HDR, Postproduction, Sport: 03.03.2021

»The Old World«

Die Tillmann-Brüder bringen die besten Zweirad-Abenteuer auf die Kinoleinwand. Der von Red Bull Media House koproduzierte Film folgt 15 Mountainbikern durch Europa.

Der Film »The Old World« folgt 15 Mountainbikern, die an atemberaubenden Schauplätzen in sieben europäischen Ländern eine Vielzahl von Bikedisziplinen präsentieren.

»Wir wollten einen Spitzensportfilm produzieren und dafür brauchten wir natürlich die beste Filmausrüstung. Gleichzeitig strebten wir eine einzigartige Geschichte an, mit der sich jeder Radfahrer und Sportfan identifizieren kann«, erklärt Regisseur Andi Tillmann. »Wir alle sind professionelle Mountainbiker und tief in der Szene verwurzelt. Das machte es einfach, unsere zwei großen Leidenschaften in einem Film zu vereinen.«


Trailer »The Old World«.

In sieben Kapiteln porträtiert der Film jeweils anhand einer bestimmten Disziplin, Mentalität oder Landschaft die Vielfalt der europäischen Bikekultur. Zu den eindrucksvollen Kulissen zählen die abgelegenen Fjorde Norwegens, die schottischen Highlands und die Metropole Paris. Neben kreativen Aufnahmen mit Drohnen und handgeführten Kameras verleihen dynamische Schnitte und beflügelnde Soundtracks dem Können der Fahrer Nachdruck. Überdies setzte das Team ein spezielles Hochgeschwindigkeits-Seilkamerasystem von Airtime Unlimited ein und baute sich ein eigenes Rig.

Tillmann-Brüder
Die Tillmann-Brüder.

»Als allgemeiner kreativer Ansatz galt, dass alle Bikestars trotz der unterschiedlichen Landschaften durch ein einziges Konzept verbunden waren. Sie alle wurden in ihre jeweilige Welt hineingezogen. Deshalb definierten wir für jeden Schauplatz einen passenden Look, der den besonderen Charakter betonte. Dafür mussten wir in allen möglichen Formaten und Codecs mit einer Vielzahl von Kamerasystemen drehen – von professionellen Kameras aus dem oberen Segment über Prosumer-Actioncams bis hin zu Material auf Vintage-Hi-8-Camcordern«, erklärt Toni Tillmann, DP des Films.

»Unser Post-Workflow stützte sich auf DaVinci Resolve. Wir wussten, dass die Software mit all den verschiedenen Codecs und Formaten umgehen kann und uns von Anfang an eine reibungslose Post-Pipeline bieten würde.«

©Julian Mittelstaedt, Tillmann-Brüder
Das Team arbeitete mit unterschiedlichsten Kameras, Formaten und Codecs.

Cutter Michi Tillmann erklärt, dass drei Ersatzkopien der Dailys bei Planung, Dreh und Finishing für das sichere Übertragen und Speichern der Projektdateien sorgten. »Ich verwende ShotPut Pro, um alles per Thunderbolt auf ein RAID-System zu verteilen. Von dort wird im Anschluss auf LaCie Festplatten des Typs Rugged RAID ein Backup erstellt. Zusammen mit einem LTO-Bandlaufwerk mit Thunderbolt-Schnittstelle dient uns das Ganze als grundlegende und langfristige Speicherlösung.«

Im Verlauf der Produktion arbeitete Michi Tillmann mit zwei Schnittsystemen. Am Set kam ein System aus einem MacBook Pro, einer Blackmagic eGPU und einem Samsung FHD-Monitor für die Medienbearbeitung und die Backup-Erstellung zum Einsatz. In Ergänzung zu diesem Setup verwendete Michi Tillmann ein DaVinci Resolve Editor Keyboard, mit dem er zügig durch das Material scrubben, Stellen markieren und eine erste Schnittauswahl treffen konnte. Im Produktionsbüro hingegen verfügen die Tillmann-Brüder über eine wesentlich leistungsfähigere, selbst konfigurierte Intel-basierte 8-Core-Workstation mit einer GeForce GPU von Nvidia und einem Set aus drei Hochleistungsbildschirmen.

