Corona, Studie: 29.06.2020

Mehr Online-Videos

Die Nutzung von Online-Videos in Bereichen wie Kommunikation, Nachrichten, Unterhaltung und Sport nimmt während der Corona-Krise zu. Limelight Networks hat dazu eine Studie veröffentlicht.

Limelight Networks ist ein Content Delivery Network (CDN), das es Unternehmen ermöglicht, schnellere Webseiten, schneller reagierende Anwendungen, Videos in hoher Qualität sowie Spiel- und Software-Downloads für alle Geräte bereitzustellen. Nun hat der Anbieter die Studie »How Video is Changing the World« veröffentlicht, die belegt, dass aufgrund der Covid-19-Pandemie die Nutzung von Online-Videos massiv zugenommen habe – ein Ergebnis, das die wenigsten überraschen dürfte.

Limelight Networks ist ein Content Delivery Network (CDN) und betreibt ein weltweites privates Glasfasernetzwerk.

Streaming stehe dabei an vorderster Stelle,  der tägliche Pro-Kopf-Konsum von Online-Videos betrage nun weltweit durchschnittlich vier Stunden und drei Minuten. Jeder zehnte Deutsche schaut demnach sogar länger als sechs Stunden am Tag Online-Videos, so Limelight. Über die Hälfte (62 Prozent) gibt an, dass der Konsum von Online-Videos während der Pandemie zugenommen habe.

Limelight Networks betont weiter: In der häuslichen Quarantäne ermöglichen Online-Videos neue Formen der interaktiven Unterhaltung zum Zeitvertreib. Während Wettbewerbe herkömmlicher Sportligen vorübergehend eingestellt wurden, erlebte fast jeder dritte Deutsche (30 Prozent) während der Pandemie sein erstes E-Sport-Event. Da auch andere Live-Events abgesagt wurden, nahm fast die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) zum ersten Mal an einem virtuellen Konzert teil. Auch der Freizeitsport erlebt aufgrund geschlossener Einrichtungen einen Trend zum Virtuellen. So nahmen 23 Prozent an einem Online-Fitnesskurs teil, während 17 Prozent dies für die nächsten sechs Monaten planen.

Der Bericht gibt aber noch weitere Einblicke:

Online-Videos überbrücken fehlende persönliche Kontakte. Demnach nutzen nun neun von zehn Deutschen (87 Prozent) Video-Chats. Fast jeder Vierte nutzte sie sogar täglich. Dies entspricht gegenüber der Zeit vor Covid-19 einem Anstieg von 61 Prozent weltweit, sagt Limelight.

Verbraucher nutzen Online-Videos für den Zugang zu entscheidenden Informationen. Die meisten Deutschen (73 Prozent) nutzen Online-Videos, um sich während der Pandemie durch Reden und Pressekonferenzen im Live-Streaming auf dem Laufenden zu halten – 48 Prozent verfolgten Live-Streams auf Nachrichten-Websites und 25 Prozent in den sozialen Medien. Sogar die sogenannten Baby Boomer (weltweit 63 Prozent) schalten live gestreamte Nachrichten und Infosendungen online ein, betont die Studie – und scheint dies für so außergewöhnlich und unglaublich zu halten, dass sie es besonders hervorhebt.

Die Studie »How Video is Changing the World« basiert auf Antworten von 5.000 Verbrauchern im Alter von 18 Jahren und älter. Sie stammen aus Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Skandinavien, Singapur, Südkorea, dem Vereinigten Königreich und den USA.

Weiter: Telearbeit und berufliche Weiterbildung verstärken den Einsatz von Online-Videos. Die Pandemie zwang Verbraucher zur Arbeit im Homeoffice. Entsprechend bestätigen 69 Prozent der weltweit Befragten, dass sie dank Online-Videos für die Fortführung des Tagesgeschäfts gerüstet sind. Jeder vierte Deutsche (26 Prozent) arbeitet zum ersten Mal von zu Hause aus, und Online-Videos helfen, mit Kollegen in Kontakt zu bleiben (24 Prozent) und effizienter zu arbeiten (36 Prozent). Mehr als die Hälfte der Deutschen (76 Prozent) haben bereits Online-Videos für die berufliche Entwicklung oder das Erlernen neuer Kompetenzen genutzt bzw. beabsichtigen dies zu tun. Die meisten Deutschen (76 Prozent) sind überzeugt, dass videobasiertes Lernen auch in der Welt nach Covid genutzt werden wird.

Die Pandemie hat weltweit einen starken Anstieg der Telemedizin ausgelöst. Jeder siebte Deutsche (15 Prozent) nahm kürzlich einen virtuellen Arzttermin wahr. Ein Trend, der sich voraussichtlich auch nach der Pandemie fortsetzen wird: Ein weiteres Fünftel (22 Prozent) der deutschen Umfrageteilnehmer beabsichtigt, in den nächsten sechs Monaten Telemedizin-Termine zu vereinbaren. In Indien, wo 81 Prozent der Verbraucher eine virtuelle Sprechstunde mit ihrem Arzt genutzt haben bzw. dies beabsichtigen, ist die Telemedizin am stärksten verbreitet.

»Die Pandemie hat die Grenzen des Online-Videokonsums gesprengt. Anwendungen für die virtuelle Zusammenarbeit, E-Learning, Telemedizin etc. gibt es schon seit geraumer Zeit; doch heute sind sie für das Leben in der Quarantäne maßgeblich«, sagt Mike Milligan, Senior Director für Production und Solution Marketing bei Limelight Networks. »Während der Pandemie wendeten sich viele den Online-Videos zu, um mit anderen in Kontakt zu bleiben und ihr Tagesgeschäft fortzuführen, doch damit ist es nach der Quarantäne nicht zu Ende. Unsere Studie unterstreicht, dass Online-Videos in der neuen Normalität weiterhin eine wichtige Rolle übernehmen werden.«