Unternehmen: 15.05.2003

CineMedia: Umsatz halbiert, Cashflow positiv, Kostensenkung greift

Für das Geschäftsjahr 2002 meldet CineMedia einen gegenüber dem Vorjahr ungefähr halbierten Umsatz von 64,1 Millionen Euro und einen Verlust von 7,5 Millionen Euro. Weiterer Personalabbau soll erfolgen. Insgesamt sieht sich das Unternehmen aber auf dem richtigen Weg.

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Die CineMedia Film AG verzeichnete im Geschäfstjahr 2002 einen Umsatz von 64,1 Millionen Euro gegenüber 122,8 Millionen Euro im Vorjahr. Großen Anteil am hohen Vorjahresergebnis hatte die Kino-, TV- und Videoauswertung des Lizenzfilms »Was Frauen wollen« im 1. Halbjahr 2001. Im Geschäftsjahr 2002 gab es bei CineMedia kein ähnliches Projekt. Außerdem gab es im Geschäftsfeld CineProduction finanzielle und organisatorische Korrekturen, die sich im Ergebnis zeigen (siehe auch frühere Meldungen zu den Halbjahreszahlen und zu Taunusfilm). Der von CineMedia als Kerngeschäft beschriebene Bereich Postproduktion und Mediendienstleistungen (CinePostproduction) erzielte demnach 59,3 Millionen gegenüber 67,2 Millionen im Vorjahr. Den Umsatzrückgang in diesem Bereich um 11,7 Prozent führt CineMedia auf das geringere TV-Produktionsvolumen bei Spielfilmen zurück.

CineMedia beschäftigt in einem guten Dutzend von Tochterunternehmen insgesamt rund 470 Mitarbeiter und sieht sich als Konzern für Mediendienstleistungen, unter dessen Dach von der Konzeption und Projektentwicklung über Equipment-Verleih, Kopierwerk, Postproduction und Verwertung alle Bereiche der Medienproduktion vorhanden sind.

Zwischen der Bavaria Film GmbH und der CineMedia AG bestehen enge personelle Kontakte, CineMedia-Vorstand Christian Sommer war von 1993 bis 2000 bei der Bavaria, der CineMedia-Aufsichtsratvorsitzende Dr. Dieter Frank ist Geschäftsführer der Bavaria Film GmbH. Zudem ist die Bavaria mit rund 24 % des Aktienkapitals größter Anteilseigner der CineMedia.

Weitere Zahlen und Erläuterungen, die CineMedia kürzlich bekannt gab:

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich im Konzern nach 0,7 Millionen Euro im 1. Halbjahr 2002 (gleicher Zeitraum 2001: 19,0 auf 1,9 Millionen Euro im Gesamtjahr (2001: 23,4).

Das operative Ergebnis (EBIT) im Konzern betrug -7,5 Millionen Euro bzw. -6,0 Millionen Euro vor einmaligen Aufwendungen (Vorjahr: -24,5 Millionen Euro und +0,5 Millionen Euro). Bei den einmaligen Aufwendungen handelt es sich um Abschreibungen auf Filmrechte in Höhe von 0,8 Millionen Euro sowie auf Beteiligungen und Firmenwerte in Höhe von 0,7 Millionen Euro.

Das EBIT des Geschäftsfeldes CinePostproduction lag bei -1 Millionen Euro bzw. -0,7 Millionen Euro vor einmaligen Aufwendungen gegenüber einem ausgeglichenen Ergebnis im Vorjahr. Die Maßnahmen zur Kostensenkung konnten erfolgreich umgesetzt werden, den Umsatzrückgang im Kerngeschäft aber nicht kompensieren. Die Mitarbeiterzahl reduzierte sich hier um 71 auf 472 Mitarbeiter, der Personalaufwand konnte ebenso wie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um jeweils 1,5 Millionen Euro zurückgeführt werden.

Der Cashflow war erneut deutlich positiv. Die Nettoeinnahmen aus der Geschäftstätigkeit beliefen sich auf 6,6 Millionen Euro gegenüber 9,7 Millionen Euro im Vorjahr. Der Cashflow wurde im Wesentlichen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen im Rahmen technischer Aktualisierungen und zum Abbau der Bankverbindlichkeiten verwendet.

Die Kostensenkungsmaßnahmen werden auch im laufenden Jahr zu einer weiteren Reduzierung der Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen führen. Nach vorläufigen Zahlen des ersten Quartals 2003 liegt der Umsatz im Kerngeschäft CinePostproduction auf Niveau des 4. Quartals 2002 und damit leicht über den Planerwartungen. Vor dem Hintergrund einer weiterhin verhaltenen Marktentwicklung und der erwarteten Kostenreduzierung geht der Vorstand davon aus, im laufenden Jahr wieder ein positives operatives Ergebnis (EBIT) im Konzern zu erzielen.