Branche, Corona, Veranstaltung: 15.06.2020

Aktion »Night of Light«

Die Veranstaltungswirtschaft leidet besonders unter der Corona-Pandemie. Mit der Aktion »Night of Light« will die Branche auf ihre Notlage aufmerksam machen. Dabei sollen in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 2020 Bauwerke in über 250 Städten mit rotem Licht illuminiert werden.

In der Nacht vom 22.06.2020 auf den 23.06.2020 werden Event-Locations, Spielstätten, Gebäude und Bauwerke mit rotem Licht illuminiert: Ein Appell zum Einstieg in einen Branchendialog, der die Vielfältigkeit und Systemrelevanz der deutschen Veranstaltungswirtschaft thematisieren soll, sagen die Initiatoren der Aktion.

Hier geht’s zu einer Teilnehmermap.

Bei der »Night of Light« werden die Teilnehmer Bauwerke mit rotem Licht illuminieren.

Allein Konzerte, Volksfeste, Firmenfeiern und Messen ziehen in normalen Jahren in Deutschland knapp 500 Mio. Besucher an und können bis auf Weiteres gar nicht oder nur unter erheblichen Auflagen stattfinden. Die derzeitigen Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestehen im Wesentlichen aus Kreditprogrammen, die jedoch eine erneute Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit der Überschuldung der betroffenen Unternehmen zur Folge haben werden.

Tom Koperek ist einer der Initiatoren der Veranstaltung.

Für den Initiator der Aktion »Night of Light« und Vorstand der LK-AG Essen, Tom Koperek, ist klar: »Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht! Die aktuellen Auflagen und Restriktionen machen die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen quasi unmöglich.« Das treffe nicht nur die Veranstalter, sondern auch Spielstätten sowie Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe: Technikfirmen, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker über Künstler bis hin zum Einzelunternehmer, der Content, Drehbuch, Regie oder florale Dekoration zu Events beisteuert. Mit der Aktion »Night of Light« wolle man Politik und Öffentlichkeit auf die akute Notlage hinweisen.

Hintergründe

Die Veranstaltungswirtschaft war der erste Wirtschaftszweig, der von der Covid-19-Krise getroffen wurde und er wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein. Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagentur, Catering, Bühnenbau, Eventlocation, Messegesellschaft, Kongresscenter, Tagungshotel, Konzertveranstalter, Künstler und Einzelunternehmer haben durch die erfolgten Veranstaltungsverbote seit dem 10.03.2020 innerhalb weniger Werktage ihre gesamten Auftragsbestände verloren. Sie gerieten als erste in die Krise (first in) und werden als letzte wieder aus der Krise herauskommen (last out).

Anders als im produzierenden Gewerbe können weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden, und selbst wenn am Ende der Krise eine hohe Nachfrage einsetzen würde, kann der erlittene Verlust nicht mehr kompensiert werden. Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt über eine Million Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Kernumsatz von über zehn Milliarden Euro erwirtschaftet. Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als dreihunderttausend Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als drei Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Mrd. Euro, so die Initiatoren der Aktion.

Durch das vorläufige Verbot von Großveranstaltungen bis 31.08.2020 und einen danach noch folgenden Vorlauf zur Planung von Veranstaltungen gebe es einen 80 – 100 % Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens acht Monaten. Daraus resultiere eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche. Es sei wichtig, auch die Öffentlichkeit auf die besonders hart getroffene Branche der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, dass die derzeitigen Hilfeleistungen in Form von Kreditprogrammen nicht ausreichten, so die Veranstalter.

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