IBC2022, Kamera, PTZ: 06.09.2022

Sony führt PTZ-Kamera FR7 ein

Die Sony PTZ-Kamera FR7 kombiniert einen Vollformat-Bildsensor, Wechselobjektiv und Remote-Aufnahmefunktionen. Sie soll sich für Live-Produktionen eignen.

Sony kündigt heute die neueste Ergänzung seiner Cinema Line an: die ILME-FR7, eine E-Mount-Wechselobjektivkamera mit Vollformat-Bildsensor und integrierter Schwenk-/Neige-/Zoom-Funktionalität (PTZ). Die vielseitige Fernsteuerung und die cineastischen Funktionen sollen kreative Möglichkeiten im Studio, bei Live-Produktionen und beim Filmemachen eröffnen, so Sony.


Claus Pfeifer über Sonys FR7.

Laut Sony lasse sich die Kamera auch gut mit anderen Sony-Kameras kombinieren, auch mit einer Venice. Wohl auch deshalb hat der Hersteller die Kamera in seiner Cinema Line angesiedelt.

Norbert Paquet.

Norbert Paquet, Leiter der Abteilung Live Production bei Sony Europe, kommentiert: »Der filmische Look und das filmische Feeling werden immer mehr zur Norm im Broadcasting und in der Live-Produktion, da sie neue Möglichkeiten eröffnen, eine Geschichte zu erzählen. Parallel dazu haben wir vor allem in den letzten zwei Jahren einen starken Anstieg von Inhalten erlebt, die remote oder an schwer zugänglichen Orten erstellt werden. Diese neue Kamera, die FR7, wird mit ihren PTZ- und Cinematic-Funktionen eine Antwort auf diese beiden Trends auf dem Markt sein.«

Die Sony PTZ-Kamera FR7 kombiniert einen Vollformat-Bildsensor, Wechselobjektive und Remote Aufnahmefunktionen.
Hohe Bildqualität in einem PTZ-Formfaktor

Die FR7 verfügt über einen rückwärtig beleuchteten 35-mm-Vollformat-CMOS-Bildsensor Exmor R mit ca. 10,3 effektiven Megapixeln und einem großen Spielraum von 15+ Blendenstufen. Neben einem großen Dynamikbereich, geringem Rauschen und einem kinoreifen Vollformat-Bokeh bietet der Sensor, der offenbar dem der FX6 ähnelt, auch eine hohe Empfindlichkeit, die bei Aufnahmen mit schwachem Licht eine ISO-Erweiterung auf bis zu 409.600 ermöglicht.

Der Vollformatsensor der Kamera ähnelt offenbar dem der FX6.

Die FR7 ist mit dem E-Mount-Anschluss von Sony ausgestattet und kann eine Vielzahl von E-Mount-Objektiven aufnehmen, darunter die G Master-Serie. Eine Auswahl an Brennweiten von 12 mm bis 1200 mm bietet dem Benutzer eine umfassende kreative Kontrolle.

Eine Reihe von Cinema Line-Funktionen sind in die Kamera integriert, um einen filmischen Look zu erreichen:

  • Die Empfindlichkeitseinstellung ermöglicht bei Aufnahmen bei schwachem Licht eine Erhöhung des ISO-Werts auf bis zu 409.600
  • Ein Spielraum von 15+ Blendenstufen ermöglicht weiche Lichter und geringes Rauschen
  • Eine Reihe von voreingestellten Scene Files ist im Lieferumfang enthalten, darunter S-Cinetone für natürliche Mitteltöne, die für eine gesund aussehende Hautfarbe unerlässlich sind, sowie weiche Farben und Glanzlichter. Da der Ziel-Look bereits während der Aufnahme erstellt werden kann, lässt sich in der Postproduktion Zeit sparen. Im Modus Cine EI kann die Grundempfindlichkeit entweder auf ISO 800 oder ISO 12800 eingestellt werden, um die Lichtverhältnisse anzupassen und das Rauschen zu minimieren, während gleichzeitig ein einheitlicher Look erhalten bleibt. Dieser Modus ist ideal für die Postproduktion, da er die Verwendung der Original-S-Log3-Gamma-, Wide-S-Gamut3- und S-Gamut3.Cine-Farbräume von Sony ermöglicht.
  • Aufnahmen in Zeitlupe mit bis zu 4K 120p sind möglich

