Branche, Top-Story: 21.02.2002

Firmen-Update: SGI im Aufwind

Mit einem moderaten Gewinn im vergangenen Quartal, neuen Geräten, Prozessoren und Markt-Initiativen macht der Computer-Hersteller SGI nun wieder positiv von sich reden. www.film-tv-video.de gibt einen Überblick und sprach mit deutschen und europäischen Managern des Unternehmens.

Es hat doch länger gedauert, als Greg Estes, Vice President und General Manager Telecommunications and Media von SGI im Interview mit www.film-tv-video.de Anfang 2001 prognostiziert hatte (bitte hier klicken um dorthin zu gelangen). Aber nun scheint SGI wieder auf dem richtigen Kurs zu sein: Mit 37 Millionen Dollar Nettogewinn im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres scheint die Trendwende erreicht. Aus Sicht des Managements greifen die Restrukturierungsmaßnahmen. Chairman und CEO Bob Bishop resümiert: »Unser Geschäft ist stabil und vital. (…) SGI nimmt wieder Fahrt auf und gewinnt neue Stärke.«

Die nun wieder positivere Grundstimmung im Unternehmen zeigte sich auch in persönlichen Gesprächen und Vorträgen während des »VizSummit 2002«, einer SGI-Leistungsschau in München. Ein dort geführtes Interview mit Mark Miller, Vice President Business Development EAME, finden Sie in der Info-Zone (bitte hier klicken, um direkt dort hin zu gelangen). Dirk Zachau-Redmann, Sales Manager Telco/Media Germany zeigte die regionalen Trends des deutschen Marktes auf.

Mit der Funktion als Systemintegrator der SWR-Digital-Newsroom-Lösung, hat SGI in jüngster Zeit zudem ein prestigeträchtiges Projekt gewinnen können (siehe auch Meldung hierzu). Das entspricht der von Dirk Zachau-Redmann beschriebenen Linie des Unternehmens: »Von SGI werden durch die Kunden verstärkt Consulting-Leistungen abgefragt. Wir sind dabei, diese Aktivitäten im Broadcast-Bereich auszubauen. Generell spielt der Broadcast-Markt eine wachsende Rolle für SGI und wir haben zur richtigen Zeit die richtigen Produkte für die Bereiche Automation, Newsroom und Archiv im Portfolio. SGI ist als Experte für die Schnittstelle zwischen Studio- und IT-Welt gut aufgestellt. Nach sehr erfolgreichen Projekten in anderen europäischen Ländern kommt SGI nun auch in Deutschland zum Zug.«

Dabei ist laut Dirk Zachau-Redmann das Systemintegrations-Geschäft, »die optimale Integration eigener und fremder Technologien«, der Schlüssel zu den neuen Markterfolgen von SGI. »SGI ist heute nicht mehr bloß Anbieter von Hochleistungs-Grafikrechnern, sondern kann auch fundiertes, praxisnahes Wissen im Bereich von Broadcast- und Video-Server-Technologien vorweisen.« Das SWR-Projekt, bei dem SGI als Generalunternehmer agiert, soll von der technischen Seite im Mai 2002 stehen, dann soll die Testphase beginnen. Dass es sich dabei um ein DVCPRO-basiertes System handelt, ist aus der Sicht von SGI weder Vor- noch Nachteil. Zachau-Redmann: »Es gilt nicht nur im Broadcast-Bereich, sondern auch im IT-Bereich ein Multiformat-Ansatz.«

Zur Frage der Fragen, wie wichtig der Media-Bereich für SGI ist, sagt Dirk Zachau-Redmann: »Im europäischen Business von SGI ist Media vielleicht noch wichtiger als im amerikanischen. Ein Ausstieg von SGI aus diesem Markt ist schlicht unmöglich, auch weil es hier noch viel mehr Wachstumspotenzial gibt, als im Manufacturing-Bereich. Auch Telco, bei SGI eng mit Media verbunden, wird in Deutschland zusätzlichen Aufwind erhalten: Mehrwertdienste über das Kabelnetz, wie sie aus Sicht verschiedenster Interessengruppen kommen sollen, brauchen Hochleistungs-Storage- und -Server-Technologien.«

WEITERE ENTWICKLUNGEN UND AKTIVITÄTEN

Der VizSummit 2002 war aber nicht die einzige Initiative in der jüngsten Zeit, um die Geschäfte des Unternehmens in Deutschland stärker anzukurbeln, auch ein befristetes Finanzierungsprogramm für Investitionen jenseits der 50.000-Euro-Grenze nach dem Motto »Buy now, pay later« hat SGI aufgelegt.

Auch auf der Produktseite geht es weiter: Über die jüngsten Produktvorstellungen von SGI hat www.film-tv-video.de schon berichtet. Nun kündigte das Unternehmen an, dass der jüngste Prozessor aus der 64-Bit-Mips-Familie, der R14000A, praktisch über die gesamte Produktfamilie von SGI teilweise ab sofort, teilweise in Kürze verfügbar ist. Der Hersteller verspricht von diesem neuen Prozessor deutliche Leistungssteigerungen, die je nach SGI-Workstation unterschiedlich ausfallen. So soll die Octane2 künftig bei gleichem Preis mit R14000A-Prozessor und höherer Taktrate von 550 oder 600 MHz, Leistungszuwächse um bis zu 37% bieten. Für verschiedene Modelle der bisherigen Produktpalette bietet SGI Upgrade-Kits von R12000 auf R14000A an, Kostenpunkt für die Single-Processor-Octane2: 6.700 Euro.

Gleichzeitig zur breiten Einführung der neuen Prozessor-Generation senkt SGI die Listenpreise für verschiedene Rechnermodelle.

WEITERE INFORMATIONEN

Um das Interview mit Mark Miller online zu lesen oder als druckfreundliches PDF herunter zu laden, bitte hier klicken.