Kamera, Messe, Top-Story: 02.10.2001

IBC2001-Produkte, Teil 05: Kameras

Eine Auswahl neuer Produkte der IBC2001.

Ikegami: Broadcast-Kamera mit drei IT-CCD
Die Ikegami HL-45A und ihre 16:9-Variante HL-45AW sind als kostengünstige 3-CCD-Broadcast-Kameras konzipiert. Sie bieten 12-Bit-Signalverarbeitung und lassen sich als EB-Kameras mit angedocktem Recorder, im Studio- oder auch Ü-Wagen-Einsatz mit Triax-Adapter nutzen. Ikegami hebt besonders die zahlreichen, fein abstimmbaren und gegenüber anderen Kameramodellen verbesserten, RGB-basierten Detail-Funktionen hervor und die Möglichkeit, individuelle Abgleichwerte auf einer Memory-Karte zu speichern und zwischen mehreren Kameras zu übertragen.
Eine neue HDTV-Kompaktkamera ist die HDL-40, die analoge und digitale 1080i-Signale abgibt. Die etwas kostengünstigeren IT-CCDs dieser Kamera bieten laut Hersteller bei einer Diagonale von 2/3″ je 2,2 Millionen Bildpunkte und schaffen damit eine horizontale Auflösung von rund 1000 Linien. Die Kamera misst ohne Objektiv rund 9 x 10 x18 cm und wiegt etwa 1,8 kg. Die Leistungsaufnahme beträgt rund 20 W.

Panasonic: Systemkamera-Baureihe mit Einsteck-Boards erweitert
Die modular aufgebaute AW-Kompaktkamera-Familie (AW-E300) erweitert Panasonic kontinuierlich mit neuen Einsteck-Boards, aber auch mit Bedienzubehör: So steht nun ein weiter verbessertes Hochempfindlichkeits-Modul zur Verfügung, das besonders für den Security-Bereich interessant ist, weil es selbst bei absolut minimaler Beleuchtung, die man umgangssprachlich treffend als stockdunkle Szenerie bezeichnen könnte, noch Farbbilder abgibt. Bei den Bediengeräten eröffnet eine kompakte Kamerakontrolle (CCU) mit integriertem Switcher neue Anwendungsfelder. Dass die Modulkameras keineswegs nur im Industrie- und Sicherheitsbereich anwendbar sind, sondern die Qualität in bestimmten Bereichen auch für TV-Zwecke ausreicht, zeigen Applikationen wie der Einsatz solcher Kameras auf den Trabrennbahnen in Deutschland, wo sie die Bilder für einen Pferdewetten-TV-Kanal liefern.

Sony: BP-E10, erstes Modell einer neuen Kamerabaureihe
Auch Sony reagiert, wie Ikegami, mit einer preisgünstigeren Broadcast-Kamera auf die veränderten Marktbedürfnisse. Dabei kündigt Sony die BP-E10 explizit als erstes Modell einer neuen Generation von tragbaren Kameras an.
Die BP-E10 arbeitet mit den gleichen 2/3″-IT-CCDs wie der IMX-Camcorder, also mit Bildsensoren der jüngsten Generation, von denen Sony sagt, sie böten die Leistung von FIT-Chips zu den niedrigeren Herstellungskosten von IT-Chips. Gemeint ist damit vor allem, dass die Smear-Neigung dieser neuen IT-Chips ähnlich niedrig ist wie die von bisherigen FIT-CCDs. Zusätzlicher Vorteil der neuen IT-Chips: Sie können auch progressiv ausgelesen werden, eigenen sich also für 25p-Produktionen. Damit soll die neue Kamera das Bildqualitätsniveau der BVP-Reihe halten, aber zu 15 bis 20 Prozent niedrigeren Kamerapreisen. Die BP-E10 gibt es mit der Zusatzbezeichnung »P« in 4:3 und als »WSP« umschaltbar zwischen 4:3 und 16:9.

Thomson: Kamerapalette abgerundet
Thomson zeigte im Kamerabereich die LDK6000HD, die für den HD-Markt konzipiert ist. Sie ist mit HD-DPM+ Sensoren bestückt, die 9,2 Millionen Bildpunkte Auflösung erreichen und sich nativ, also vor dem gesamten Signal-Processing zwischen 720P und 1080i umschalten lassen. Eine Variation dieser HD-Kamera ist die LDK7000HD, die für den Digital-Cinema-Markt optimiert wurde und zusätzlich bei 1080 Zeilen mit 24, 25 und 30 Vollbildern arbeiten kann. Lieferbar ist die LDK7000HD derzeit allerdings noch nicht, sie soll Anfang kommenden Jahres soweit sein.
Mit der LDK23HS MKII zeigte Thomson seine Slow-Motion-Videokamera mit der Möglichkeit, das Flickern unterschiedlich getakteter Stadion- oder Hallenbeleuchtung zu eliminieren.
Die Frage, ob Thomson in Zukunft eher IMX- oder eher DVCPRO-Equipment promoten wird, scheint sich zumindest bei der Frage der Standpräsentation geklärt zu haben: Thomson platzierte das DVCPRO-Equipment auf der wenig attraktiven Rückseite des Standes in ziemlich verlorener Position, während das IMX-Equipment dem belebteren Innenbereich des Standes zugekehrt war. Das war im Grunde zu erwarten, denn Thomson hat in den zurückliegenden Jahren mit großer Sicherheit mehr Sony-OEM-Maschinen verkauft, als Philips Panasonic-OEMs.

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