der RWTH Aachen

Zu Beginn des Sommersemesters 2017 ging an der RWTH Aachen unter anderem neue Medientechnik in Betrieb, die MCI in insgesamt 27 Hörsälen und Seminarräumen installiert hatte.

RWTH Aachen, Logo
Insgesamt 27 geplante Hörsäle und Seminarräume der RWTH wurden mit Medientechnik von MCI auf den neuesten Stand gebracht.

Bereits zum Jahreswechsel 2015/2016 erhielt MCI als Generalunternehmer den Auftrag der RWTH Aachen zur medientechnischen Ausstattung des neuen Hörsaalzentrums in der Classenstraße. Die Abnahme erfolgte zum Beginn des Jahres 2017. Die neuen Räume nahmen ihren Betrieb zu Beginn des Sommersemesters auf.

Hohe Vergabeanforderungen

Aufgrund der hohen, technischen und logistischen Anforderungen des Projektes wurden an in puncto Eignungsvoraussetzungen des Generalunternehmers besonders hohe Ansprüche in einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren gestellt.

Konzeption, Planung, Ausschreibung und Projektleitung, Medien- und Hörsaaltechnik lagen in den Händen des Teams von Erben Engineering.

RWTH Aachen, Cluster
Die RWTH Aachen will in den kommenden Jahren weiter wachsen.

Grundvoraussetzung für den Zuschlag war die Erfahrung im Bau, der Inbetriebnahme und dem Handling der geplanten Technologien, hier im Besonderen der Projektion (mit Edgeblending). Weitere Kriterien waren die Simulation, Ausrüstung und Einmessung der Beschallungsanlage in den bis zu 1.000 Sitzplätzen großen Hörsälen, die Anbindung der Mediensteuerung an die Gebäudeleittechnik und die Errichtung einer Fernwartung für den hochschuleigenen technischen Support.

Signalwege

Für das Projekt wurden für alle Signalübertragungen (Audio, Video, Steuerung, Lichttechnik und IP-Streaming) strukturierte Netzwerke aufgebaut (Cat-7 Kupfer- oder LWL Gradientenfaser-Kabel). Die gesamten Steuerungen, das IP-Streaming und die Audioübertragung über AVB und Dante setzen hierbei auf Ethernet-Netzwerken auf. Alle weiteren Dienste (z. B. HDbaseT für eine Video Übertragung in HD/2K/4K/3D) nutzen ebenfalls die physikalische Netzwerkinfrastruktur, allerdings unabhängig von Ethernet. Die Signalübertragung erfolgt dabei über Signalmodule, die dem Nutzer die gewünschten AV-Anschlüsse zur Verfügung stellen.

Die drei größten Hörsäle H01-03 weisen über 1.000 Sitzplätze auf.

Die drei größten Hörsäle H01-03, die teilweise bis zu 1.000 Sitzplätze aufweisen, wurden mit jeweils drei Barco-Projektoren mit einer Leuchtdichte von 26.000 Ansi-Lumen in Spezialgehäusen zum Schall- und Personenschutz ausgestattet. Des weiteren verfügen sie über Auto-Calibration-Systeme für perfektes Edgeblending. H01 und H02 verfügen über eine gemeinsame Regie und einen Geräteraum, der teilweise auch die Technik des etwas kleineren H03 beinhaltet.

Die Beschallung erfolgt über Line-Arrays von Alcons.

Die Beschallung erfolgt über verteilte Audiomatrizen von Biamp mittels großer Line-Arrays von Alcons und Mikrofonie von Sennheiser. Über mehrere Crestron-Mediensteuerungen verteilte Programmierungen und je eine Crestron 32×32 Matrix sorgen für das Signal-Routing und die Steuerung aller AV-Komponenten des Raumlichtes und weiterer Gebäudefunktionen.

Eine KVM-Matrix von Guntermann & Drunk,  Sony-Kameras auf Sachtler-Stativen und der Media Master CL4000G von Reach runden das medientechnische Gesamtsystem ab. Letzterer ermöglicht hierbei das Streaming und  die Aufzeichnung der Vorlesungen und Veranstaltungen für die VoD-Plattform.

