5G, Top-Story: 08.08.2024

TV To Go: Media Broadcast startet 5G Broadcast-Pilotprojekt

Media Broadcast startete in Halle (Saale) im Rahmen eines Pilotprojektes offiziell die Verbreitung von Fernsehprogrammen über 5G Broadcast.


Der Start wurde durch ein Showcase-Event …

Wird 5G Broadcast die nächste Entwicklungsstufe in der Rundfunktechnik? Das weiß heute noch niemand, aber mit einem Pilotprojekt will Media Broadcast der Antwort auf diese Frage zumindest ein Stück näher kommen. Ziel von 5G Broadcast ist eine Free-to-Air-Verbreitung von linearem Fernsehen auf mobile Endgeräte: mit hohen Datenraten und somit guter Qualität, aber ohne den Datenverbrauch, den es beim Streaming gibt.

… im MMZ (Mitteldeutsches Multimediazentrum) in Halle begleitet.

Das Pilotprojekt in Halle an der Saale basiert auf einer Ausschreibung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt. Media Broadcast hat dafür digital-terrestrische Übertragungskapazitäten erhalten, um die Verbreitung von Fernsehprogrammen im 5G Broadcast-Standard zu erproben.

©Media Broadcast
Verena Schneider, Francie Petrick und Martin Heine.

Der Start wurde durch ein Showcase-Event mit Gästen aus Politik, Medien und Industrie begleitet. Francie Petrick, Geschäftsführerin von Media Broadcast, begrüßte die Gäste in Halle.

Die Lizenz für die Übertragungskapazitäten hatte Media Broadcast Anfang Juni erhalten. Nach ersten Testausstrahlungen konnte das Kölner Unternehmen den Testbetrieb eines 5G Broadcast-Senders in Halle (Saale) nun offiziell starten.


Markus Schneider erklärt, was es mit 5G Broadcast-Technologie auf sich hat.

Martin Heine, Direktor der Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt, betonte, dass es in Deutschland durchaus noch Projekte gebe, die funktionierten. Das gelte auch für diesen Pilotversuch, der auch deshalb innerhalb kurzer Zeit zustande gekommen sei, weil alle Beteiligten an einem Strang zogen. Ob 5G Broadcast zum Regelbetrieb werde, wisse auch er nicht, aber er wünsche der neuen Technologie viel Erfolg, so Martin Heine.

So erklärt Media Broadcast 5G Broadcast

Der neue Übertragungsweg basiert auf dem 5G-Standard, der aus dem Mobilfunk bekannt ist; er ist aber eine Rundfunktechnologie mit der bewährten Punkt-zu-Multipunkt-Verbreitung.

©Nonkonform
Wird 5G Broadcast neuer Verbreitungsweg?

Das bedeutet, dass auch bei sehr großen Nutzerzahlen die Empfangsqualität durchgängig hoch ist und Netzüberlastungen ausgeschlossen sind. Die Netzplanungen beruhen auf den bewährten hohen und sehr leistungsstarken Rundfunk-Sendestandorten (high power/ high tower). Deshalb kann die bisherige Stärke des terrestrischen Rundfunks weiterhin genutzt werden und bietet eine sehr resiliente Infrastruktur für ausfallsicheren Empfang auch im Katastrophenfall. Die bestehende DVB-T2-Infrastruktur kann für 5G Broadcast verwendet werden. So muss nur der Sender auf 5G Broadcast-Technik umgerüstet werden. Über die vorhandenen DVB-T2-Antennen können dann sowohl die DVB-T2-Signale als auch die 5G Broadcast-Signale gleichzeitig abgestrahlt werden.

5G Broadcast ist ein fester Bestandteil des aktuellen Mobilfunkstandards der 5. Generation. Die technischen Voraussetzungen für die Produktion von 5G Broadcast-fähigen Endgeräten sind damit gegeben.

5G Broadcast in der Anwendung
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Kantar realisierte eine Studie …

Was bringt 5G Broadcast? Im Grunde bietet es für den Endkunden eine Möglichkeit, lineares Fernsehen kostengünstig und in guter Qualität auf dem Smartphone zu empfangen. Möglich wird das, wenn dafür entsprechende Frequenzen genutzt werden können, (überschaubare) technische Anpassungen für die Distribution vorgenommen werden, die TV-Anbieter diesen Verbreitungsweg nutzen und Smartphones die notwendigen technischen Voraussetzungen mitbringen. 

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… zum Thema 5G Broadcast.

Laut einer Studie von Kantar ist 5G Broadcast für die Endkunden vor allem in typischen Alltagssituationen interessant, erläutert Markus Schneider von Media Broadcast. Beispielsweise während Wartezeiten an Bahnhöfen, Flughäfen oder beim Arzt (58 Prozent), unterwegs mit Bus oder Bahn (52 Prozent) oder in Parks oder anderen öffentlichen Plätzen (37 Prozent). Überall dort könnte das »Fernsehen To Go« sein Publikum finden.

68 Prozent der Mobilfunkkunden würden laut der Studie unterwegs über 5G Broadcast lineares TV konsumieren, weil dabei das Datenvolumen im Mobilfunk nicht belastet wird.

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