Kamerasupport: 08.07.2021

Kräne und Spidercams bei der Fußball-EM

Während der Fußball-EM setzt PMT aus Hamburg die Spiele mit Kamerakränen von MovieTech hinter den Toren und mit Spidercams von oben in Szene.

© SRF
Szene aus dem Halbfinale Italien-Spanien: Der Spanier Morata jubelt direkt in die Krankamera (Screenshot SRF).
Kräne von MovieTech, bedient von PMT

Bereits seit vielen Jahren ist PMT Professional Motion Technology aus Hamburg als Zulieferer bei den Welt- und Europa-Meisterschaften aktiv. Bei der Weltmeisterschaft in Korea/Japan setzte PMT hierfür erstmals 14 Kamerakräne von MovieTech ein – damals noch im Wechsel in je zwei Stadien. Das geringe Gewicht und die gute Transportfähigkeit gaben schlussendlich den Ausschlag für den ABC-Kran von MovieTech. 

Der P10 Remote-Head.

Bei den folgenden Europa- und Weltmeisterschaften wuchs der Equipment-Park kontinuierlich an, und als enger Partner des Herstellers MovieTech war PMT in der Lage, stets topaktuelle Kräne einzusetzen und neue Entwicklungen aufzugreifen.

©PMT
Der Crane 120 im Wembley-Stadion – kurz vor dem Halbfinale England-Dänemark.

Bei der Fußball-EM in diesem Jahr ist PMT mit Crews in allen elf Stadien vertreten. Das Team verschickte insgesamt 25 t Equipment und installierte 22 MovieTech-Kräne aus der Crane-120-Baureihe in allen EM-Stadien.

Der Leichtbau der Crane-120-Reihe mit quadratischen Profilen 12 x 12 cm sorgt laut Hersteller MovieTech für eine große Verwindungssteifigkeit. Um die Torsionskräfte optimal zu kontrollieren, werden zudem alle Kransegmente miteinander verschraubt. Dennoch ist der Kran dank kreisrunder Aussparungen vergleichsweise leicht. Die maximale Gewichtszuladung beträgt bei der 9-m-Version des Krans rund 25 kg.

©PMT
Falls es jemand beim Halbfinale England-Dänemark überhört haben sollte: »Football’s coming home« – zumindest für die englischen Fans hier im Wembley-Stadion. 

Um den Bewegungsspielraum des Krans zu erweitern, ist ein Remote-Head erforderlich. Bei der Euromeisterschaft ist dies der P10.

Der leistungsstarke und leise, digitale Remote-Head bietet auch bei hoher Geschwindigkeit einen leisen Antrieb. Er ist in einer 2-Achsenversion erhältlich.

 

© PMT
PMT installierte in allen elf EM-Stadien jeweils ein Spidercam-System.
© Angel Martinez
Spidercam in Budapest.
Spidercam fliegt durch die Stadien

Für eindrucksvolle Bilder aus der Vogelperspektive sorgt in allen elf EM-Stadien jeweils eine Spidercam Field.

© Angel Martinez
Spidercam-Techniker Boris Becker beim Batteriewechsel in Budapest.

Dieses computer-gesteuerte Seilsystem ermöglicht dreidimensionale Kamerafahrten.

Spidercam
Spidercam in Sankt Petersburg.

Die Spidercam kann sich frei in allen Richtungen bewegen und erreicht so gut wie jeden Punkt des Spielfeldes — von weit oben bis ganz unten auf Augenhöhe der Spieler.

©PMT
Die Spidercam wird hier mit einer Sony HDC-P43-Kamera und einem Fujinon 14x betrieben.

Das Seilzugsystem der Spidercam wird an vier Punkten im Stadion befestigt und hält die Kamera — montiert auf einem 2-Achsen-Remote-Head — in der gewünschten Höhe.

© Angel Martinez
Schnelle, wendige Manöver sind problemlos möglich.

Über Seilwinden lassen sich die Seile des Systems koordiniert verkürzen oder verlängern.

© Angel Martinez
Setup der Spidercam in Budapest.

Die Seilwinden treiben das System an und machen es schnell und wendig. Dabei kann sich die Spidercam Field mit bis zu 9 m/s bewegen, das sind 32 km/h.

Jedes der Seile hat eine Standardlänge von 360 m und kann sich bei einem minimalen Durchhang von nur 10° bewegen. Die Kabel bestehen aus gewebtem Kunststoff mit Glasfaserkabeln im Inneren. Die Glasfasern übertragen das Videomaterial in der einen Richtung und die Steuerdaten für den Remote-Kopf in der anderen Richtung. Der Remote-Kopf stammt von Newton Nordic.

© Angel Martinez
Start frei in Budapest.

Spidercam kann innerhalb kürzester Zeit den jeweils gewünschten Blickwinkel im gesamten Areal anfahren und die passenden Bilder liefern.

Bei der Fußball-EM trugen die Spidercams in den elf Stadien verschiedene Kameramodelle: acht Sony HDC-P43, zwei Sony HDC-P50 und eine Grass Valley LDX C86N Compact. Meistens wurde als Objektiv das Canon CJ12ex4.3B IASE S verwendet, in Budapest aber ein 14x-Zoom von Fujinon.

Während der Produktionen lieferten die Spidercams HDR-Signale in 1080p, die Signale wurden sowohl live verwendet als auch für Zeitlupenwiederholungen.

© Angel Martinez
Das Seilzugsystem der Spidercam wird an vier Punkten im Stadion befestigt.

Neben Kamera und Objektiv trugen die Remote Heads auch ein Mikrofon für die Aufnahme des Tons in der Nähe der Spieler.

Spidercam-Teams bestehen normalerweise aus einem Techniker, einem Dolly-Piloten und einem Kameramann, der die Kamera und den Remote-Head steuert.

© Frederik Haensch
Spidercam in Kopenhagen.

Abhängig vom Produktionsplan des jeweiligen Veranstaltungsortes waren die Spidercams bei jedem Spiel fünf bis sieben Stunden live. Die vier oben montierten V-Lock-Batterien versorgen das Kamerasystem für etwa fünf Stunden.

Videoclip einer Spidercam im Anflug. 

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