Kamera, Objektiv: 17.05.2016

NAB2016-Video: Neuerungen bei der Arri-Kamera Amira

Die Neuerungen der Arri-Kamera Amira, präsentiert von Markus Dürr am NAB2016-Stand des Unternehmens.

B_NAB16_Arri_Amira_1
Für die Amira gibt es eine neue Software und weiteres Zubehör.

Für sein Kameramodell Amira zeigte der Hersteller Arri zur NAB2016 verschiedene Software-Verbesserungen, aber auch neues Zubehör. Die Kamera beherrscht nun zusätzliche, neue Aufzeichnungsmodi und Formate, außerdem wurde die Unterstützung diverser Objektive verbessert, so etwa auch von Super-16-Objektiven. Verbesserungen und Erweiterungen gibt es auch im Multikamera-Betrieb,  also wenn die Kamera in einem Broadcast-Umfeld für Live-Übertragungen oder Aufzeichnungen genutzt wird — was zunehmend geschieht.


Die Neuerungen der Arri-Kamera Amira, präsentiert von Markus Dürr am NAB2016-Stand des Unternehmens (Die Farbe hat ihre Ursache in der farbigen Beleuchtung am Arri-Stand).
Super-16-Objektive direkt an der Amira verwendbar

So bietet die Amira nun einen Modus, in dem man direkt mit S16-Objektiven in HD drehen kann: Das Cropping und die Skalierung werden direkt in der Kamera erledigt, separate Schritte in der Postproduction sind dafür nicht erforderlich. Man kann also nun die Amira im Zusammenspiel mit S16-Objektiven einsetzen und vom Dreh direkt HD-Aufnahmen mit nach Hause bringen. In diesem Modus stehen Bildraten bis 200 fps zur Verfügung.

B_NAB16_Arri_Amira_2
Mehr Bedienmöglichkeiten eröffnen ein Touchscreen-Monitor und ein neues Bedienteil.

Mit den meisten S16-Objektiven sollte das reibungslos funktionieren, Arri verwendet aber einen gegenüber dem S16-Bildfenster minimal größeren Ausschnitt auf dem Sensor. Bei weitwinkligen Aufnahmen und beim Drehen mit offener Blende kann es also bei manchen Objektiven zu leichten Vignettierungen und einem sichtbaren Helligkeitsabfall in den Bildecken kommen. Laut Arri sind diese Beeinträchtigungen jedoch seltene, große Ausnahmen, die im Normalfall nicht auftreten. Dennoch empfiehlt es sich, die jeweiligen S16-Objektive vor dem eigentlichen Dreh an der Amira auszuprobieren.

B_NAB16_Arri_Amira_S16
Das von der Amira genutzte Bildfenster ist minimal größer als das eigentliche S16-Bildfenster.

Einsatzgebiete für den S16-Modus sieht Arri in verschiedenen Bereichen, etwa auch bei der Sportberichterstattung: Dort werden kompaktere Setups und höhere Zoomfaktoren bevorzugt, als sie mit 35-mm-Objektiven machbar sind. Außerdem denkt Arri auch an die eigene Objektivserie Ultra 16, die nun problemlos mit der Amira genutzt werden kann — und die einerseits vielen Anwendern bekannt ist und es erlaubt, den spezifischen Look dieser Objektive im Digitalzeitalter weiter einzusetzen.

Man kann den S16-Modus der Amira natürlich auch nutzen, während man 35-mm-Objektive an der Kamera verwendet: dann verlängert sich die Brennweite um den Faktor 1,8, was man natürlich auch gezielt einsetzen und nutzen kann.

Viewfinder-Zoom flexibler

Als Scharfstellhilfe bietet die Amira eine Bildausschnittsvergrößerung an. Mit der jüngsten Software-Version bekommt diese Funktion mehr Flexibilität: Der Bildauschnitt, der vergrößert dargestellt wird, kann mit den Tasten am Sucher verschoben werden.

B_NAB16_Arri_Amira_3
Die Amira kann im Multikamera-Umfeld mit Bedienteilen verschiedener Hersteller gesteuert werden.
Verbesserungen im Multikamera-Umfeld

Wird die Amira in einem Broadcast-Umfeld für Live-Übertragungen oder Aufzeichnungen genutzt, dann steht hierfür mit der neuen Software-Version SUP 4.0 ein verbesserter Multicam-Modus zur Verfügung. Dadurch wird es etwa möglich, die Amira wie eine Broadcast-Kamera zu nutzen und vom Bedienpanel eines anderen Herstellers aus zu bedienen, etwa von einem Sony-RCP aus. Wie bei Studiokameras anderer Hersteller kann dann die Amira in diversen Bildparametern ferngesteuert werden, inklusive manueller Blendensteuerung.

B_NAB16_Arri_Amira_Multicam_Mode

B_NAB16_Arri_Amira_4
Mit der neuen Software werden auch zusätzliche Zubehörteile unterstützt.
Weitere SUP-4.0-Features

Das neue Kamerabedienpanel CCP-1 von Arri kann auch an der Amira genutzt werden. Dabei handelt es sich im Grunde um den Arri-Sucher MVF-1, nur ohne Sucherlupe.

B_NAB16_Arri_CCP_1
CCP-1 kann als Ersatz für den Sucher genutzt werden.

CCP-1 kann als Ersatz für den Sucher genutzt werden, aber auch als Ergänzung. In beiden Fällen steht die komplette Menüstruktur und Bedienoberfläche der Kamera auf dem Display zur Verfügung und kann für die Fernbedienung genutzt werden. Wird CCP-1 zusätzlich zum Sucher MVF-1 genutzt, steht auf beiden die gleiche Funktionalität zur Verfügung.

B_NAB16_Arri_Starlite_HD
Touchscreen-Oled-Monitor mit 5 Zoll Bilddiagonale: StarliteHD5-Arri.

Außerdem kann für die Bedienung der Amira auch ein Touchscreen-Oled-Monitor mit 5 Zoll Bilddiagonale genutzt werden. Der kommt von Transvideo und trägt die Bezeichnung StarliteHD5-Arri. Bei diesem Monitor weist das Monitorbild im Vergleich zum Grundmodell einen neutraleren Look auf, man kann direkt vom Monitor aus die Aufnahme starten und stoppen außerdem hat man Zugriff auf die Funktionalität der oberen drei User-Buttons und kann direkt vom Monitor aus die Wiedergabe steuern.

Der StarliteHD5-Arri wird über Arri-Händler vertrieben, während das Basismodell dieses Monitors, der StarliteHD weiter über Transvideo und deren Handelspartner verfügbar ist.