Bei der Bearbeitung einer derart großen Menge an Material sind hohe Produktivität und Präzision die wichtigsten Faktoren.

DaVinci Resolve, Tillmann-Brüder
Um in DaVinci Resolve einen stilisierten Look zu erzielen, arbeitete Toni Tillmann in der Grading-Suite von Red Bull Media House Seite an Seite mit dem Coloristen Phil Strahl.

»Mit jeder Produktion versuche ich, meinen Workflow weiter zu optimieren, unabhängig davon, ob es um Compositings, Grafikpakete oder bloß ums Schneiden geht«, so Michi Tillmann weiter. »Die framegenau funktionierenden Tools des Editor Keyboards fand ich besonders beeindruckend. Mit ihnen konnte ich nicht nur schneller arbeiten, sondern auch leichter einige der komplexeren Schnitte durchführen.«

»Ein Segment mit Szymon Godziek sticht besonders hervor. Seine unglaublichen Tricks wollten wir synchron mit dem Takt des Soundtracks schneiden, was Einiges an Präzision erfordert. All das Trimmen, Zurückspringen, Überarbeiten und Schneiden ging jedoch ganz intuitiv, ohne dass ich den Blick vom Video abwenden musste.«

Um in DaVinci Resolve einen stilisierten Look zu erzielen, arbeitete Toni Tillmann in der Grading-Suite von Red Bull Media House Seite an Seite mit dem Coloristen Phil Strahl. »Zuerst musste das gesamte Material in ACES konvertiert werden. Die Einstellungen passten unserer Meinung nach gut zusammen, und so konnten wir eine einheitliche Timeline für das Grading erstellen. Das war eine willkommene Abwechslung und bot uns reichlich Zeit und Spielraum für Kreatives«, erklärt Toni Tillmann.

©Julian Mittelstaedt, Tillmann-Brüder
Die unterschiedlichen Schauplätze sollten im Grading entsprechend in Szene gesetzt werden.

Jeder Schauplatz war von ein oder zwei Farbtönen geprägt. Die Eröffnungsszene in Norwegen beispielsweise enthielt vor allem Grün- und Blautöne mit einem gezielten Kontrast in den Mitten, um die Ästhetik des kühlen Klimas zu untermalen. Im städtischen Umfeld hingegen wurde stark mit Ebenen aus Hi-8-Material und digitalen Matte-Effekten gearbeitet. Hier hab‘ ich die digitalen Artefakte überspitzt dargestellt und die ablenkenden Farben im Hintergrund abgeschwächt«, fährt er fort.

Das Grading für den Film ist in HDR entstanden, das finale Ausgabeformat in 24 fps mit 3840 x 2160 Pixeln. »Außerdem haben wir Master in Dolby Vision und Dolby Atmos erstellt und bei Bedarf auch in plattformspezifische Formate transcodiert«, so Toni Tillmann abschließend. »Das Projekt hätte uns leicht über den Kopf wachsen können. Stattdessen war es einfach wahnsinnig toll, mit dem immensen Spielraum der Footage zu spielen, die uns aus den Kameras direkt in der DaVinci Resolve Pipeline zur Verfügung stand.«

©Julian Mittelstaedt, Tillmann-Brüder
Der Film »The Old World« folgt 15 Mountainbikern.

»The Old World« wurde in Zusammenarbeit mit Red Bull Media House produziert und mit der Unterstützung von BMW und Adidas | Five Ten ermöglicht. Der Film ist in Auflösungen bis 4K HDR (Dolby Vision, Dolby Atmos)  (AppleTV, iTunes, Amazon, GooglePlay, Vimeo, Vudu) hier verfügbar.