Messe: 08.09.2007

IBC2007: Quantel zeigt Stereoscopic 3D Postproduktionssysteme

Für die Postproduktion von 3D-Stereostreams in Echtzeit präsentiert Quantel eine neue Reihe von Systemen mit dem Namen »Stereoscopic 3D«. Das neue Stereo-3D-Toolset soll als Option für alle neuen Pablo-4K-, iQ4- und Max-4K-Systeme verfügbar sein. Auch bestehende Pablo-, 4K- oder iQ-Systeme sollen aufrüstbar sein.

Folgt man Quantel, wird 3D eine massiven Einfluss auf die Entwicklung der Medienwelt haben — in Zitaten wurde gar der Vergleich zur Einführung des Farbfilms strapaziert. Dass es in der Produktion und Postproduktion von 3D-Material immer noch große Probleme und Lücken gibt, will der britische Anbieter nun ändern: Zur IBC2007 stellte Quantel unter der Bezeichnung »Stereoscopic 3D« neue Postproduktionssysteme vor, die speziell für die Nachbearbeitung von 3D-Material geeignet sein sollen.

Im Bereich der Stereo-3D-Postproduktion gibt es zahlreiche Herausforderungen. Zum einen die direkte, visuelle Überprüfung der parallel stattfindenden Arbeitsschritte: Es reicht oft nicht aus, nur eines der beiden Teilbilder zu sehen. Besser ist es, wenn man bei der Bearbeitung auch direkt die 3D-Wirkung kontrollieren kann, ohne das Material erst auf einen Playout-Server übertragen zu müssen. Sonst nimmt die Interaktivität stark ab und der gesamte Bearbeitungsprozess verlangsamt sich. Allerdings stellt die Bearbeitung von 3D-Material massive Anforderungen an die Systeme, denn es muss mindestens die doppelte Datenmenge bearbeitet werden wie bei 2D-Aufnahmen. Das stellt höchste Ansprüche an Rendering, Transport der Mediadaten und Plattenverwaltung. Eine weitere Herausforderung besteht in 3D-spezifischen Vorgängen wie dem Zusammenfügen von Szenen, und der gewünschten Stärke der 3D-Wirkung.

Quantels neue 3D-Postprodukions-Systeme sollen diese Anforderungen erfüllen. Farbmessung, Synchronisation zusammen mit redaktionellen und bildgestalterischen Entscheidungen sollen damit direkt am Arbeitsplatz lösbar sein. Dabei hilft auch ein Vergleichsmodus des Bildinhaltes für das linke und rechte Auge (Differenzdarstellung) und die Möglichkeit, zu kontrollieren, ob die verknüpfung stimmt. All dies soll in eine echte »What you see is what you get«-Erfahrung sowohl für den Operator als auch für den Kunden münden.

»Die Postproduktion von Stereoscopic-3D steckt noch in den Kinderschuhen, entwickelt sich jedoch sehr schnell«, kommentiert Mark Horton, Strategic Marketing Manager bei Quantel. »Speziell unser durchgehend interaktiver Workflow begeistert die Postproduktionsstudios und animiert deren Kunden, das Potenzial von Stereo-3D-Produktionen und -Postproduktion zu testen.«

Das neue Stereo-3D-Toolset ist als Option für alle neuen Pablo4K-, iQ4- und Max4K-Systeme verfügbar. Zudem sollen laut Quantel alle bestehenden Pablo4K- oder iQ-Systeme mit Stereoscopic 3D aufrüstbar sein. Ein durchgehender Stereo-Workflow inklusive Pre-Visualisierung, Editing, VFX, Farbkorrektur, Trailer-Erstellung und Mastering soll damit möglich werden. Stereoprojekte sind laut Quantel auf diese Weise kontextuell realisierbar und basieren nicht mehr auf Vermutungen. Die Stereoscopic 3D-Option für Pablo iQ und Max bietet die Funktion für Playout und die synchrone Verarbeitung von zwei simultanen Strömen in HD oder 2K, ohne rendern zu müssen, so der Hersteller.

Als kostengünstigere 3D-Bearbeitungsmöglichkeit hat Quantel ein neues Produkt im Angebot, die speziell auf Stereoscopic-Postproduktion ausgerichtete Workstation mit dem Namen »Sid«. Sid soll es in zwei Konfigurationen geben: als komplettes Stereo-Online-System und als Lösung für reines Sichten, Conforming und Mastering. Alle Stereo-3D-Produkte von Quantel sollen unmittelbar nach der IBC2007 erhältlich sein.

Anzeige: