Messe: 10.09.2005

IBC2005: Omneon kann HDV und hat eine eigene Browse-Lösung

Omneon, nach eigenen Angaben die Nummer zwei im Server-Markt, stellt zur IBC2005 HDV-Funktionalität und eine völlig neue Browse-Lösung vor.

Geoff Stedman, Omneons Vice President Worldwide Marketing, sieht sein Unternehmen weiter im Aufwind: nach neun Rekordumsatz-Quartalen in Folge und einem Umsatzzuwachs von 154% gegenüber 2004, sieht sich das Unternehmen auf Platz zwei der Server-Anbieter. »Thomson/Grass Valley hat derzeit am meisten Server im Broadcast-Markt installiert, aber wir liefern derzeit am meisten neue Geräte aus«, sagt Geoff Stedman. Eine der größten Installationen von Omneon-Servern ist Bestandteil des neuen Sendezentrums des Bayerischen Rundfunks.

»Omneon profitiert sehr stark von dem wachsenden IT-Trend im Broadcast-Bereich, weil dies von Beginn an zu unserem Ansatz gehörte«, führt Stedman aus. Außerdem wolle man bei Omneon besonders auch auf der File-System-Ebene so offen wie möglich sein und integriere deshalb in der Regel schon sehr früh die jeweils aktuellen Formate und schaffe Brücken, damit von möglichst vielen anderen Systemen aus eine direkte Anbindung an Omneon-Systeme möglich sei.

Als beispiel dafür zeigt Omneon während der IBC die Anbindung von 1080i-HDV und führt an seinem Stand vor, wie man HDV-Material mit Final Cut Pro HD an einem Macintosh-Rechner bearbeiten und dann via Giagbit-Ethernet als Quicktime-7-Datei auf einen Omneon-Server übertragen und von dort ausspielen kann.

Mehr zu den neuen Produkten im Folgenden.

HDV-Playout für Spectrum Media Server
Omneon-Systeme bestehen aus unterschiedlichen Komponenten, so sind etwa unterschiedliche I/O-Module erhältlich. Das jüngste, zur NAB2005 erstmals vorgestellte davon ist der MultiPort 4100, ein Gerät, das den parallelen Betrieb in SD und HD ermöglicht: In einer Playlist können SD- und HD-Clips bunt gemischt werden, über integrierte Up- und Down-Konverter erzeugt der Multiport dann daraus sowohl ein kontinuierliches SD- wie ein HD-Ausgangssignal.

Nun unterstützt der MultiPort 4100 auch HDV und es ist Spectrum-Media-Server-Kunden damit möglich, direkt mit HDV-Material in der Produktion und im Playout zu arbeiten. Konkret ist es etwa möglich, HDV-Material in Final Cut Pro HD einzuspielen, den geschnittenen Content direkt in den Spectrum-Media-Server einzuspielen und von dort auszuspielen — so wie es Omneon am Stand demonstriert.

Im Gegensatz zu anderen Servern, die HDV-Material transcodieren müssten, bevor es gespeichert werde, kann der Omneon-Server das HDV-Material nach Herstellerangaben direkt speichern. Die HDV-Playout-Funktionalität lässt sich mit allen anderen Möglichkeiten der Multiport-Module 4000 und 4100 kombinieren, so Omneon. Das 4100-Modul ermöglicht also auch die Wiedergabe von HDV-Clips und SD-Clip in der selben Timeline. Sowohl das Multiport-Modul 4000 wie auch das Modul 4100 führen mit HDV-Material automatisch eine horizontal Skalierung durch (von 1.440 auf 1.920), bevor es am HD-Ausgang abgegeben wird. Auch die Wiedergabe von HDV- und HD-Clips in anderen Formaten ist somit in der selben Timeline möglich.

Browsing-System ProBrowse
Um Clips, die sich auf einem Omneon-Server im Browse-Modus vielen Nutzern zur Verfügung zu stellen, war Omneon bisher auf die Integration seiner Server etwa in Newsroom-Systeme angewiesen. Nun hat sich der Hersteller eine eigene Lösung ausgedacht: ProBrowse, eine Lösung, die mit von Omneon entwickelter Hard- und Software arbeitet und sich auch nachträglich mit jedem Omneon-Server-System kombinieren lässt.

Der separate und ausschließlich fürs Browsing eingesetzte ProBrowse-Server überwacht dabei den Haupt-Server und veranlasst, dass von jedem neu in den Server überrtragenen Clip eine Browse-Kopie hergestellt wird. Das geschieht mit einem oder mehreren ProBrowse-Generatoren, die eine MPEG-1-Kopie jedes Clips erzeugen und dabei etliche Metadaten übernehmen können, etwa den Timecode. Das MPEG-1-Material stellt der ProBrowse-Server dann den angeschlossenen Clients zur Verfügung, das können etwa Redaktions-PCs sein. Softwares mit denen das Material entweder nur gesichtet, oder aber gesichtet und getrimmt werden kann, hat Omneon ebenfalls in das System integriert.

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