5G, Live, Sport: 23.02.2023

Erste komplette, professionelle 5G-Fußballproduktion

Erstmals wurde in Deutschland eine professionelle TV-Produktion mit vier TV-Kameras komplett drahtlos über ein privates 5G-Netz realisiert.

Um dieses Projekt technisch umsetzen zu können, kooperierten Haivision und Media Broadcast. Dabei wurde unter realistischen Rahmenbedingungen eine Partie der Fußball-Mittelrheinliga Nordrhein-Westfalen im Sportpark Nord in Bonn umgesetzt. Als Produktions-Setup wurde dabei die aktuelle Richtlinie der 3. Fußball-Liga verwendet. Zur Übertragung der Kamerasignale hatte Media Broadcast innerhalb weniger Stunden im Stadion ein 5G-Campusnetz mit einer Bandbreite von 100 MHz eingerichtet, über das bis zu 20 HD-Kameras mit nur einer 5G-Outdoor-Antenne im gesamten Stadion an die Bildregie angebunden werden könnten. Tatsächlich genutzt wurden im aktuellen Fall vier Kameras.

5G-Fußballproduktion
Eine komplett 5G-basierte Fußballproduktion in Deutschland realisierten Haivision und Media Broadcast.

Mit der erfolgreichen Umsetzung dieser 5G-Fußballproduktion wurden die bereits in früheren Use-Cases gewonnenen Erkenntnisse bestätigt, dass eine solche Produktion sowohl hinsichtlich der technischen Performance als auch der Zuverlässigkeit schon heute mit vorhandener Technik kommerziell einsetzbar ist.

Für das Encoding, die Übertragung und Dekodierung der Kamerabilder zum Ü-Wagen kamen mobile Komponenten von Haivision zum Einsatz. Sie ließen sich bereits bei einer vergleichbaren Demonstration auf der Messe SportsInnovation in Düsseldorf im Mai letzten Jahres problemlos in das dortige 5G-Campusnetz integrieren (Meldung 1: Media Broadcast, Meldung 2: Haivision). Mit den Geräten der neuesten Generation lassen sich derzeit Latenzen von etwa 200 ms von der Kamera bis zur Bildregie realisieren.

Produktion mit vier Kameras umgesetzt

Die Produktion beim aktuellen Proof-of-Concept (PoC) umfasste insgesamt vier Kameras, davon drei Kameras auf statischen Positionen sowie eine portable Kamera, die für Interviews oder zum Erfassen spezieller Spielsituationen eingesetzt wurde. 

Media Broadcast, Logo
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Aufgrund des geringeren Aufwands gegenüber leitungsbasierten Produktionen ist ein 5G-basiertes Set-Up dieses Umfangs insbesondere zur Bewegtbild-Produktion von Veranstaltungen geeignet, die in Stadien und Arenen stattfinden, die nicht über eine fest installierte Medieninfrastruktur verfügen. Die Lösung eignet sich aber auch ideal zur Ergänzung voluminöser Mehrkamera-Produktionen, um mit flexiblen Kameras spontane Situationen innerhalb der Location zu übertragen.

Die Vertreter der Projektpartner zeigten sich nach Auswertung der Ergebnisse sehr zufrieden mit der Umsetzung des PoC. In den kommenden Monaten sind weitere gemeinsame Aktionen geplant mit dem Ziel, die Planung und Umsetzung von Medienproduktionen in einem 5G-Campusnetz noch weiter zu standardisieren und zu demonstrieren, dass professionelle Bewegtbildproduktionen auch mit einem geringeren Budget realisiert werden können, ohne dabei Abstriche in der Qualität in Kauf nehmen zu müssen. 

Daniel Wolbers, Projektleiter 5G-Campusnetze, Media Broadcast, © Nonkonform
Daniel Wolbers, Media Broadcast.

»Gemeinsam mit Haivision haben wir bewiesen, dass professionelle Produktionen über ein 5G Campusnetz auch für anspruchsvolle Sport-Events bestens geeignet sind, auch mit einem geringeren Budget erstklassige Bilder aber auch neue Kameraperspektiven zu produzieren. Damit eröffnen sich für Veranstalter und Rechteinhaber neue Möglichkeiten der TV- und Streaming-Vermarktung ihrer Events«, sagt Daniel Wolbers, Projektleiter 5G-Campusnetze bei Media Broadcast.

Marcus Schioler, Vice President Marketing, Haivision
Marcus Schioler, Haivision.

»Wir freuen uns, Teil dieses Projekts gewesen zu sein, das einmal mehr gezeigt hat, wie 5G-Anwendungen ein Game-Changer für die Live-Produktion von TV-Beiträgen sind« sagte Marcus Schioler, Vice President Marketing von Haivision. »Haivisions hochwertige 5G-fähige Übertragungssysteme mit geringster Latenz in Verbindung mit unserem Safe Stream Transport-Protokoll ermöglichen es den Sendern, die Kosten und die Komplexität von Produktionen mit mehreren Kameras zu reduzieren und gleichzeitig die Zuschauer noch näher an das Geschehen zu rücken.«