Branche, Radio: 14.05.2025

SWR3 mit neuen Radionachrichtenformaten

Popwelle reagiert auf Studie mit kompaktem Nachrichtenüberblick, thematischen Einordnungen und mehr Platz für »Constructive Journalism«.

Der Radiosender SWR3 startete mit neuen Formaten der (halb-) stündlichen Radionachrichten. Denn das Nachrichtenbedürfnis hat sich durch die weiter zunehmende Nutzung digitaler Nachrichtenquellen sowie die derzeit häufig krisengeprägte Nachrichtenlage laut einer Studie von SWR und BR erneut verändert.

©SWR/Alexander Kluge

Nachrichten mit Fokus auf Nutzwerte und Lebenswelten der Hörerinnen und Hörer

Seit Ende April legt SWR3 in der »Morningshow« den Fokus auf die schnelllebigen Morgenroutinen der Hörerinnen und Hörer und bietet schwerpunktmäßig mit einem kompakten Überblick ein Briefing für den Tag an. Hier sollen die relevantesten Themen halbstündlich präsentiert und optimal aus der Perspektive der Zielgruppe eingeordnet werden. Zudem sollen die Radionachrichten am Morgen einen Ausblick auf Themen geben, die im späteren Verlauf des Tages relevant werden. Im Fokus steht dabei auch verstärkt der Nutzwert und die Übertragbarkeit der einzelnen Meldung auf den Alltag der Menschen.

Am Vormittag und in den Mittagsstunden beleuchten die SWR3 Nachrichten einzelne Themen näher und gemeinsam mit Reporter_innen, Korrespondent_innen und Fachredakteur_innen werden Hintergründe, Lösungsansätze und Einordnungen geboten sowie konkrete Fragen beantwortet. Wenn ein großes Thema den Tag bestimmt, kann es auch monothematische Ausgaben geben, die sich dem Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähern. Von 16 Uhr bis 18 Uhr bieten die Radionachrichten dann einen größeren Überblick, der Wesentliches vom Tag noch einmal aufgreift und die aktuelle Nachrichtenlage kompakt und verständlich präsentiert.

Radionachrichten als Wegweiser

Radionachrichten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nehmen für die Hörerinnen und Hörer nach wie vor die Rolle eines Wegweisers ein, der den Menschen verlässlich Orientierung gibt, betont der SWR. Auch im lifestyle- und unterhaltungsgeprägten Pop-Programm SWR3 erwarten die Menschen einen seriösen Überblick über tagesaktuelle Themen und die Vermittlung der »Must Knows« der Gesellschaft. Nachrichten sollen den Blick auf die Realität lenken und das Interesse an neuen Themen wecken. Hinzu kommt der immer größere Wunsch nach lösungsorientiertem Journalismus (»Constructive Journalism«), der zu aktuellen Themen verstärkt realistische Lösungsansätze präsentiert, anstatt die Problemlage zu vertiefen.

Vor dem Hintergrund dieser und weiterer Erkenntnisse einer qualitativen Studie zur Radionachrichtennutzung (SWR/BR) der 30- bis 54-Jährigen hat SWR3 Ende 2024 einen Relaunch-Prozess gestartet. Beleuchtet wurden dabei auch die Erwartungen zweier unterschiedlicher Nutzergruppen: informationsdurstige Menschen mit einem sehr hohen Nachrichteninteresse für persönliche Impulse und Anregungen sowie die Unterhaltungssuchenden, die mit Nachrichten eher Orientierung, Lösungsansätze und Gesprächswert für den Alltag verbinden.