Branche: 30.04.2013

Nach »24h Berlin«: »24h Jerusalem«

Zero One Film aus Berlin, bekannt unter anderem für Mammutprojekte wie die Echtzeit-Dokumentation »24 h Berlin«, hat die Dreharbeiten zu seinem neuesten Projekt abgeschlossen: 70 Drehteams waren einen Tag lang in Jerusalem unterwegs und sammelten die Bilder und Töne für »24h Jerusalem«.

Mit »24h Berlin« hat Zero One im Jahr 2008 Fernsehgeschichte geschrieben: 24 Stunden aus dem Alltag einer Großstadt wurden in vielen einzelnen Geschichten und Facetten dokumentiert und dann ein Jahr später als 24-Stunden-Programm im Fernsehen ausgestrahlt (Bericht). Nun schlug die Berliner Filmproduktion gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk, Arte und dem französischen Partner Alegria, das nächste Kapitel auf und wagte sich mit »24h Jerusalem« an die nächste Echtzeitdokumentation, die nicht weniger logistische, technische und filmische Herausforderungen birgt: Es geht darum, die Geschichten eines Tages und einer Nacht im Jerusalem von heute zu erzählen.

70 Drehteams mit Regie, Kamera und Produktionsleitung verteilten sich am 18. und 19. April über die Stadt und produzierten rund 400 Stunden Bildmaterial. Sie begleiteten rund 70 Protagonisten in West- und Ost-Jerusalem, filmten an Orten des täglichen Lebens und fingen die Stadt aus der Perspektive der Menschen ein, die in ihr leben. »24h Jerusalem« will dabei nicht die Stadt definieren, sondern die Erlebnisse und Erfahrungen der Protagonisten gleichberechtigt nebeneinander stellen. Rund zweieinhalb Jahre Vorbereitungszeit erforderte das Mammutprojekt, rund 300 Personen waren allein am Drehtag mit der Produktion beschäftigt.

Wie schon bei »24h Berlin« unterstützen Sony und BPM das ehrgeizige Projekt (siehe Report). Insgesamt 1,2 Tonnen Equipment schickte BPM als technischer Dienstleister und Support von »24h Jerusalem« an den Produktionsort. Die Drehteams arbeiteten mit insgesamt 70 XDCAM-Camcordern von Sony: 40 PMW-200 (Test), vier PMW-100 (Test), vier PMW-150, sechs PDW-700 (Info) und fünf PMW-350 (Test), ergänzt um die älteren Modelle PMW-EX1 und -EX3. Die Teams zeichneten das Material überwiegend auf SxS-Speicherkarten mit Kpazitäten 64, 32 und 16 GB auf, in Summe waren 320 Speicherkarten im Einsatz. Alle Kameraaeinheiten (inklusive entsprechendem Zubehör) wurden von BPM zuvor technisch überprüft, katalogisiert und einzeln pro Kamerateam drehfertig konfektioniert.

»Ohne einen durchgängigen und reibungslosen Workflow — vom Dreh bis in die Postproduktion — sowie perfekt aufeinander abgestimmte Technik, ist ein ehrgeiziges Projekt dieser Größenordnung nicht zu bewältigen«, erklärt Tassilo Aschauer, Herstellungsleiter von »24h Jerusalem«. »Kaum ein anderer Hersteller wäre in der Lage gewesen, in so kurzer Zeit so viel professionelles Equipment auf den Punkt für unsere Produktion bereitzustellen und eine so solide Finanzierung auf die Beine zu stellen. Mit Sony konnten wir wieder den Wunschpartner als Hauptlieferanten für die technische Ausstattung der Produktion gewinnen.«

Wie schon bei »24h Berlin« werden die dieses Mal beteiligten Fernsehsender Bayerischer Rundfunk, Arte, YLE (Finnland) und NRK (Norwegen) die Dokumentation ein Jahr später, im April 2014, ausstrahlen. 

Autor und Formatentwickler von »24h Berlin«, Volker Heise, hat auch die Adaption in Jerusalem als Projektregisseur begleitet. Mit Thomas Kufus hatte er einen Israel erfahrenen Produzenten an seiner Seite, der als Produzent von »24h Berlin« bereits wichtige Erfahrungen bei einem Projekt dies er Größenordnung sammeln konnte. »24h Jerusalem ist für jeden Produzenten eine unglaubliche Herausforderung«, erklärt Thomas Kufus. »Dieses Format vereint die Notwendigkeit für gründliche und genaue Planung mit der Unberechenbarkeit der dokumentarischen Arbeit. Man muss eine Balance finden zwischen Vorbereitung und Überraschung – aber genau das macht 24h Jerusalem zu einem dokumentarischen Erzähl-Abenteuer.«

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