Sony-Firmenvideo der FR7.
Einfache Bedienung für Storytelling aus neuen Blickwinkeln

Mit einer neuen speziellen Webanwendung können Schwenken, Neigen, Zoomen, Fokussieren, Aufnehmen, Wiedergeben und alle Kameraeinstellungen intuitiv über ein Tablet oder einen Computer-Webbrowser gesteuert werden. Mehrere Personen können das Filmmaterial der FR7 gleichzeitig remote überwachen.

Die Deckenmontage ist möglich.

Die Überwachung mehrerer Kameras ist ebenfalls möglich, auch auf einem Gerät. Mit dem integrierten, fernsteuerbaren Schwenk-/Neigemechanismus kann die FR7 auf einem Stativ, an der Decke mit dem speziellen CIB-PCM oder an anderen Orten mit eingeschränktem Zugang montiert werden, so dass Motive unauffällig verfolgt und aus besonderen Blickwinkeln aufgenommen werden können. Die Kamera ist außerdem mit dem RM-IP500 Remote Controller von Sony für Multikamera-Produktionen kompatibel, wodurch der Bedarf an speziellem Personal in Produktionsstudios und anderen Aufnahmesituationen reduziert wird. Ein einziges RM-IP500-Gerät kann bis zu 100 PTZ-Kameras fernsteuern und bietet eine wertvolle Joystick-gesteuerte Schwenk-, Neige- und Zoomfunktion. Auch die mitgelieferte Infrarot-Fernbedienung unterstützt die einfache Bedienung der FR7.

Seitenansicht der Kamera.
Variable PTZ-Bewegungen für reibungslose Kameraarbeit

Die Schwenk- und Neigegeschwindigkeit kann stufenlos zwischen 0,02 Grad pro Sekunde und 60 Grad pro Sekunde eingestellt werden, was eine breite Palette an stabilen und gleichmäßigen Kamerabewegungen ermöglicht. Der Schwenkbereich reicht von -170° bis +170° und der Neigungsbereich von -30° bis +195°.

Bis zu 100 voreingestellte Kamerapositionen

Die FR7 kann bis zu 100 voreingestellte Kamerapositionen speichern. Über die integrierte Webanwendung und die optionale Fernbedienung RM-IP500 können bis zu 100 Kamerapositions-Voreinstellungen abgerufen werden. Die Voreinstellungen umfassen Kamerarichtung, Zoom und Fokus und können per Tastendruck abgerufen werden.

Die FR7 unterstützt auch das S700-Protokoll über Ethernet, wodurch die Steuerung dieses Produkts über das Sony Remote Control Panel (RCP) und Master Setup Unit (MSU) per Firmware-Update möglich wird.

Die Kamera weist kompakte Maße auf.
Echtzeit-Autofokus und Echtzeit-Tracking

Der schnelle Hybrid-Autofokus und die Schwenk-/Neige-/Zoom-Funktionen ermöglichen eine präzise und gleichmäßige Fokussierung auf statische oder sich schnell bewegende Motive über einen weiten Bereich, um unscharfe Bilder zu vermeiden, selbst wenn eine geringe Schärfentiefe verwendet wird.

Die integrierte Bionz XR-Engine sorgt für eine Erkennungsleistung, die selbst bei steilen Blickwinkeln des Motivs eine punktgenaue Fokussierung ermöglicht, so dass sich der Operator auf die beste Aufnahme konzentrieren kann. Bei Verwendung der Webanwendung des FR7 kann die Fokussierung mit Real-Time-Tracking auf das gewünschte Motiv mit Real-Time Eye AF eingeleitet werden, wenn ein Auge erkannt wird.

