Messe: 13.09.2009

IBC2009: EVS will neue Märkte bedienen

EVS dominiert den Markt der Produktions- und Playout-Server in der Sportberichterstattung. Auch in anderen Bereichen werden zunehmend Server des belgischen Herstellers genutzt. Nun will EVS mit weiteren Produkten gezielt im Bereich Tapeless-Studio-Production und auch im News-Umfeld wachsen.

Sportberichterstattung ist mittlerweile ohne Equipment des belgischen Herstellers EVS kaum mehr denkbar: Die Produktions- und Playout-Server der XT2-Familie sind die technische Grundlage dafür, der Hersteller hat diese Plattform um zahlreiche weiter Hard- und Software-Komponenten für Capturing, Editing, Browsing, Archivierung und Playout von Audio-, Video- und Metadaten ergänzt. Zur IBC2009 geht das erfolgreiche Unternehmen nun einen weiteren Schritt an und will mit neuen Servern und Applikationen, weiter Potenziale erschließen.

Tapeless Studio Production

Im neuen XS Server sieht EVS eine echte Alternative zum klassischen Videorecorder, besonders bei heute noch tape-basierten Produktions-Workflows, wie sie etwa bei Soap-Produktionen vielfach noch im Einsatz sind. Im Zusammenspiel mit der Software Insio soll der neue XS Server die Multikamera-Studioproduktion deutlich beschleunigen und erleichtern. So erlaube Insio unmittelbare Wiedergabe, Clip-Erstellung und die Integration von Metadaten und lasse sich zudem gut an die Postproduktion anbinden, erläuerte EVS und verweist darauf, dass das Unternehmen über umfangreiche Erfahrung verfüge, wie man intuitive, übersichtliche Bedienoberflächen schaffe. Der XS Server selbst akzeptiert laut Hersteller vielfältige Akquisitionsformate in SD und HD.

Insio, eine Software-Lösung, die man als Multikamera-Ingest-Werkzeug charakterisieren könnte, kann auch im Zusammenspiel mit anderen EVS-Servern genutzt werden.

Xedio für modulare und schnelle News-Produktion

Ein weiterer Bereich, den EVS stärker bedienen möchte, ist die Nachrichtenproduktion. Deshalb hat das Unternehmen rund um das NLE-System CleanEdit eine Applikationssuite geschaffen, die nun als Basis für das neu vorgestellte Xedio dient. Xedio ist als modulares Paket aus Hard- und Software-Komponenten konzipiert, das Akquisition, Produktion, Media Management und Playout von News optimieren soll. Dabei stehen laut Hersteller Geschwindigkeit und Produktivität im Vordergrund.

Im Zusammenspiel mit XT2- und XS-Produktionsservern deckt Xedio aus Herstellersicht Ingest and Playout, Produktion, Editing and Rohschnitt ebenso wie Media Management ab. Weiter gebe es zahlreiche Anbindungen an 3rd-Party-Systeme für Archivierung, NRCS (via MOS-Protokoll), MAM, Storage und Grafik.

Xedio ist als Multi-Codec-Lösung mit HD/SD-Funktionalität aufgesetzt. Während der IBC2009 wird Xedio für die Produktion des Messefernsehens IBC-TV eingesetzt.

Sportproduktion

Auch in seinem klassischen Feld hat der Hersteller etliche Neuheiten: So präsentiert EVS zur IBC2009 mit Multicam10 eine Software, mit der sich die Fähigkeiten der XT2-Produktlinie deutlich erweitern lassen, etwa um volle Kontrolle von Highspeed-HD-Kameras. Weiter ermöglicht die Software jetzt das direkte, sofortige Einblenden etwa von Abseits-Markierungen sofort im Replay der Szene in der Außenübertragung und Sportproduktion, sowie zusätzliche Add-on Grafikwerkzeuge, die erstmals auf allen Standard Remote-LSM-Controllern verfügbar sein sollen.

3D-Replay und XT2web

Stereo-3D wird mittlerweile auch immer wieder in der Sportproduktion eingesetzt — wenn auch noch in homöopathischen Dosen. EVS bietet hierfür jedoch schon eine Möglichkeit, mit der XT2-Server-Plattform Stereo-3D-Zeitlupen live und in HD auszuführen.

Eine weitere Neuheit ist XT2web, eine kombinierte Web-/Broadcast-Lösung, die den unmittelbaren Zugriff auf Remote Content ermöglicht, der auf anderen XT2-Server liegt.

Kooperationen

Neu für beide Seiten ist auch die Zusammenarbeit zwischen Quantel und EVS, die beide Unternehmen zur IBC verkündeten. Durch eine bessere Integration zwischen den Servern der beiden Hersteller, die jeweils in verschiedenen Bereichen Stärken aufweisen, soll es für Kunden, die beides im Haus haben, in Zukunft sehr viel einfacher werden, Material und Projekte zwischen diesen Architekturen auszutauschen.

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