5G, Broadcast: 18.07.2019

Erste 5G-Antennen in Betrieb

Das Wettrennen der Telekom-Anbieter um den ersten Start eines 5G-Mobilfunknetzes hat Vodafone gewonnen. Am 16. Juli wurden die ersten Antennen scharf geschaltet.

CEO Ametsreiter mit dem Router »GigaCube 5G«.

CEO Hannes Ametsreiter schaltete »die ersten 25 5G-Stationen mit mehr als 60 5G-Antennen in 20 Städten und Gemeinden« ans Netz. Erste Standorte sind u.a. auf dem Kölner Messegelände, in Düsseldorf, Hamburg, Dortmund und München sowie in Birgland (Bayern), Lohmar (NRW) und Hattstedt (Nordfriesland). Bis August sollen Standorte in Berlin, Bremen, Dresden, Darmstadt, Leipzig, Mülheim an der Ruhr und Frankfurt folgen und die Zahl der Antennen wird verdoppelt. 160 Antennen sollen Ende 2019 am Netz sein und Ende 2020 verspricht Vodafone die Versorgung von rund 20 Mio. Menschen.

5G-Antennen am Funkmast auf dem Messegelände Köln-Deutz.

5G werde »demokratisiert«, so der Deutschland-Chef zur Preisgestaltung bei nur punktuell nutzbarem 5G. Für die Zubuchung zu den Tarifen wird ein Aufpreis von 5 Euro berechnet; für ausgewählte Tarife gibt es die Option kostenlos. Zwei Smartphones werden angekündigt. Mit dem Router GigaCube5G und einem speziellen Tarifpaket (ab einmalig 350 Euro plus monatlich 2,99 Euro zusätzlich zum Tarif) zielt Vodafone auch auf die Ersetzung des Festnetzes durch mobile Techniken.

Das bayerische Projekt testet ein TV-Gleichwellennetz mit FeMBMS an den Sendestandorten München Ismaning und Wendelstein.

Für alle Tarife gelten Limits für die Datennutzung. Damit ist eine intensive mobile Nutzung audiovisueller Medien – vor allem von Videostreams – weiterhin limitiert und nach Überschreitung des vereinbarten Datenvolumens eher nicht möglich. Streamings sind daher als Ersatz für den mobilen oder portablen Empfang des terrestrischen Fernsehen (DVB-T2 HD) und des Hörfunks (UKW, DAB+) nicht geeignet. Für die lineare Fernsehverbreitung in großflächigen Sendenetzen wird der Standard FeMBMS derzeit im bayerischen Projekt 5G Today erprobt. Für das Streaming linearer Radioprogramme ist derzeit kein 5G-Übertragungsverfahren in Sicht, das dem lokalen und regional orientiertren Geschäftsmodell der meisten Radiosender Rechnung tragen würde.

Wettbewerber Deutsche Telekom hatte Anfang Juli ihren Vermarktungs-Start »in den nächsten Wochen« angekündigt. Auf der Webseite des Konzerns wird das Downloadtempo von über 300 MBit/s »an einzelnen 5G-Standorten mit geeignetem Endgerät« hingegen erst für das 4. Quartal  angekündigt. Das sei ein »Worst Case-Szenario«, kommentierte ein Firmensprecher. Weil zahlreiche Angebote der Telekom nur bis zum 6. September gelten, rechnen Beobachter mit Ankündigungen für neue Produkte anlässlich der just am 6. September in Berlin beginnenden Internationale Funkausstellung.