Integrierter elektronisch gesteuerter variabler ND-Filter von Sony

Der eingebaute elektronische variable ND-Filter ermöglicht eine nahtlose ND-Anpassung. Die Auto ND-Funktion sorgt für eine konstante Belichtung, indem sie den ND-Filter automatisch an die wechselnden Lichtverhältnisse anpasst. Außerdem ist eine Fernsteuerung möglich, die eine Belichtungssteuerung aus der Entfernung zur Kamera erlaubt.

Vielseitige Schnittstellen für verschiedene Produktionsabläufe

Die FR7 ist so konzipiert, dass sie sich in viele Workflows integrieren und anpassen lässt – von einfachen Plug-and-Play-Anwendungen bis hin zu komplexeren High-End-Produktionen. Dies wird durch eine umfassende Auswahl an Videoein- und -ausgängen, IP-Streaming, Stromversorgung und Synchronisierung mit anderen Geräten ermöglicht.

Schwein-Neige-Möglichkeiten der FR7.
Die Schwein-Neige-Möglichkeiten bei Deckenmontage.
Interne XAVC-Aufzeichnung/externe RAW-Ausgabe

Die FR7 verfügt über zwei Steckplätze, die CFexpress Typ A und SDXC-Speicherkarten unterstützen. Die Möglichkeit, hochwertiges XAVC-I-Material mit Metadaten aufzuzeichnen, macht die FR7 zu einer guten Wahl für eine Vielzahl von Videoproduktionsanwendungen.

CFexpress-Karten des Typs A eignen sich besonders gut für die Produktion von 4K-Filmen mit hoher Bitrate. Die hohe Schreibgeschwindigkeit gewährleistet eine stabile Aufzeichnung von Daten mit hohem Volumen und hoher Bildrate. Gleichzeitige Aufzeichnung, Relais-Aufzeichnung, Intervall-Aufzeichnung und Proxy-Aufzeichnung werden ebenfalls unterstützt.

Der SDI-Ausgang kann ein 16-Bit-Raw-Signal an einen kompatiblen externen Rekorder liefern (separat erhältlich).

Professionelle Video-/Audioschnittstelle

Für die Videoausgabe stehen HDMI Typ A- und 12G-SDI-Anschlüsse sowie ein optischer Ausgang für lange Übertragungen zur Verfügung.
Der Audio In-Anschluss (XLR, 5-polig) empfängt Signale von einem externen Mikrofon oder Audiogerät. Audio CH-1 und CH-2 verwenden einen einzigen Anschluss.

Sony betont besonders den Look, den die neue PTZ-Kamera bieten soll.
Ethernet-Konnektivität

Die Kamerasteuerung, die Video- und Audioübertragung und die Stromversorgung können auch über ein einziges LAN-Kabel erfolgen, was den Verkabelungsaufwand vereinfacht.

Der LAN (Netzwerk)-Anschluss der FR7 unterstützt eine Vielzahl von Streaming-Protokollen, darunter RTSP, SRT und NDI|HX – perfekt für die Arbeit in einer IP-basierten Umgebung.

Die FR7 kann über ein Standard-Netzwerkkabel von einem externen PoE++ (Power over Ethernet Plus -Gerät mit Strom versorgt werden, wodurch eine separate Stromversorgungsleitung überflüssig wird.

Synchronisation von Multikamera-Produktionen

Der Timecode In-Anschluss empfängt Timecode zur Synchronisation mit einem externen Gerät, während der Genlock Synchronisationssignale in Multikamera-Setups empfängt.

Zusätzlich sind rote/grüne Tally-Leuchten an den Seitenwänden der Kameras angebracht, so dass Darsteller und Darsteller und Personal die On-Air- und Vorschaukameras in Multikamera-Setups im Studio oder am Drehort leicht identifizieren können

Verfügbarkeit

Laut Sony soll die Kamera zum Jahresende ausgeliefert werden. Einen Preis nennte der Hersteller noch nicht, US-Websites geben allerdings einen Listenpreis von 9.699 Dollar an (Kamera ohne Objektiv).

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