MCIs Crestron-Programmierungen ermöglichen es den Dozenten, auf einfache Weise alle benötigten Geräte für ihre Vorlesungen selbst zu steuern. Bei Bedarf ist zusätzlich über die Regie ein begleiteter Techniker-Betrieb möglich. Für Großveranstaltungen können mehrere Hörsäle zusammengeschaltet werden. Für den Einsatz mit verteilten Experiment-Aufbauten stehen zudem mobile Signalwandler in 21 Flightcases zur Verfügung.

Gemeinsamer Geräteraum

Die Hörsäle 4-11 verfügen über einen gemeinsamen Geräteraum, wobei die vier Hörsäle 4-7 mit bis zu 214 Sitzplätzen deutlich kleiner sind als die Hörsäle 1-3.

Panasonic, Projektor
Panasonic-Projektoren des Typs PT-DZ870ELK wurden installiert.

Sie wurden mit je zwei Panasonic-Projektoren des Typs PT-DZ870ELK mit einer Leuchtdichte von 8.500 Ansi-Lumen ausgestattet. Die vier kleinsten Hörsäle 8-11 mit je bis zu 150 Plätzen wurden entsprechend mit kleineren Projektoren mit 7.000 Ansi-Lumen ausgestattet.

Die Beschallung erfolgt ebenfalls jeweils über Audiomatrizen von Biamp mit Lautsprechersystemen von Alcons und Mikrofonie von Sennheiser. Je eine Crestron DMPS3-300-C Mediensteuerung und zwei zentrale  Crestron 32×32 Matrizen sorgen für das Signalrouting und die Steuerung aller AV-Komponenten, des Raumlichtes und weiterer Gebäudefunktionen in den Hörsälen 4-11.

Alle Hörsäle wurden mit Visualizern von Wolf Vision  und Wand- sowie Tischanschlussfeldern von Rein Pack ausgestattet.

Neben den Hörsälen umfasste der Auftrag auch die Ausstattung von 16 Seminarräumen mit Panasonic-Projektoren, Bose-Lautsprechern und Crestron DMPS3-200-C Präsentationssystemen.

Crestron
Crestron war das RWTH-Aachen-Projekt ebenfalls ein Großauftrag.
Großauftrag für Crestron

Für den MCI-Systemproduktpartner Crestron war das RWTH-Aachen-Projekt ebenfalls ein Großauftrag. So wurden neben fünf 32×32 AV-Matrizen mit 220 Digital Media Ein- und Ausgangskarten auch 46 Tasten- und Touch-Bedienpanel, 59 Digital Media basierte Signalempfänger und -Sender, 27 DMPS Präsentationssysteme, sechs CP3 Mediensteuerungen und weitere Komponenten, sowie die zentrale Management-Software Fusion zur Fernwartung und Raumbuchung integriert.

Die auf dem Client-Server-Prinzip basierende Applikation ermöglicht es, Status-Informationen der angeschlossenen Geräte zu sammeln und für den technischen Support übersichtlich raumweise darzustellen. Geräteparamenter wie Betriebszustand, Laufzeit, Betriebsstunden der Beamerlampen, Zeitraum seit der letzten Wartung, sowie der aktuelle Status der Steuerungskomponenten können spezifisch eingesehen werden und vom Administrator auch per Remote geschaltet werden.

Die durch die Studio Hamburg Werkstätten konstruierten und gefertigten Dozentenpulte werden über Multi-Verbinder mit nur einem Harting-Stecker am jeweiligen Bodentank angeschlossen und können so mit wenig Aufwand für den technischen Support flexibel eingesetzt werden.

Die kleineren Hörsäle teilen einen Geräteraum.
MCI als Generalunternehmer

MCI verantwortete das 3-Millionen-Euro-Projekt als Generalunternehmer und führte mit eigenen Ressourcen die Erstellung der Pflichtenhefte und die Programmierung der Mediensteuerungen, die Schallmessung und Simulationen, Montageplanung, Inbetriebnahme, Dokumentation und Schulungen der Nutzer durch.

Die Abnahme erfolgte zum Beginn des Jahres 2017. Die neuen Räume nahmen ihren Betrieb zu Beginn des Sommersemesters auf.

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