Unternehmen: 09.10.2008

Tools On Air präsentiert LiveCut

LiveCut ist ein Software-Tool für Macs, mit dem sich Multikamera-Produktionen so aufzeichnen lassen, dass man sie anschließend direkt in Final Cut Pro nachbearbeiten kann, ohne die gesamte, schon bei der Aufzeichnung geleistete Arbeit der Bildregie »nachbauen« zu müssen.

B_1008_LiveCutIm Zusammenspiel mit diversen Ingest-Lösungen und der Pipeline von Telestream kann LiveCut Metadaten der Kamera, etwa Szene oder Angle, bereits während der Aufnahme in das Quicktime Videofile schreiben. Diese Informationen stehen dem Regisseur und Cutter im Final Cut Studio bei der Postproduktion jederzeit zur Verfügung.

Viele Live-to-Air- oder Live-to-Tape-Produktionen werden für die spätere Verwertung nachbearbeitet: Fehler, die im Live-Betrieb immer mal passieren, werden natürlich ausgemerzt, bevor etwa eine Konzertproduktion auf DVD veröffentlicht wird. LiveCut soll das vereinfachen: Die Arbeit die in der Bildregie mit dem Bildmischer während der Aufzeichnung geleistet wird, wird von LiveCut mitprotokolliert, dadurch muss in der Postproduktion nicht von Grund auf aus dem Originalmaterial »nachgebaut« werden, was schon einmal an Arbeit geleistet wurde, nur weil ein paar Veränderungen nötig sind.

LiveCut ermöglicht hierfür den Ingest von Multikamera-Produktionen in Form von Multiclip-Schnittsequenzen inklusive diverser Metadaten in Final Cut Pro. LiveCut verbindet also den klassischen Multicam-Live-to-Air oder -Live-to-Tape-Schnitt mit dem bandlosen Post-Workflow mit Apples Schnitt-Software Final Cut Pro (FCP).

Wie funktioniert das? LiveCut wird mit Bildmischer und/oder Kreuzschiene verbunden und kann dann während der Aufzeichnung jeden Live-Umschnitt der mit dem Bildmischer ausgeführt wird, in Form von Metadaten mitschreiben. Unmittelbar nach der Live-Aufzeichnung stehen dann die Clips sowie die Metadaten als FCP-Schnittsequenz für die weitere Bearbeitung zur Verfügung.

Die einzelnen Kameras werden in Form von Multiclips synchron in der Timeline angelegt und automatisiert geschnitten. Mit LiveCut ist es also möglich, auf langwierigen Tape-Ingest und umfangreiche Sichtungszeiten zu verzichten: Man setzt in der Postproduction auf dem auf, was in der Live-Produktion schon geleistet wurde. Auch der Einsatz kostspieliger Bandmaschinen lässt sich so reduzieren. Eine Korrektur oder ein Umschnitt der Aufzeichnung ist bereits Sekunden nach der Aufzeichnung möglich.

LiveCut wurde so konzipiert, dass sich die gesamte Lösung mit geringem Aufwand in den bestehenden Workflow integrieren lässt. In Verbindung mit der Ingest-Lösung Pipeline von Telestream bietet sich LiveCut als kostengünstige Lösung für den Einbau in Ü-Wagen an (siehe Diagramm).

In der aktuellen Variante ist mit LiveCut der Ingest und Schnitt von bis zu acht Kameras möglich. LiveCut ist aus der Zusammenarbeit zwischen dem Postproduction-Supervisor Christof Halász und dem österreichischen Systemhaus Tools On Air entstanden.