Unternehmen: 20.12.2018

SonoVTS: Insolvenzverfahren eingeleitet, Restrukturierung geplant

SonoVTS hat das Insolvenzverfahren eingeleitet – der Betrieb des Unternehmens soll laut Geschäftsführung aber fortgesetzt werden.

SonoVTS hat das Insolvenzverfahren eingeleitet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde demnach Rechtsanwalt Stefan Waldherr bestellt. Laut aktuellen Informationen soll der Betrieb des Unternehmens fortgesetzt werden. 

Geschäftsführer Franz Olbert.

»Wir haben Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, um unser Unternehmen schnell zu restrukturieren und zusammen mit neuen Investoren wieder auf eine finanziell solide Basis zu stellen«, begründet Geschäftsführer und Mit-Gesellschafter Franz Olbert den Schritt. Insolvenzverwalter Stefan Waldherr von der Kanzlei Jaffé sagt: »Ich habe zusammen mit der Geschäftsführung bereits erste Gespräche mit den wesentlichen Auftraggebern der SonoVTS geführt und von dieser Seite positive Signale erhalten, was die laufenden Projekte angeht. Auch mit potenziellen Investoren haben wir bereits erste Gespräche geführt, so dass wir derzeit sehr zuversichtlich sind, was die Zukunftsperspektive angeht«, so Stefan Waldherr in einer ersten Einschätzung.

»Durch das vorläufige Insolvenzverfahren ändert sich für unsere Kunden an der Zusammenarbeit und auch bei den Ansprechpartnern im Unternehmen nichts. Der Geschäftsbetrieb läuft vollumfänglich weiter, alle Aufträge werden wie vereinbart bearbeitet«, betont Geschäftsführer Stefan Krömer.

Geschäftsführer Stefan Krömer.

1987 wurde Sono Studiotechnik gegründet. Die Spezialisierung auf professionelle Audiotechnik bestimmte in den Anfängen den Fokus des Unternehmens, doch immer mehr entwickelte sich Sono auch zum Systemhaus. Neben der klassischen Systemtechnik betrieb Sono Rental, Sales und Consulting. Im Herbst 2013 fusionierte Sono mit VTS – mit dem erklärten Ziel, mit dem neuen Firmenkonstrukt die internationale Ausrichtung zu steigern und dem Unternehmen Zugang zu größeren Projekten zu  ermöglichen — insbesondere im Bereich der TV-Produktion internationaler Sport-Events.

In der Folge der Fusion der beiden Unternehmen mussten die einzelnen Betriebsteile stärker konzentriert und auch Produktion sowie Vertrieb auf eine einheitliche Basis gestellt werden, so das Unternehmen. Jüngster Bestandteil dieser Maßnahmen sei die Zusammenlegung der beiden ehemaligen Hauptstandorte Feldkirchen (bei München) und Eglhausen (Landkreis Freising) am neuen Hauptsitz in Eching gewesen. Der Umzug konnte jetzt erst im Dezember abgeschlossen werden.

Für die Umsetzung der weiteren Restrukturierung fehlten aktuell die finanziellen Mittel, auch konnten die Gespräche mit einem neuen Investor nicht mehr rechtzeitig abgeschlossen werden, sodass die Geschäftsführung nun Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellte. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 28 Mio. Euro. Die rund 100 Mitarbeiter des Unternehmens wurden bei einer Betriebsversammlung in Eching über die aktuelle Situation informiert. Sie haben für November noch ihre regulären Lohn- und Gehaltszahlungen erhalten, über ihren Insolvenzgeldanspruch seien die weiteren Zahlungen bis Ende Februar gesichert.

»Wir haben bereits die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes bei der Agentur für Arbeit beantragt, so dass die Mitarbeiter in den nächsten Tagen ihr Geld für Dezember bekommen werden«, so der vorläufige Insolvenzverwalter.

»Wir arbeiten derzeit gemeinsam daran, die Geschäftsbeziehungen zu Kunden, Lieferanten und allen weiteren maßgeblich Beteiligten zu stabilisieren. Gleichzeitig wollen wir die bereits intensiv laufenden Gespräche mit potenziellen Investoren fortführen und zeitnah zum erfolgreichen Abschluss bringen«, kündigte Geschäftsführer Franz Olbert an.