Unternehmen: 31.10.2000

EVS und Exabyte: Kooperation für Digital Cinema

Der belgische Hersteller EVS, der vor allem durch seine Slow-Motion-Server-Systeme bekannt ist, hat eine Speicherlösung für den Digital-Cinema-Einsatz entwickelt und nutzt dabei auch Exabyte-Bandlaufwerke.

CineStore heißt die Server- und Speicherlösung, die EVS für den Digital-Cinema-Markt entwickelt hat. Als Antwort auf die Frage, wie die Bild- und Tondaten auf diesen Kino-Server gespielt werden sollen, bietet EVS im Unterschied zu anderen Anbietern auch ein integriertes Bandlaufwerk an.

Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein Videokassetten-Laufwerk, sondern um einen Daten-Streamer von Exabyte. Es sollen also keine Video- und Audio-Signale im engeren Sinn zwischen den Festplatten des Servers und der Kassette kopiert werden, sondern (MPEG-)Daten.

Die Exabyte-Laufwerke und Kassetten des Mammoth-2-Formats bieten dabei laut Exabyte eine Speicherkapazität von 60 GB und eine Übertragungsrate von 12 MB pro Sekunde. Mammoth-2 wird vom Hersteller der Bänder und von Exabyte mit M2 abgekürzt, eine Verwandtschaft zum Videoformat MII besteht allerdings nicht. Vielmehr verwendet das M2-Format Kassetten, die dem Hi8-Videoformat entsprechen. Jean-Francois Nivart, Produktmanager bei EVS, führt als eines der Entscheidungskriterien für M2 an, dass es in diesem Format Duplikationskapazitäten von 10.000 Bandkassetten pro Woche gebe. Die braucht man aber nur, wenn man die Programme auf M2-Tapes per Post oder Kurier an die Kinos verteilen will.
Generell geht man bei EVS jedoch davon aus, dass die großen Kinos des Digital-Cinema-Marktes künftig ihre Daten via Satellit empfangen werden. M2-Tapes seien als Alternative für kleinere Kinobetreiber zu sehen, für die der Datenempfang via Satellit zu teuer sei.

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