Unternehmen: 20.04.2004

NAB2004: Panasonic zeigt P2-Produktpalette

Panasonic zeigt erste seriennahe Geräte aus der P2-Produktfamilie, die ohne Band und Disc auf Basis von Festspeichertechnik arbeiten. Die Geräte sollen unmittelbar nach der NAB2004 verfügbar sein: ein Camcorder, ein Studiorecorder und ein einfaches Kartenlaufwerk. Neue P2-Karten mit höherer Kapazität ergänzen das Line-Up.

Dass Panasonic es schaffen würde, zur NAB2004 tatsächlich funktionierende, seriennnaheTestmuster der P2-Produktpalette zu präsentieren, das bezweifelten im Vorfeld viele Branchen-Insider. Umso mehr überrascht es, dass Panasonic nicht nur diesen entscheidenden Schritt schaffte, sondern ankündigt, die Geräte seien marktreif und schon kurz nach der NAB2004 verfügbar. Außerdem gab der Hersteller erste Ausblicke auf zukünftige Produkte.

Erst vor einem Jahr hatte Panasonic die neue Technologie erstmals öffentlich präsentiert. In der seither vergangenen Zeit eine vollkommen neue Produktlinie mit dieser Komplexität bis zur Produktreife zu bringen, ist eine bemerkenswerte Leistung. Sollte es tatsächlich gelingen, schon kurz nach der NAB2004 Geräte in größerem Maßstab an Kunden aus zu liefern, und deren zunächst sicher noch vorhandene Bugs rasch aus zu merzen, wäre das eine absolut rekordverdächtige Entwicklungsleistung, die weit überhalb des üblichen Rahmens läge. Panasonic hält das für realistisch, hat nach eigenen Angaben sogar schon die ersten P2-Testmuster an seine Kooperationspartner ausgeliefert, zu denen in Deutschland das ZDF und der MDR gehören.

Schon im Mai 2004 soll demnach der P2-Camcorder AJ-SPX800 mit einem Nettopreis von 21.500 Euro verfügbar werden. Er ist mit 2/3-Zoll-Chips bestückt und kann (in der Version für den europäischen Markt) in 25P und 50i aufzeichnen – wahlweise in DVCPRO oder DVCPRO50, also mit einer Bilddatenrate von 25 oder 50 Mbps. Der P2-Camcorder ist mit fünf P2-Card-Slots bestückt und bringt es damit auf eine maximale Aufzeichnungsdauer von 80 Minuten (DVCPRO). Vom Kamerateil her soll der Camcorder weit gehend dem bandbasierten AJ-SDX900 entsprechen (Test hier, in der Info-Zone).

Auch mit weiteren Geräten der neuen Linie steht der Hersteller nicht zurück. So zeigt Panasonic zur NAB2004 einen Studiorecorder, den AJ-SPD850. Mit Jog-Shuttle und anderen gewohnten Bedienelementen sieht der aus wie ein klassischer Studiorecorder, schlägt aber zudem die Bücke zur IT-Welt. Der Nettopreis wird 16.500 Euro betragen. Weiter hat Panasonic ein P2-Laufwerk mit fünf Karten-Slots im Programm. Das Laufwerk mit der Typenbezeichbnung AJ-PCD10 (Nettopreis: 2.800 Euro) soll in jeden standardisierten 5,25-Zoll-Einschub eines PCs passen und quasi als Einspielstation für NLE-Systeme oder Server dienen.

Mehr zu den einzelnen Produkten finden Sie in einer separaten Meldung.

Robert Pascher, Marketing Manager bei Panasonic Broadcast Europe, sieht P2 nicht als Ablösung für DVCPRO, sondern als Weiterentwicklung, wenn er betont, dass die P2-Produkte bestehendes DV- und DVCPRO-Equipment perfekt ergänzten. Pascher weiter: »Unsere Kunden wissen den Wert der DVCPRO-Familie beim anstehenden Umstieg von SD auf HD zu schätzen und fragen in letzter Zeit verstärkt auch DVCPRO50-Geräte nach.«