360-Grad-VR, Audio, CES: 09.01.2019

CES: Sony erfindet den Raumklang neu

Ist es zuhause bald vorbei mit dem »klassischen« Surround-Sound? »360 Reality Audio« nennt Sony sein Soundsystem für ein Rundum-Klangbild. Die Japaner zeigen den letzten Schrei ihrer objektbasierten Spatial Audio Technologie auf der CES.

Man wolle ein »spezielles Eco System aufbauen, in dem es um Kreation, Distribution und das Wiedergeben von Musik gehen wird«, teilt Sony dazu mit. So soll »ein umfassendes Live-Musikerlebnis« erzeugt werden. Das Verfahren basiert auf MPEG-H 3D, das am Fraunhofer ISS-Institut mitentwickelt wurde.

»360 Reality Audio«. Sony.
Von Frontalstereo zum virtuellen Raumklang: Sony empfiehlt für sein »360 Reality Audio«-Verfahren allerdings Kopfhörer.

Ein in Kürze zur Verfügung stehendes Paket von Tools soll Musikproduzenten es ermöglichen, »ein 360 Grad Soundfeld zu kreieren, in dem Stimmen, Chor und Instrumente dort platziert werden, wo sie hingehören«. Auch vorhandene Mehrkanal-Aufnahmen können konvertiert werden, heißt es weiter. Musikmaterial im neuen »360 Reality Audio«-Format soll über Premium Services von Musikdiensten vertrieben werden.

»360 Reality Audio« . Sony
Objektbasierte Klangraumeffekte.

Kopfhörer reichten auf der Konsumentenseite im Grunde aus, heißt es bei Sony. Geworben wird damit, dass entsprechend abgemischte Musikstücke unter dem Kopfhörer ein realistischer wirkendes Hörgefühl schaffen. Zudem arbeite man an einer App, die auf Grundlage von Fotos der Ohren der Nutzer ein »individuell abgestimmtes Umfeld« liefere. Beides erinnert an die Kunstkopf-Stereophonie. In den 1970er Jahren wurden bei der Aufnahme die Charakteristika des menschlichen Gehörganges einbezogen. Die optimierte Abbildung von Klangräumen gelang damals, auch wenn es sich noch nicht um die mit dem 2004 vorgestellten IOSONO-Verfahren aufgekommenen objektbasierten Multikanal-Lösungen handelte.

Auch für frontal abstrahlende Lautsprecher arbeite man noch an einer Einbeziehung der neuen Technik. Ebenso könnten Produkte von Drittherstellern prinzipiell einbezogen werden.