Branche: 08.07.2005

Großer Erfolg: Nordmedia-Veranstaltung zum Thema HD

Nordmedia lud zu einem Workshop mit dem Motto »Hands on HD« nach Hannover ein und zeigte dort unter anderem den Formatvergleich »Five Reasons«. Ergänzt wurde das Programm durch Seminare und Vorträge.

Im täglichen Produktionsalltag haben Kameraleute und Postproduction-Experten meist wenig Gelegenheit, sich auszutauschen. Deshalb wollten die Workshops allen Beteiligten die Möglichkeit geben, sich zu informieren und auszutauschen. Als Location für den Workshop stand mit dem Jemen-Pavillon auf dem Expo-Gelände in Hannover eine interessante Kulisse zur Verfügung.

»Hands On« hieß es in den Workshops für Teilnehmer aus dem Bereich Kamera. Diese konnten sich in den verschiedenen Gruppen »Experience HD« und »Master Class« Grundlagen-Themen wie Menüführung, Farbkorrektur oder Kontrastbeherrschung aneignen, aber auch Kenntnisse über Komprimierungsverfahren, Farbmatrix oder die Clipping-Problematik erwerben. Zwanzig HD-Kameras, von Sony, Panasonic, JVC und Grass Valley standen für praktische Übungen an vorbereiteten Sets zur Verfügung. Unter den zehn Dozenten befanden sich mit Philippe Ros (HD-Kameramann aus Frankreich) und John O’Quigley (MotionFX aus London, Fachmann für Hard-Disk-Recording mit der Viper von Grass Valley) anerkannte europäische Experten der HD-Technik.

An zehn Schnittplätzen von Avid, Sony, Apple und DVS und Quantel (eQ) konnten die Teilnehmer im Bereich Postproduktion die Handhabung des zuvor gedrehten HD-Materials kennenlernen.

Rund 40 namhafte Firmen, die mit Technikbeistellungen die Veranstaltungen überhaupt erst möglich machten, hatten Unternehmensvertreter geschickt, die mit weiteren Infos zur neuesten Technik aufwarten konnten.

In mehr als 30 Vorträgen und ebenso vielen Seminaren lernten die Teilnehmer, die überwiegend aus Niedersachsen und Bremen, aber auch aus anderen Bundesländern und aus Österreich und der Schweiz kamen, die Vorzüge und Probleme einer HD-Produktion kennen. Unter Leitung von Kameramann Thomas Bresinsky, Hendrik Vogt von Band Pro, Michael Radeck von Videocation und Prof. Uli Plank von der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, wurden Besonderheiten der HD-Produktion erläutert, Unterschiede aufgezeigt und Vergleiche gezogen.

Neben den Hands-On-Workshops gab es auch Seminare unter dem Motto »Hands Off — Strategie & Netzwerk«, die speziell auf die Bedürfnisse von Regisseuren und Produzenten abgestimmt waren. Dort standen beispielsweise Produktions-Erfahrungsberichte und Themen wie etwa digitale Archivierungssysteme oder Auswertungschancen im Vordergrund.

Im Rahmenprogramm zu der HD-Veranstaltung wurde unter anderem die von Nordmedia geförderte und auf HD gedrehte Dokumentation »Für kurze Zeit Napoleon« von Regisseur Bart van Esch gezeigt. Ebenfalls auf HD gedreht ist die Film-Satire »Cyxork7« des gebürtigen Hannoveraners und heute in Hollywood lebenden Kameramanns und Produzenten Andreas Kossak, der gemeinsam mit Regisseur John Huff extra zu der Welturaufführung im Apollo-Kino in Hannover aus den USA anreiste.

Rund 150 Gäste verfolgten die Filmvorführung des Formatvergleichs »Five Reasons« und die anschließende Diskussionsrunde. Der Formatvergleich stellt die gängigen TV-Produktionsformate dem neuen Aufnahmeformat HD gegenüber. Die Diskussionsrunde, moderiert von Christine Mühlenhof, deckte in ihrer Besetzung die gesamte Bandbreite von High Definition ab: Kameramann Thomas Bresinsky, der schon 2001 einen Formatvergleich produziert hat, führte bei »Five Reasons« Regie und Kamera. Jürgen Schaum, Geschäftsführer Chroma TV, war bei der Produktion von »Five Reasons« Kooperationspartner und setzt in Produktion und Postproduktion ganz auf die Zukunft von HD. Dank Chroma TV gibt es von dem Formatvergleich auch eine 35-mm-Kopie.

Anhand von typischen Lichtsituationen und Produktionsbedingungen werden bei »Five Reasons« in Form eines Musikvideos für den Künstler Colin Rich von Peppermint Jam aus Hannover, die Stärken und Schwächen der einzelnen Formate gegenübergestellt. Der Verbreitungsgrad der Produktion zeigt das Interesse der Branche: Mehr als 2.000 DVDs wurden bislang in die ganze Welt verschickt, Anfragen kamen auch aus Indien und den USA. TVN präsentierte den Vergleich auch im indischen Bombay.

Die Teilnehmer der Diskussionsrunde waren sich in ihrem Urteil über HD/HDTV jedenfalls einig: Es wird auch in deutschen Wohnzimmern, Kinosälen und Filmproduktionsstätten nur ein Frage der Zeit sein, bis HD einzieht.

Sebastian Wolters, Projektleiter und Referent Standortentwicklung bei Nordmedia, resümierte nach dem Workshop: »Aufgrund der überaus positiven Resonanz wird mit den beteiligten Firmen über eine dauerhafte Etablierung der HD-Workshop- und Netzwerk-Veranstaltung in den kommenden Jahren gesprochen, um so eine der führenden HD-Veranstaltung in Deutschland jährlich anzubieten.«

Tomas Schäffer, Geschäftsführer der Nordmedia, erklärt dazu: »Der HD-Workshop und der erfolgreiche Aufbau des Netzwerkes an Spezialisten und Entscheidern im Bereich der HD-Produktion wird die Kompetenz im Bereich der Film- und Fernsehproduktion am Standort stärken. So hält TVN in Hannover nunmehr bereits die komplette HD-Suite vor und rüstet sich auf die WM 2006 mit einem HD-Ü-Wagen, weitere Unternehmen gründen sich und/oder bereiten sich auf den neuen Standard vor. Wir initiieren und unterstützen diese Entwicklung und erwarten nachhaltige Effekte. Die diesjährige Veranstaltung war ein großartiges Event für die Branche.«

Nils Loof, Regisseur und Bundesfilmpreisträger aus Hannover meint: »Netzwerk und Kontakte bei solchen Veranstaltungen sind mindestens genauso wichtig wie Informationen und praktische Erfahrungen. Der Workshop erfüllte sein Versprechen mit gebündelter Kompetenz und toller Atmosphäre im Jemen-Pavillon.«

Hendrik Vogt, Technischer Verkaufsleiter bei Band Pro, urteilte: »Dieser Workshop war der beste Beweis dafür, dass HD keine Zukunftsvision ist, sondern Produktionsalltag und nicht mehr weg zu denken im Bereich der hochwertigen Akquisition. Besonders erwähnenswert ist auch die Kollegialität der Teilnehmer.«