Branche: 09.06.2011

Diplomfilm aus Afrika: »Sophia’s Big Day«

Im Jahr 2009 gründete die Universität Kampala in Uganda das Institut für Film, TV und Video und den Studiengang Filmproduktion. Andreas Frowein, der als freier Autor auch für film-tv-video.de tätig ist, leitet dieses Institut. Eine seiner Studentinnen arbeitet derzeit an einem bewegenden Diplomfilm.

Andreas Frowein hat den Anspruch, an der Universität Kampala eine Ausbildung zu bieten, die mithilft, dass nicht nur Auslandskorrespondenten aus dem Rest der Welt über Afrika berichten, sondern Journalisten und Filmemacher aus afrikanischen Ländern ihre eigene Sicht der Dinge darstellen und kommunizieren können. Viele Hersteller, Verleiher und Produktionsfirmen unterstützen Frowein dabei.

Nun gibt es die ersten größeren Abschlussproduktionen, die innerhalb des Studiengangs entstanden sind. Üblicherweise steht den Absolventen für ihre Diplomfilme kein großes Budget zur Verfügung, aber dank großzügiger Materialspenden verschiedener Hersteller und Privatpersonen kann die Universität den Studenten Profi-Equipment zur Verfügung stellen.

Einer der aktuellen Abschlussfilme stammt von der kenianischen Filmstudentin Beryl Magoko: Für ihren Diplomfilm suchte sie sich ein schwieriges und sensitives Thema aus: In »Sophia’s Big Day« geht es um Mädchenbeschneidung in kenianischen Dörfern. 

Bei dieser Produktion mussten die Studenten erwartungsgemäß mit vielen Problemen und noch mehr Widerständen in der Bevölkerung kämpfen. Vor dem Hintergrund des ernsten Themas des Diplomfilms und angesichts all der schrecklichen Verstümmelungen, die die Mädchen ertragen müssen, mag es vielleicht unangemessen wirken, einzelne Aspekte der Produktion herauszugreifen. Doch den Studenten ist es eben auch wichtig, unabhängig von Inhalt und Themen ihrer Produktionen, Rückmeldung zur professionellen Arbeit mit Equipment zu geben. Was hierzulande zur gängigen VJ-Ausrüstung gehören mag, nutzen die afrikanischen Filmstudenten, um anspruchsvolle Dokumentarfilme zu drehen.

Aus produktionstechnischer Sicht ging bei Beryl Magokos Diplomfilm unter anderem darum, mit einem möglichst kleinen Team und einfacher Technik drehen zu können. Beryl Magoko stammt selbst aus der Gegend, in der sie drehte — und kennt viele der Mädchen und Frauen, die sie interviewte, persönlich. Bei den Gesprächen war es daher wichtig, diese Nähe nicht zu stören und unter anderem auch eine möglichst unauffällige, intime Lichtsituation zu schaffen. Mit einer Micro LED-Leuchte des Equipment-Sponsors Litepanels war es dem kleinen Team möglich, das Licht auch jeweils schnell anzupassen — und so ein angenehmes Licht zu schaffen, das die Interviewpartner nicht ablenkte und das sie nicht als störend empfanden. Beryl Magoko urteilt: »Es kam uns sehr zugute, dass die Leuchte batteriebetrieben, ohne Kabel und somit überall und für mehrere Stunden einsetzbar ist.« Mit nur vier AA-Batterien kann die Kameraleuchte rund eineinhalb Stunden genutzt werden. Sieben bis acht Stunden professionelle Beleuchtung liefert die Micro mit Lithium-Ionen-Akkus.

Dass die Leuchte nur ein kleines Mosaiksteinchen dieser Produktion darstellt, versteht sich von selbst. Doch sie half neben all dem anderem Equipment mit, Beryl Magokos wichtigen Dokumentarfilm auf den Weg zu bringen.

Trailer zur Produktion »Sophia’s Big Day«.