Postproduction: 07.02.2007

Kodak: Digital Ice

Software für Staub- und Kratzerentfernung direkt bei der Filmabtastung.

Digital Ice ist eine Software von <ADR 33710>Kodak</ADR>, die direkt im Filmabtaster, also schon bei der Digitalisierung von Bildmaterial Staub, Kratzer und andere filmtypische Bildprobleme entdeckt und korrigiert.

Das funktioniert so: Ein zusätzlicher Infrarot-Kanal im Scanner detektiert während der Abtastung Dichteunterschiede und Defekte im Filmmaterial. Aus den so gewonnenen Informationen wird eine digitale Fehlermaske erzeugt, die Ort, Größe und Intensität der Bildfehler festhält. Dann werden unter Einsatz von Algorithmen, die Kodak entwickelt hat, die Fehler eliminiert oder reduziert. Der Anwender stellt dabei den Grad der gewünschten Korrektur ein.

In der Version 2.0, die Kodak Anfang 2007 vorstellte, wurde nach Herstellerangaben die Integration mit Postproduction-Applikationen verbessert und es gibt nun mehr Ausgabe-Optionen. So wurde nun etwa eine Möglichkeit ergänzt, nicht nur korrigierte Daten auszugeben, sondern auch unkorrigierte Rohdaten und die von der Software generierte, passende Defektmaske dazu. Damit können auch Facilities, die andere Restaurierungsysteme im Einsatz haben, auf die direkt im Scanner generierten Fehlerinformationen zugreifen und diese zur Korrektur nutzen. Eine mögliche Arbeitsweise besteht darin, kleinere Probleme direkt beim Scannen automatisiert korrigieren zu lassen, während größere Problembereiche dann unter Einsatz der Defektmaske mit anderen Systemen manuell korrigiert werden.

Insgesamt lassen sich mit der neuen Software-Version aus Sicht von Kodak Filmaufnahmen schneller und effektiver in Daten umwandeln. Kodak sieht in der erweiterten Funktionalität Vorteile für den DI-Prozess, Effektbearbeitung, Filmrestaurierung und andere Applikationen.

Derzeit ist Digital Ice 2.0 für Scanner-Hersteller verfügbar, die dafür eine Lizenz erworben haben — das ist etwa bei Arri der Fall. Laut Kodak wurden zudem schon verschiedene Hard- und Software-Lösungen aus dem Postproduction- und Restaurierungsbereich so erweitert, dass sie mit der Defektmaske des Digital-Ice-Systems arbeiten können.