Messe: 25.04.2006

NAB2006: Avid Interplay

Es ist so weit: Jetzt wird deutlich, weshalb Avid vor längerem die Firma NXN und deren Software Alienbrain übernommen hat. Das zur NAB2006 vorgestellte Avid Interplay ist eine Asset- und Workflow-Software, die helfen soll, alle Vorgänge in einer Facility zu steuern, zu überwachen und zu verwalten.

Schon während der NAB2005 hatte Avid-Chef David Krall in einem Interview (hier) erste Hinweise auf das gegeben, was Avid nun vorstellt: ein umfassendes Asset-Management-System für die Bewegtbildbranche. Avid spricht von einer nonlinearen Workflow-Lösung, die Asset Management, Workflow Automation und Rechtemanagement miteinander verbindet. Bei der Präsentation des neuen Systems fasste David Schleifer die Funktionalität von Interplay sehr plakativ so zusammen: »Interplay tracks everything.«

Herzstück von Interplay ist »Interplay Engine«, ein Server, der mit einem Unity-Netzwerk verbunden und gewissermaßen das Zentralhirn der Installation ist. Er liefert die Daten über aktive und archivierte Assets, stellt dabei aber laut Avid deutlich mehr dar, als nur eine leistungsfähige zentrale Datenbank.

Verschiedenste Clients können via »Interplay Access« auf Interplay Engine zugreifen und mit Hilfe jeweils für den einzelnen Arbeitsplatz optimierter Tools die Workflows in der Facility verfolgen, kontrollieren und anpassen.

Interplay ist laut Avid in alle Tools und Prozesse integriert und involviert, die mit den aktuellen Versionen von Avid-Systemen realisiert werden. Interplay verbindet dabei die Mac und Windows-Welt ebenso, wie es Brücken zu anderen Applikationen schlägt: mehr als 100 File-Typen kann Interplay demnach lesen, verarbeiten und transcodieren. So soll es etwa möglich sein, via Interplay direkt von Photoshop aus auf Interplay-Content zuzugreifen.

Laut Avid läuft Interplay mit den jüngsten Systemversionen von Media Composer, NewsCutter, iNews Instinct und Symphony Nitris. Der Hersteller hebt außerdem hervor, dass Interplay in der Lage sei, damit umzugehen, dass Material in unterschiedlichsten Proxy-Auflösungsstufen bearbeitet werde. Das System sorge mit Hilfe von »Interplay Transcode« und »Interplay Low-Res Encode« automatisch für Transcoding, Linking und Tracking bei den unterschiedlichen Bearbeitungsschritten des Materials.

Um auszuschließen, dass Mitarbeiter eines Projekts an der falschen Version ihres Projekts oder ihres Files arbeiten, biete Interplay eine ganze Reihe von Tools für Logging, Viewing und Asset-Kontrolle.

»Interplay Assist« etwa ermöglicht es Assistenten, Videos einfach wiederzugeben und etwa einzelne Passagen zu markieren oder Annotations hinzuzufügen, also Material zu loggen. »Interplay Archive« bietet Funktionalität, um archiviertes Material zu tracken, so dass die Editoren mit den Low-Res-Proxy-Versionen arbeiten und nur das Material in hoher Auflösung aus dem Archiv laden müssen, das sie tatsächlich benötigen. Das kann über das Interplay-Access-Tool auch automatisch ablaufen. »Interplay Transfer« ist ein weiteres Tool, mit dem sich beispielsweise Files zwischen verschiedenen Locations bewegen lassen. Dabei, so Avid, sorge Interplay dafür, dass niemals unnötig redundante Files erzeugt würden.

Avid will Interplay mit den Bestandteilen Interplay Engine und Access Toolsets (für fünf Clients) ab dem dritten Quartal 2006 zu Nettopreisen ab 18.000 US-Dollar ausliefern. Dieses Grundsystem lässt sich dann mit weiteren Komponenten modular ausbauen.

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