Messe: 09.09.2012

IBC2012: Ausgewählte Sony-Neuheiten

Claus Pfeifer gibt Informationen zu einer Auswahl aktueller Sony-IBC-Neuheiten: zum IP-Live-Produktionssystem NXL-IP55, zum 4K-Workflow mit der Kamera F65, zu den neuen kompakten Triax- und Glasfaseradaptern für Camcorder, zum 4:2:2-Handheld PMW-150 sowie zum Optical-Disc-Archivsystem.

4K Live Transmission

Sony kooperiert mit der Astra-Mutter SES und zeigt am Stand, wie 4K-Satellitenübertragungen realisiert werden können. Auf einem 84-Zoll-4K-Monitor ist am Sony-Stand 4K-Material zu sehen, das via Satellit aus Luxemburg empfangen wird. Derzeit ein erster Test, aus dem aber mehr werden kann.

NXL-IP55

Das IP-Live-Produktionssystem NXL-IP55 nutzt für die Übertragung von HD-Bildern, Audio- und Steuersignalen Ethernet-Kabel und IP-Technologie, bietet aber dennoch live-taugliche Funktionalität wie etwa ein Delay von nur einem Halbbild, Genlock-Anbindung der Kameras, Tally-Signalisierung und einen Videorückkanal.

Statt also bei einer Mehrkamera-Live-Produktion, etwa aus einem Theater oder Sportstadion, mehrere HD-SDI-kompatible Koaxialkabel für die Bildübertragung, sowie weitere Kabel für die Synchronisierung und Steuerung verlegen zu müssen, ist es mit NXL-IP55 möglich, mehrere Kameras über ein Standard-Gigabit-Ethernet-Netzwerk zu verbinden. Das vereinfacht das Setup der Kameras und ermöglicht effizienten Betrieb.

Drei HD-SDI-Signale können Point-to-Point über die IP-Verbindung übertragen werden, in der Gegenrichtung ist ein Video-Return möglich, außerdem erfolgen die Tally-Signalisierung und die Genlock-Synchronisierung ebenfalls über die IP-Verbindung. Bei der Übertragung gibt es ein Delay von nur einem Halbbild. Um ein funktionierendes System aufzubauen, sind zwei NXL-IP55 nötig, die direkt oder über einen Router per Gigabit-Ethernet verbunden werden.

F65, 4K-Workflow

Die F65 sei für Sony ein großer Erfolg, so Claus Pfeifer, und neben umfangreichem Demomaterial zeigt Sony am Stand auch Möglichkeiten, die Raw-Daten der Kamera verarbeiten zu können, etwa in Media Composer, Premiere, Scratch oder Filmlight. Interessant: am Set lässt sich nun 4K-Material von SR Memory-Speicherbausteinen direkt in einen Codex-Recorder (Vault) einspielen, in den das SR-Memory-Laufwerk SR-D1 eingebaut wurde.

Glasfaser-/Triaxadapter

Mit dem Kameraadapter CA-FB70 können Kameras und Camcorder mit einer Glasfaser-Anbindung ausgestattet werden. Die Anbindung der Kamera an die CCU HXCU-FB70 via Glasfaserkabel ermöglicht es, weite Strecken zwischen Kamera und Ü-Wagen oder Regie zu überbrücken. Mit einem Single-Mode-Glasfaserkabel und einer LC-Verbindung ist eine maximale Entfernung von bis zu zehn Kilometern möglich.

Der digitale Triax-Kameraadapter CA-TX70 ermöglicht ebenfalls die Anbindung einer Kamera ohne zusätzliche, externe Kabel. Triax-Kabel können problemlos im Außenbereich eingesetzt werden und wenn sie mit der CCU HXCU-100 verbunden werden, sind Stromversorgung und digitale Triax- Signalübertragung über Entfernungen von bis zu 600 m möglich.

CA-FB70 und CA-TX70 können für die Signalübertragung über ein Glasfaser- oder ein digitales Triax-Kabel mit der Kamera HXC-D70 und den Camcordern PMW-320, PMW-350 und PMW-500 verbunden werden.

PMW-150

Mit dem PMW-150 präsentiert Sony einen 4:2:2-Handheld-Camcorder mit 1/3-Zoll-Sensoren. Der Camcorder gleicht in vielen Bereichen dem PMW-200, weist aber neben den kleineren Chips unter anderem ein Objektiv mit höherem Zoomfaktor auf.

Optical Disc Archive

Sony kündigt die Auslieferung seines neuen Optical Disc Archivsystems an. Die Besonderheit besteht darin, dass bei diesem System ein ganzer Stapel optischer Discs in einer gemeinsamen Cartridge kombiniert ist und wie ein einziges Speichermedium angesprochen und verwaltet wird. Für dieses neue Speichermedium bietet Sony verschiedene Laufwerke an.

Das Single-Cartridge-Laufwerk ODS-D55U bietet ohen Medienwechsel eine Speicherkapazität von bis zu 1,5 TB. Weiter soll es auch das Robotic-System ODS-L10 geben, das aus zwei Laufwerken mit zehn Cartridges besteht (ODS-L10)

Der Netto-Listenpreis für das Single-Cartridge-Laufwerk soll bei rund 5.000 Euro liegen, der Netto-Listenpreis für die in verschiedenen Größen bis 1,5 TB erhältlichen Speichermedien bei einem Euro pro 10 Gigabyte.

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