Video: Mehr Cloud-Produktion mit MediaMesh
MediaMesh soll elastisches Computing für Broadcaster wirtschaftlich attraktiv machen – und deutlich vereinfachen. Mike Cronk erklärt, wie das funktionieren kann.

TVU Networks hat auf der IBC MediaMesh vorgestellt, eine Lösung, die eines der größten Hindernisse für Cloud-basierte Live-Produktionen beseitigen will. Wie Mike Cronk, VP of Strategy bei TVU Networks, erklärt, nutzen Broadcaster und Medienunternehmen bisher weniger als 1% ihrer Live-Produktionen in der Cloud – trotz der offensichtlichen Kostenvorteile elastischer Plattformen wie AWS oder Google Cloud.
Hohe Konfigurationskosten trotz günstiger Rechenleistung
»Theoretisch sollten Broadcaster bei einem 90-minütigen Fußballspiel erheblich sparen können, da sie nur für die tatsächliche Nutzungszeit zahlen«, erklärt Cronk. Während sich Cloud-Ressourcen mittels Infrastructure-as-Code in nur zwei Minuten bereitstellen lassen – verglichen mit deutlich längeren Installationszeiten für traditionelle SDI-Router – liegt das wahre Problem laut Cronk woanders: Die Konfiguration und Verbindung der Signale dauert pro Produktion vier bis acht Stunden.
Mike Cronk erklärt MediaMesh und MXL.
Diese Diskrepanz macht Cloud-Produktionen wirtschaftlich unattraktiv, sagt Cronk: Während die reine Rechenleistung für ein Fußballspiel mit 20 Kameras weniger als 15 US-Dollar kostet, belaufen sich die Personalkosten für die Vorkonfiguration auf 800 US-Dollar.
MediaMesh macht Verbindungen so einfach wie WLAN
MediaMesh vereinfacht die Medienverbindung drastisch. Cronk zieht einen Vergleich zur Internet-Nutzung: »In den 90ern musste man in Hotels noch DHCP-Adressen und Subnetzmasken manuell konfigurieren. Heute drückt man einfach auf WLAN und ist verbunden.«

Genau das will MediaMesh erreichen. Die Technologie funktioniert wie das Öffnen einer geteilten Datei: Nutzer beschreiben ihre Medien, wählen die gewünschten Inhalte aus und erhalten sofortigen Zugriff auf unkomprimierte Bilder im gemeinsamen Speicher – ohne sich um komplexe Verbindungen kümmern zu müssen.
Integration über zwei Wege
Die meisten Unternehmen können die Shared-Memory-Technologie über das TVU Software Development Kit innerhalb eines Tages integrieren. Es ist aber auch möglich, MediaMesh via MXL zu integrieren. Diese Open-Source-Initiative standardisiert Shared-Memory-Implementierungen verschiedener Anbieter und ermöglicht eine universelle Schnittstelle.

Globaler Shared Memory als Schlüsseltechnologie
Während MXL lokales Shared Memory auf einem Server ermöglicht, erweitert MediaMesh diese Funktionalität zu »globalem Shared Memory«. Dadurch können Dateien, die normalerweise nur zwischen ein oder zwei lokalen Maschinen geteilt werden, mit beliebigen Geräten weltweit ausgetauscht werden.

Starke Industriepartnerschaft
Auf der IBC demonstrierte TVU Networks die Technologie gemeinsam mit Partnern wie Grass Valley, EVS, Riedel und Matrox am AWS-Stand. Alle Demonstrationen basierten auf dem MXL-Standard und zeigten unkomprimierte Medienübertragung in Echtzeit.
Mit MediaMesh könnte TVU Networks eine Lösung für die Cloud-Migration in der Broadcast-Industrie liefern und das volle Potenzial elastischer Computing-Ressourcen für Live-Produktionen erschließen.