Kamera, Test, Top-Story: 21.03.2024

Praxistest: Blackmagic Cinema Camera 6K

Mit der Cinema Camera 6K tritt Blackmagic in den Vollformat-Markt ein. film-tv-video.de hat die Kamera getestet.



Praxis

Das Design der Kamera ist für Erstbediener zunächst gewöhnungsbedürftig. Überlegt man aber, dass der große und helle Touchscreen einen externen Monitor ersetzen kann, macht es schon wieder Sinn.

Im Testvideo bin ich wie erwähnt alle Aufnahmegrößen durchgegangen, habe mich aber tatsächlich hauptsächlich auf Open Gate, 4K und Anamorphotisch konzentriert. 4K hat übrigens einen Crop. Auch solche Vergleiche sind in unserem Testvideo zu sehen.

Die Bedienung ist wirklich simpel.

Die Bedienung ist wirklich simpel, hat man sich einmal die Tastenbelegung eingeprägt. Ich habe hier aber – bis auf das Blendenrad – fast nur den Touchscreen benutzt. Die Blende lässt sich übrigens in sehr kleinen (Zwischen-)Schritten einstellen.

Die Kamera beim Praxistest.

Da die Kamera keinen internen Stabilisator bietet, habe ich mit dem 50 mm (ohne IS) hauptsächlich vom Stativ gefilmt. Das Teleobjektiv hat einen internen Stabilisator, und den habe ich auch permanent benutzt.

Die erste Basis-ISO von 400 ist schön niedrig (viele Hersteller haben hier 800), bei der zweiten Stufe von 3200 musste ich in der Post schon sehr stark entrauschen. Dies ist natürlich u.a. dem Raw-Material geschuldet.

Über den Touchscreen kann man die Kamera gut bedienen.

Und hier kommt wieder die bereits erwähnte Einfachheit. Die BMCC 6K nimmt in allen Formaten und Framerates nur in Raw auf, zusätzlich kann man noch h264-Proxys erstellen lassen. Kein h.265, kein All-I oder Long GOP – solche Überlegungen bleiben einem erspart. Umso gespannter war ich natürlich, ob und wie mein Rechner diese Dateien verarbeiten würde. Dazu später mehr.

Wegen des hellen Displays habe ich keinen Sonnenschutz gebraucht und den Sucher tatsächlich auch so gut wie nie genutzt. Da das Display immer zum Kameramann zeigt, ist man im Nu einsatzbereit: Kamera auspacken, On-Taste betätigen, filmen.


Im Video sind am Ende auch die einzelnen Menüseiten zu sehen.

Etwas länger habe ich mich mit dem Finden der Formatierungsoption beschäftigt, welche logischerweise auch direkt über das Touchdisplay zu erreichen ist. Hier muss man die Formatierung dreimal bestätigen und drei Sekunden eine Taste drücken, bis das Speichermedium gelöscht wird.

Der Batteriegriff ist separat erhältlich.

Obwohl der Batteriegriff praktisch ist und man länger aufnehmen kann, kam ich gut ohne ihn und mit nur einem Akku zurecht. Die Aufnahmezeit liegt meiner Einschätzung nach im Mittelfeld.

Mit dem Griff wird die Kamera etwas voluminöser.

Eigentlich wollte ich eine anamorphotische Optik nur kurz anbauen, war aber von den Ergebnissen so begeistert, dass ich relativ viel im Breitbild gedreht habe.

2x-Anamorphotisch im Vollformat erfordert eher lange Brennweiten, um keinen schwarzen Rand zu bekommen. Ich habe einen Kowa 2x-Anamorphot-Vorsatz genutzt, zusammen mit dem Helios 44 (35-mm-)Objektiv. Im Testvideo sieht man ganz gut, wie diese Kombination bei Open Gate und dem 6K-Anamorphotisch-Modus vignettiert. 4K S35 hingegen klappt wunderbar.

Das Display ist klappbar.

Das Bild wird direkt in der Kamera entstaucht (den Faktor kann man im Menü auswählen) und auch in DaVinci und Premiere direkt in diesem breiten Seitenverhältnis geladen, obwohl das Ursprungsfile in 4:3 ist. Der Entstauchungsfaktor wird hier, wie alle anderen Daten der Kamera und der Objektive, in den Metadaten gespeichert.

Um die BMCC Raw Files in Premiere lesen zu können, braucht man ein (kostenloses) Plugin.

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