Unternehmen: 31.10.2003

Videocation stellt Weichen für die Zukunft

Nach dem Tod des Firmengründers Charly Maier hat sich das Vertriebshaus Videocation GmbH in den vergangenen Monaten um die Nachfolge in der Geschäftsleitung gekümmert und die Rahmenbedingungen für die weitere Fortführung des Geschäftsbetriebs geschaffen. Nun sind die Weichen für die Zukunft personell wie auch strategisch gestellt.

Harald Jamin, bis dato Prokurist bei Videocation, ist nun Geschäftsführer des Unternehmens und folgt damit in der Firmenleitung auf den verstorbenen Firmengründer Maier.

Die Verantwortung für den Vertrieb trägt bei Videocation nun Klaus Gebhard. Der ist in der Branche kein Unbekannter. Berufliche Stationen des 59jährigen Ingenieurs waren FSG, Ampex und Sony, wo er zuletzt als nationaler Verkaufsleiter im Broadcast-Bereich tätig war. Vor rund 3 Jahren wechselte der Vertriebsexperte dann zur Delta-System AG (siehe ältere Meldung hierzu), die aber Mitte 2002 Insolvenz anmelden musste (siehe auch frühere Meldung hierzu). Schon bevor seine eigene, letztlich tödlich verlaufene Krankheit bekannt wurde, hatte Charly Maier den Broadcast-Spezialisten Gebhard als Berater zu Videocation geholt.

Im Broadcast- und Professional-Video-Bereich wird Klaus Gebhard von Charlie Nedeltschev, Robert Häusler, Reinhard Bäz und Victor Neumann (Niederlassung Nürnberg) unterstützt. Im Gespräch mit www. film-tv-video.de gaben Klaus Gebhard und Charlie Nedeltschev Auskunft über die künftige Ausrichtung der Videocation GmbH in diesem Unternehmensteil.

»Die Weiterführung des Unternehmens ist gesichert. Probleme die aus Erbauseinandersetzungen erwachsen könnten, wie teilweise in der Branche als Gerücht gestreut wurde, sind nicht zu befürchten,« führt Klaus Gebhard aus. »Videocation führt weiterhin die Marken Sony, Panasonic und JVC. Zusätzlich werden wir – und das ist ganz neu – künftig auch Vertriebspartner von Avid sein.«

Erklärtes Ziel von Videocation ist es aber, sich in Zukunft verstärkt in Richtung Distribution zu entwickeln, also an der Schnittstelle zwischen Herstellern und Händlern zu agieren. »Das liegt auch im Interesse der Hersteller, die uns dabei unterstützen. In einem bestimmten Rahmen werden wir aber selbstverständlich auch weiterhin im Direktgeschäft aktiv bleiben und unsere langjährigen Kunden selbst bedienen, zu denen etwa Gruppe3, Fideocam, Krausser, SZM und Plazamedia gehören. Das ist in den vergangenen Jahren so gewachsen und das werden wir nicht ändern,« erläutert Klaus Gebhard. »Der Schwerpunkt unserer Anstrengungen wird künftig aber in der Distribution liegen. Unsere Kunden werden in der Zukunft verstärkt Händler sein und es ist auch unsere Aufgabe als Distributor, neue Händler auf zu bauen.«

Dabei wird sich Videocation nicht nur auf das schon bekannte Geschäft konzentrieren, sondern das eigene Angebot um die Avid-Palette erweitern: Neben Dimedia ist Videocation nun als weiterer Avid-Reseller im Vertriebsgebiet Bayern tätig. Geschäftsführer Harald Jamin urteilt über diesen Schritt: »Mit Avid erweitert sich unser Angebotsspektrum enorm und wir haben jetzt die wichtigsten Marktführer unter einem Dach vereint. Die Produktpaletten unserer Kunden ergänzen sich größtenteils und damit verfügen wir über ein lückenloses Angebotsportfolio im Bereich der professionellen TV-Produktionstechnik.«

Auch die anderen, gewachsenen Videocation-Geschäftsbereiche wird das rund 50köpfige Unternehmen weiter verfolgen, etwa Studio- und Schnittplatzvermietung über die 50%-Tochter EuroTV aber auch die eigene, aktive Service-Abteilung.

Zur aktuellen Marktsituation sagt Klaus Gebhard, dass gerade im Münchener Raum, der ja in den vergangenen zwei Jahren wirschaftlich arg gebeutelt gewesen sei, das Geschäft mittlerweile wieder anziehe. Er führt weiter aus, dass es für Händler und Distributoren derzeit allerdings einige Herausforderungen zu bestehen gebe, »denn der Preisverfall und damit verbunden letztlich die globalisierten Märkte machen den Geschäftsalltag natürlich nicht einfacher.«

Bei Videocation schaut man dennoch nach vorne und sieht sich mit der Ausrichtung als Distributor auf dem richtigen Weg. »Wir blicken positiv in die Zukunft und glauben, dass wir auf dieser Basis unser Geschäft wieder ausbauen können«. Auch wenn sich die Kundenstruktur bei Videocation in Zukunft etwas wandeln wird, sagt Klaus Gebhard: »Das persönliche Verhältnis zu den Kunden ist und bleibt in unserer Branche das Wichtigste.« Weiteres Credo des Vertriebsverantwortlichen: »Broadcast-Vertrieb findet beim Kunden statt.«