Messe, Postproduction: 10.04.2003

NAB2003: Sony zeigt Schnittsystem Xpri in Version 6, sowie eine Xpri-Version für den Laptop

Sony demonstriert Version 6 des nun auch in Europa vertriebenen NLE-Systems Xpri. Außerdem am Stand zu sehen: Xpri-Anbindung der Optical Disk und ein hierfür eingesetztes Xpri-Laptop-System.

Xpri gibt es in Varianten für SD- und HD-Editing. Die neue Software-Version 6 des Sony-NLE-Systems bietet unter anderem Echtzeit-3D-Effekte beim Editing von unkomprimiertem SD- und von IMX-Material. Ebenfalls neu: Xpri kann nun Plug-Ins anderer Hersteller nutzen, im Audiobereich sind das DirectX-, im Effektbereich After-Effects-Plug-Ins. Die jüngste Xpri-Version lässt sich laut Sony zudem besser mit SAN-Lösungen für den vernetzten Schnittbetrieb kombinieren. Ebenfalls integriert: die direkte Anbindung von Optical-Disk- und HDCAM-SR-Produkten.

Für das Zusammenspiel von Optical Disk und Xpri haben sich die Sony-Entwickler einige schöne Funktionen einfallen lassen, die auch am Stand demonstriert werden. Der Camcorder zeichnet auf der Disk neben Bild und Ton in voller Qualität auch eine Low-Res-Version des Inhalts auf und erzeugt automatisch eine Clip-Liste. Legt man die Disk nun in einen Player ein, kann man mit der Software Xpri MobileStation, die auch auf Laptops läuft, via Ethernet direkt auf diese Daten zugreifen. Mit dem Low-Res-Material kann dann sofort am Laptop eine Rohversion geschnitten werden. Dabei wird eine EDL erzeugt, die sich dann entweder per Ethernet an ein anderes Schnittsystem übertragen aber auch zusätzlich zu den Bild- und Tondaten auf der Disk speichern lässt.

Diese EDL lässt sich im nächsten Schritt mit der auf einem Desktop-Rechner installierten Software Xpri MetaStation aufrufen und laden. Dann wird von einem an die MetaStation angeschlossenen Disk-Player automatisch das verwendete Material in voller Qualität in die Timeline geladen und kann in hoher Auflösung fertig bearbeitet werden.

Mit dieser praxisnahen Lösung können etwa Reportageteams eine Rohschnitt-EDL zusammen mit dem Originalmaterial per Kurier an ihre Zentrale verschicken und dort kann viel schneller als bisher ein sendefertiger Beitrag entstehen. Solche Arbeitsabläufe gibt es zwar schon, sie sind nicht völlig neu, aber die Kombination aus Optical Disk und Xpri macht das einfach übersichtlich und preiswert.