Kamera, Test, Top-Story: 11.08.2022

Praxistest Sony Venice 2

8,6-K-Bildsensor, 16 Blenden Dynamikumfang und interne X-OCN-Aufzeichnung in 16 Bit – das sind die wichtigsten Eckdaten der Venice 2. Wie schlägt sich die Kamera in der Praxis?






Mit der Venice 2 hat Sony die CineAlta-Produktfamilie um eine neue Digital-Kinokamera erweitert. Die neue Kamera baut auf der Venice auf, löst diese aber nicht ab. Letztlich haben nach wie vor beide Kameras ihre Berechtigung, weil sie unterschiedliche Anforderungen bedienen — und auch unterschiedliche Preise haben. Der Body einer Venice ist für rund 35.000 Euro zu haben, der Body einer Venice 2 kostet mit 8-K-Sensor 53.100 Euro (Netto-Listenpreise).

@Nonkonform, Sony Venice 2
8,6-K-Bildsensor, 16 Blenden Dynamikumfang und interne X-OCN-Aufzeichnung in 16 Bit – das sind die wichtigsten Eckdaten der Venice 2. Im Bild Model Ermy Motango und Kamerafrau Lea Dähne. 
FGV Schmidle ist ein etabliertes Rental-Unternehmen in Deutschland.

Für den Praxistest (ab Seite 2) konnte film-tv-video.de das Rental-Unternehmen FGV Schmidle in München als Partner gewinnen. Der Equipment-Verleiher stellte Räume, aber auch die umfangreiche Zusatztechnik zur Verfügung, die im Praxistest benötigt wurde.

ECKDATEN DER KAMERA
Die Venice 2 lässt sich mit zwei unterschiedlichen Sensorblöcken bestücken.
8,6-K-Sensor

Ein Hingucker der neuen Venice 2 ist ihr 8,6-K-Vollformatsensor, der einen Dynamikumfang von 16 Blendenstufen erlaubt.

Damit schlägt nicht nur die native Auflösung, sondern auch der Dynamikumfang die Venice 1, die 15 Blenden schafft.

Ein Hingucker der neuen Venice 2 ist der 8,6-K-Vollformatsensor.

Um die Venice 2 besonders flexibel zu konzipieren, haben sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen lassen.

@Nonkonform, Sony Venice 2
Auch den Dynamikumfang hebt Sony hervor.

So ist es möglich, auch den kompletten Sensorblock zu tauschen und die Venice 2 auch mit dem 6K-Sensorblock der Venice zu betreiben. In dieser Variante schafft die Venice 2 eine höhere Bildwechselfrequenz als mit dem 8,6-K-Sensor. Zum Vergleich: 8,6 K bringt es in 17:9 Vollformat auf 60 Bilder pro Sekunde, 5,8 K hingegen auf 90 Bilder pro Sekunde in Super 35.

 

@Nonkonform, Sony Venice 2
Die Venice 2 ist eng mit der Venice verwandt.

Sony hebt hervor, dass der neue, größere Sensor besonders rauscharm arbeite. Ein Aspekt, den der Praxistest besonders evaluieren wollte.

 

Ein Gehäuse aus einem Guss bietet definitiv Vorteile.
Interne X-OCN-Aufzeichnung

Schon die Venice konnte in hoher Qualität aufzeichnen, allerdings war hierfür immer der externe Recorder AXS-R7 notwendig, der an die Kamera angeflanscht werden musste. Lösungen mit einem externen Recorder funktionieren zwar meist sehr gut, allerdings sind sie fürs Handling und die generelle Haptik beim Dreh etwas schlechter.

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Ein Gehäuse aus einem Guss bietet definitiv Vorteile – und das hat Sony bei der Venice 2 umgesetzt. Mit der neuen Kamera ist die interne Aufzeichnung in 16 Bit X-OCN und Apple ProRes 4444 möglich. Dennoch gelang es, das Gehäuse der Venice 2 kompakter, kleiner und leichter zu bauen. Das macht die Venice 2 sehr attraktiv und vielseitig.

In Kombination mit den 6,6 GB/s AXS-Karten kann Venice 2 nun 8K/60P-Aufnahmen aufzeichnen.

Weitere Funktionen

Etliche grundlegende Funktionen hat die Venice 2 von der Venice 1 übernommen.

©Vincent Zettl
Viele Kameraleute schätzen die Art, wie Sony bei Venice/Venice 2 Hauttöne aufzeichnet.

Dazu zählen etwa der integrierte achtstufige ND-Filter und die Farbverarbeitung. Letztere ist mit ein Grund dafür, dass Venice so erfolgreich wurde, denn gerade wenn es um Hauttöne geht, schätzen viele Kameraleute die Venice 1 – und nun wohl auch die Venice 2.

©Nonkonform, Venice 2
Venice 2 bietet Dual Base Iso.

Änderungen gab es bei der Funktion »Dual-Base-ISO«, die beide Kameras bieten. Hier arbeitet die Venice 1 mit 500/2.500 ISO, die Venice 2 hingegen mit 800/3.200 ISO.

Formatvielfalt

So vielfältig, wie heute produziert wird, so vielfältig sind auch die Formate, die Venice 2 bietet: Neben S35 und Vollformat kann die Kamera auch anamorphotisches Vollformat aufzeichnen. Für die beiden letzteren Formate sind allerdings optionale Lizenzen erforderlich.

Es gibt eine breite Kompatibilität zu diversen Objektiven, Formaten und Mounts.
Sony, Venice, Rialto
Das Erweiterungssystem »Rialto«, bei dem man den Sensorblock vom Rest der Kameraelektronik absetzen kann …
Erweiterungssystem

Das Erweiterungssystem CBK-3610XS wird unter den Anwendern gern als »Rialto« bezeichnet: Ein Extension-System, bei dem der Kamerablock vom Rest der Kamera abgesetzt werden kann.

@ Nonkonform, Sony, Venice 2
… soll es später auch für Venice 2 geben.

Rialto lässt sich auch mit der Venice 2 nutzen, wenn man sie mit 6-K-Bildsensorblock bestückt. Ein Erweiterungssystem für die Venice 2 mit 8K-Sensor ist laut Sony geplant, soll allerdings erst Anfang 2023 auf den Markt kommen.

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Seite 2: Allgemeines zum Praxistest
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Seite 5: Vergleichsbilder Venice 2 / Alexa Mini
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